Leta Lestrange

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Der Saal leerte sich. Grindelwalds Worte wurden befolgt und sie würden seine Botschaft verbreiten. Nur die Auroren blieben zurück und die Gruppe von Newt. Das war der Moment, den die Auroren nutzen wollten. Sie wollten Gellert stoppen, bevor es zu spät ist. Bevor sie sich ihm jedoch nähren konnten, errichtete dieser einen flammenden Kreis um sich. Die blauen Flammen ragten hoch und knisterten laut. Rosier und Abernathy waren die ersten, die in den Kreis traten und somit unter dem Schutz von Gellert standen. Auch die restlichen Anhänger traten in den Kreis, nur einer schaffte es nicht. Er hatte zuvor bereits gezögert, nun steckte er in den Flammen und wurde von diesen ganz langsam verzehrt. „Auroren, kommt und treten zu mir in den Kreis. Kommt und schwört mir eure ewige Treue oder sterbt. Hier werdet ihr Freiheit erkennen, nur hier werdet ihr euch selbst erkennen.“ Die Flammen fingen an auf die Treppen überzugreifen. Die Auroren versuchten zu flüchten, doch bezahlten mit ihrem Leben. „Haltet euch an die Regeln! Nicht schummeln, Kinder!“

Credence trat vor. Sofort packte Jessica ihn an der Hand. „Nein.“ Er schaute zu ihr. „Du bleibst bei mir.“, „Er weiß wer ich bin.“, „Er weiß als was du geboren wurdest, nicht wer du bist!“, erklärte Nagini ihm. „Credence, bitte.“ Jessica sah ihm in die Augen. „Du machst einen Fehler.“, „Er kann uns den Schutz bieten, den wir brauchen.“, „Das kann Newt auch.“, „In New York habe ich dein Leben beschützt, nicht er.“ Mit den Worten zog er seine Hand aus ihrer und lief die Treppe runter. „Nein!“, schrie sie, doch lief er durch die Flammen hindurch. Gellert wandte sie ihm zu. Ein breites Grinsen legte sich auf seine Lippen. Er empfing ihn mit offenen Armen, drückte ihn gleich an sich. Dabei sah er zu Jessica, streckte die Hand in ihre Richtung. Credence verschwand, so auch die anderen, die den Kreis betreten hatten. Gellert riss den Stab in die Luft. Die Flammen breiteten sich aus, beseitigten die letzten Anwesenden. Jessica sah zu Nagini, legte die Hände an ihre Schultern. „Du bleibst bei der Gruppe und gib Newt das hier.“ Sie drückte Nagini ein Stück Papier in die Hand. „Jessica-“, doch ließ diese Nagini in ihrer Trauer sitzen. „Mr. Scamander? Denken Sie, Dumbledore würde um Sie trauern?“ Dabei griff Gellert gezielt Newt an. Jessica apparierte vor ihn. Die Flammen zerschellten rechts und links. Gellert verzog das Gesicht. „Nicht er.“ Jessica hob die Hände. „Nimm mich, aber lass ihn am leben.“, „Jessica, nicht.“ Newt sah sie mit großen Augen an. Er nahm ihre Hand. Sie sah zu ihm, ihre Augen waren glasig. „Es ist besser so.“ Sie lächelte über den inneren Schmerz hinweg. „Ich kann dich nicht verlieren und ich darf Credence nicht bei ihm alleine lassen.“, „Es gibt einen anderen Weg, Jessica. Du hast eine Wahl.“, „Die hatte ich nie.“, „Die hast du jetzt.“ Newt wollte sie nicht gehen lassen. Nicht noch einmal. Er hatte angst sie endgültig zu verlieren. „Bitte hör auf zu versuchen die Dinge alleine zu bewältigen.“, „Nur so kann ich sicherstellen, dass dir nichts passiert.“ Bei den Worten lief ihr eine Träne die Wange runter. Newt schüttelte den Kopf. „So funktioniert ein Duo aber nicht.“ Seine Stimme war leise und er sah ihr in die Augen. Es zerriss Jessica das Herz.

„Meine geliebte Tochter.“, mischte Gellert sich ein und unterbrach die beiden. „Ich würde dir gern alle Zeit der Welt geben, doch du musst die entscheiden.“, mischte Gellert sich ein. „Ich kann dir den nötigen Schutz bieten. Kann das dein geliebter Freund auch?“ Dabei sah man Gellert provokant schmunzeln.

