Botschaft

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„Leta, wissen Sie wer Credence wirklich ist?“ Tina wandte sich ihr zu. „Wussten Sie es, als Sie sie ausgetauscht haben?“, „Nein.“ Credence zitterte leicht. Jessica wandte sich ihm zu, strich ihm ruhig über die Wange. „Wir finden es schon noch heraus.“, versprach sie ihm indirekt. Er jedoch drehte seinen Kopf leicht weg und war sichtlich enttäuscht von diesem Misserfolg.

Grollen war zu hören. Nur wenige Meter neben ihnen öffnete sich eine Tür in der Wand. Stimmen waren zu hören. Jessica sah zu Newt. „Die Versammlung meines Vaters.“, „Queenie könnte dort sein.“ So ging Jacob als erster hindurch. Jessica zog ihre Kapuze auf, um ihre langen blonden Haare zu verstecken, harkte sich bei Credence ein und betrat ebenfalls den Saal. Nagini folgte ihnen. „Das sind Reinblüter. Die töten Unseresgleichen nur aus Spaß.“, teilte sie beiden ihre Sorge mit. „Ich habe euch auch nicht getötet.“, antwortete Jessica ihr. „Bleib in meiner Nähe.“ Dabei griff sie nach Naginis Hand. Jessica nickte und lenkte Credence in die Menge.

Sie hatten einen Stehplatz gefunden. Die anderen hatten sie derweil aus den Augen verloren. Immer wieder versuchte Jessica zwischen all den Magiern Newt zu sehen, doch blieb sie ohne Erfolg. Das Reden wurde eingestellt. Es wurde leise. Die Blicke gingen in die Mitte, dort trat der Mann vor, auf den alle Anwesenden gewartet haben. Gellert Grindelwald. Jessica spannte den Kiefer an, als ihr Vater mit nur einem Blick sie sofort zwischen allen erkannte und ihr ein leichtes Schmunzeln zuwarf. Die Leute applaudierten und jubelten. „Meine Brüder, meine Schwestern, meine Freunde. Das große Geschenk eures Beifalls, ist nicht für mich, nein. Es ist für euch selbst. Ihr seid heute gekommen, weil ihr ein Verlangen spürt. Und weil ihr wisst, dass die alten Sitten jetzt ausgedient haben. Ihr seid heute gekommen, da es euch nach etwas neuem verlangt. Etwas anderem.“ Credence war es, der Jessicas Hand nahm und diese drückte, da er ihre Anspannung merkte. Doch ihm selbst erging es nicht anders. Auch Nagini rückte näher an beide heran.

„Es wird behauptet, ich würde sie hassen: die No-Magic. Die Muggle.“, „Abschaum!“, kam es aus der Menge. Jessica schloss einen Moment die Augen und holte tief Luft. Sie selbst befand sich nicht einmal in einer solch großen Gefahr und mit Credence an ihrer Seite wusste sie, dass sie sich um ihr Leben keine Sorgen machen musste. Viel mehr bangte sie jedoch gerade um das Leben von ihren Freunden. Den anderen. Die, die ebenfalls ein Teil der Menge waren und für Grindelwald ein Dorn im Auge waren. „Die No-Maj! Die Kann-nicht-zauber! Doch ich hasse sie nicht. Das tue ich nicht. Ich kämpfe keineswegs aus Hass. Ich sage die Muggel sind nicht unbedeutend. Aber anders. Nicht wertlos, aber von anderem Wert. Nicht sinnlos, aber von anderer Sinnesart. Magie blüht nur in außergewöhnlichen Seelen. Sie ist denen vergönnt, die ihr Leben höheren vermitteln. Und was für eine Welt würden wir schaffen, für die ganze Menschheit, wir die wir leben für Freiheit, für Wahrheit und für Liebe.“ Gellert lief herum, schaute immer wieder in die Menge. Bei seinen letzten Sätzen blieb er einen Moment bei Jessica hängen, eher er wieder willkürlich in die Menge sah. Jessica verspürte Hass bei den Worten ihres Vaters und wie er versuchte, die Anwesenden zu bezirzen. „Der Moment ist gekommen, euch allen, meine Version der Zukunft zu zeigen die uns erwartet, wenn wir nicht aufbegehren und unseren rechtmäßigen Platz, in der Welt einnehmen.“ Rosier trat neben ihn und reicht ihm einen Schlauch an. Er nahm einen langen Zug und pustete den Rauch in die Luft. Dieser breitete sich weit aus und darin bildete sich eine Vision. Eine Vision, wie Menschen schossen, Panzer durch die Straßen rollten, Flugzeuge Bomben abwarfen und die Häuser nichts mehr wie Ruinen waren. Ein helles Licht und ein lauter Knall deutete auf eine riesige Explosion hin. Dieser dabei entstehende Windstoß riss Jessica die Kapuze vom Kopf. „Das ist, gegen was wir kämpfen.“ fuhr Grindelwald fort. „Das ist der Feind. Ihre Arroganz. Ihre Gier nach Macht. Ihre Barbarei. Wie lange wird es dauern, bis sie ihre Waffen gegen uns richten? Was ich euch nun sage, wird euch beunruhigen, aber ihr müsst eure Gefühle zügeln und die Ruhe bewahren. Es befinden sich Auroren in unserer Mitte.“ Getuschel kam auf. Sofort schauten die ersten sich um.

„Kommt Zaubererbrüder, gesellt euch zu uns.“ forderte Grindelwald sie auf. Ein Auror befolgte seine Worte und trat hervor. Die Blicke waren alle auf ihn gerichtet. Er lief langsam die Treppe hinunter. Neben ihm traten auch Theseus und andere Auroren vor und taten es ihm gleich. „Sie haben viele meiner Gefolgsleute getötet, das stimmt. Sie haben mich gefangen genommen und in New York gefoltert. Selbst vor meiner Tochter, die ich all die Jahre aus meinen Vorgehen herausgehalten habe, machten sie keinen Halt. Sie haben ihre Hexen und Zauberer Gefährten niedergestreckt. Dabei war deren bloßes Verbrechen die Wahrheit zu suchen. Frieden zu wollen. Eure Wut, euer Wunsch nach Rache ist ganz natürlich.“ Einer der Auroren blieb stehen und schaute zu einem jungen Mädchen, mit auffällig roten Haaren. Sie schauten sich einige Zeit an, eher sie ihren Stab hoch nahm, doch der Auror war schneller. „Nein!“ Mit einem lauten Brüll verjagte Grindelwald den Auror von dem Mädchen, der die Treppe wieder hinauf rannte. Gellert kniete sich zu dem Mädchen und strich ihr behutsam über den Kopf.

„Bringt diese junge Kriegerin zurück zu ihrer Familie.“ Er richtete sich auf. „Geht fort. Zieht raus in die weite Welt und verbreitet die Botschaft. Es sind nicht wir, die gewalttätig sind.“  

𝑭𝒐𝒓𝒈𝒊𝒗𝒆 𝑴𝒆 || ᵖʰᵃⁿᵗᵃˢᵗᶦˢᶜʰᵉ ᵗᶦᵉʳʷᵉˢᵉⁿ ᶠᶠWo Geschichten leben. Entdecke jetzt