„Grindelwald!“, schallte es durch den Saal. Leta lief langsam die Treppen hinunter. „Leta.“ Theseus wollte zu ihr, doch wurde er von den Flammen aufgehalten. „Ich glaube die kenne ich.“ Interessiert wandte Gellert sich ihr zu. „Leta Lestrange.“ Er verließ den Kreis und streckte seine Hand nach ihr aus. „Unter Zauberern durchweg verachtet, ungeliebt, schlecht behandelt und doch so mutig. So unglaublich mutig, du erinnerst mich sehr an meine Tochter.“ Leta zögerte, doch legte ihre Hand in seine. Als er jedoch sie mit in den Kreis nehmen wollte, rührte sie sich keinen Zentimeter. Er ließ ihre Hand gehen, kehrte in den Kreis zurück. Den Rücken hatte er ihr zugewandt. Jessica sah, wie Leta nach ihrem Zauberstab griff. Leta sah ein letztes Mal zu Theseus auf. „Ich liebe dich.“, waren ihre Worte, bevor sie einen Angriff auf Grindelwald startete. Jessica apparierte in den Kreis, stand hinter ihrem Vater und wehrte den Angriff ab. Gellert fing an zu grinsen. Leta griff Rosier an, die den Schädel mit dem Rauch darin hielt. Dieser fiel zu Boden. Die Flammen wurden unkontrollierbar groß. „Geht!“, rief Leta und forderte damit Theseus und Newt auf. „Geht!“. Jessica zog ihren Stab und richtete ihn auf Leta. Sie zitterte. Leta sah sie mit großen Augen an. Gellert trat näher an Jessica heran. Sie spürte ihn an ihrem Rücken. Seine Hand strich über ihren Arm und umschloss ihre Hand mit dem Zauberstab. „Das ist dein Moment.“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Ist es nicht das, was du schon immer tun wolltest?“ Doch Jessica wollte Leta nicht umbringen. Nicht mehr. Nicht seit ihr bewusst war, wie wichtig sie für Newt war. Leta wusste was passieren wird. Sie spannte den Kiefer an, sah Jessica in die Augen. Jessica schüttelte leicht den Kopf. „Ich kann nicht.“, „Du kannst.“ Gellerts Tonfall wurde ernster. „Und du willst es.“, redete er ihr ein. Leta nickte Jessica zu. Sie war bereit sich zu opfern. Jessica atmete schwer. Tränen liefen ihr die Wangen runter, bis ein greller Blitz Leta direkt in die Brust traf.

Theseus schrie, als er sah, wie seine Geliebte sich nach und nach auflöste. Gellert grinste breit. Jessica senkte den Stab und drehte den Kopf zu ihm. Er wurde von Newt gehalten. Beiden sah man den Schmerz und die Wut an. Jessica fing an zu weinen, als sie den enttäuschten Blick von Newt auf ihr sah. Newt konnte vieles tolerieren, doch hier hatte Jessica eine Grenze überschritten. Gellert hingegen war begeistert. Er legte die Arme um sie. „Meine Tochter würde mich niemals verraten.“ Er drückte ihren Kopf sanft an seine Schulter. „Du hast mir deine Treue bewiesen, kein Grund zu weinen.“, beruhigte er sie ganz auf seine Art.

Die Situation eskalierte. Jessica und Gellert verschwanden. Die Flammen füllten den Saal. Aus ihnen bildeten sich drei Drachen, bereit ganz Paris in Schutt und Asche zu legen. Die Gruppe hatte es nach draußen geschafft. Dort stellten sie sich in einem großen Kreis auf und waren in der Lage gemeinsam die Drachen nicht nur einzukesseln, sondern mit viel Mühe und Kraft sie zu bezwingen. Ein Erfolg und das auch wohl der einzige an diesem Abend. Von Freude konnte hier keiner Sprechen, auch wenn sie wohl gerade eine ganze Stadt gerettet hatten.

Es wurde ruhig. Keine Worte konnten die Gefühle der Anwesenden beschreiben. Sie mussten alle erstmal verstehen, was da gerade passiert war. Was wie ein Ende schien, war erst der Anfang von etwas ganz Großem. Etwas Großes, wo man den Rat von jemandem ganz bestimmten braucht. Newt wusste, zu wem sie gehen mussten. Viel mehr zu wem er gehen musste.

𝑭𝒐𝒓𝒈𝒊𝒗𝒆 𝑴𝒆 || ᵖʰᵃⁿᵗᵃˢᵗᶦˢᶜʰᵉ ᵗᶦᵉʳʷᵉˢᵉⁿ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt