Revon
Sie hatten meinen ganzen Plan kaputt gemacht!
Ich hätte nicht gedacht, dass dieser Bastard meine Königin finden würde! Ich stand vor dem verwüsteten Haufen und konnte nicht glauben, dass sie mir entwischt ist!
Sie war weg!
Blutspuren waren auf dem Boden zu erkennen und ich wusste genau, von wem sie waren! Ich hätte diese beiden Schwachköpfe nicht alleine mit ihr lassen dürfen aber ich hatte Wichtiges zu erledigen. Ich musste alles vorbereiten für diese besondere Nacht. Ich wollte Kayla endgültig an mich binden.
Für immer!
Ich hatte meine damals vorbestimmte Gefährtin bei einem Feuer verloren und brauchte dringend eine Neue. Sobald ich an meine eigentliche Gefährtin dachte, kamen die Schmerzen nach oben. Ich verdrängte sie direkt. Ich musste jetzt den Fokus auf das Wichtige legen.
Auf Kayla!
Ich sah Kayla in dieser Nacht in Detroit und wusste genau, dass sie die Richtige für mich war. Ich hatte es gespürt. Sie hatte mich schier wahnsinnig gemacht in dieser Gasse.
Gott, wie ahnungslos sie gewesen war!
Sie war mir zwar entwischt und lang genug vor mir davon gelaufen aber schließlich hatte ich sie endlich erwischt und das hier in Chicago. Sie dachte, dass sie vor mir fliehen konnte aber ich hatte ihren herrlichen Geruch tief in mir gespeichert. Ich dachte, sie zu beißen würde reichen für die Verwandlung. Ich dachte, dass sie diese Verbindung spüren würde. Ich dachte, dass sie angekrochen kam. Ich dachte, sie wäre nach dem Biss verzweifelt und würde mir in die Arme rennen.
Ich wollte, dass sie mich um Hilfe bat!
Stattdessen lief alles aus dem Ruder. Der Alpha kam ungeplant dazwischen und ich hatte wirklich nicht mit ihm gerechnet und dann war ich auch noch so unvorsichtig gewesen. Sie hatte mich damals beim Einbruch in ihrer Wohnung erwischt. Es war fahrlässig von mir. Doch ich konnte mich nicht von ihr fern halten, sobald ich sie geschmeckt hatte, wusste ich, dass ich sie mehr als nur brauche. Ich brauchte sie an meiner Seite.
Sie vernebelte meinen Kopf!
Als Erstes sollte sie nur in mein Rudel kommen aber während ich meine Zähne in sie grub, änderte sich meine Meinung. Nach diesem Tag wollte ich sie nur noch mehr.
Sie betörte mich!
Ich hatte sie immer im Blick. Sogar als sie vor ihrem dämlichen Exfreund davon gelaufen war. Ich ließ sie ziehen. Ich wollte, dass sie dachte, dass sie sicher war. Sie bekam die Zeit von mir, um sich zurecht zu finden aber die Verwandlung lief anders als geplant.
Sie war zu stark gewesen.
Ihr Wolf schlummerte zu tief in ihr und brach erst später hervor und als die Verwandlung schließlich kam, war ich nicht da gewesen! Nicht mal meine Botschaft hatte etwas gebracht. Sie war ein Dickkopf und das gefiel mir nicht. Ich wollte, dass sie sich mir unterwarf. Das sie mir eines Tages doch wie ein Rehkitz in die Arme rannte, war reiner Zufall gewesen. Wir hatten nämlich kurzzeitig ihre Spur verloren.
Ich sperrte sie also hier ein und wollte sie brechen. Ich wollte sie schwach machen. Ich wollte, dass sie ihren Gefährten vergaß. Es hätte einfach sein müssen, da dieser Schwächling sie nicht markiert hatte aber irgendwie hatte er sich doch tief in ihren Kopf geschlichen.
Alleine der Gedanke ließ mich Knurren!
Ich war niemals eifersüchtig gewesen aber sie hatte mich verätzt. Ich konnte sie nicht los lassen. Sie durfte nicht glücklich sein ohne mich! Ich musste an ihrer Seite sein. Wir würden uns unser eigenes Rudel aufbauen und mächtig werden.
Zusammen!
Doch jetzt stand ich alleine hier in dem kalten Keller und fand keine Spur von Stanley und Gleen. Wie hatten sie sich nur überwältigen lassen können? Das Blut roch modrig in meiner Nase und angeekelt wendete ich mich ab.
Wo waren die beiden?
Ich lief in Kayla's Zelle und sah noch mehr Blut. Wütend schlug ich mit meiner Faust gegen die Wand und sah, wie der dreckige Putz auf den Boden bröckelte. Ich hatte keine Ahnung, was in meiner Abwesenheit passiert war und das steigerte meine Wut ins unermessliche!
Ich warf einen letzten Blick auf die Verwüstung und stürmte dann aus dem Raum. Ich musste unbedingt ihre Spur aufnehmen und die zwei Nichtsnutze musste ich auch finden. Sie waren bestimmt nur leicht verletzt und zu feige gewesen, mir gegenüber zu treten. Sie hatten die Chance genutzt und waren abgehauen.
Ich würde ihnen die Scheiße aus dem Leib prügeln, wenn ich sie finden würde!
Ich trat durch die dreckige Luke nach oben in das verfallene Haus und nahm jedes noch so kleine Detail in mich auf, doch es war nichts zu erkennen. Der starke Geruch des Waldes überdeckte jede noch so kleine Spur und ich schnaufte genervt aus. Nervös lief ich auf und ab und schlug mir mit den Händen gegen die Schläfen.
Ich brauchte einen Plan!
Diese Fehler durften mir nie wieder unterlaufen. Ich musste sie finden, am besten sofort und dann würde ich sie nie mehr gehen lassen. Ich ließ mich von der Wut mitreißen und nahm fast das ganze Haus auseinander. Es war so verfallen und modrig, dass bald alles zerstört am Boden lag. Der Grundriss war zwar noch leicht zu erkennen aber das war egal. Zumindest waren die Spuren im Untergrund beseitigt.
Es war also kein Verlust.
Mein Blick klärte sich und endlich konnte ich mein Umfeld wieder scharf erkennen. Das nächste Versteck müsste besser sein. Die Gitterstäbe würden so stark sein, dass niemand mehr mir wieder meine Königin nehmen konnte.
Sie würde Meine sein!
Irgendwann würde sie das verstehen und mir verfallen. Sobald ich sie in meine Finger bekam, würde ich sie nie wieder gehen lassen. Ich bräuchte nur etwas mehr Zeit und eine gute Strategie. Ich musste auch sein Rudel auslöschen, sonst würde sie ihn nie vergessen.
Alles musste zerstört werden!
Wenn das erledigt wäre, konnte ich alles andere in Angriff nehmen. Jetzt musste ich erstmal meinen Verstand klären. Ich würde direkt heute meine erste Idee umsetzen. Bei dieser war ich mir nämlich immer sicher gewesen. Es war die einfachste Aufgabe von allen.
Mein Rudel musste wachsen!
Je mehr ich beißen und verwandeln würde, desto mehr würde ich auf meine Seite ziehen!
Ich musste wachsen!
Mein Rudel musste wachsen!
Ich musste wachsen!
Mit meiner Macht könnte ich sie dann endlich an meine Seite reißen!
Ich würde ihm alles nehmen!
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Found me
WerewolfIst es nicht Die schlimmste Form von Sehnsucht Wenn man etwas Das man gar nicht kennt vermisst Doch ich weiß auch jetzt gerade Nicht wo das ist Anmerkung: Die Rechte dieser Geschichte liegen bei mir, ebenso wie Teile des Covers (Bilder aus dem Inte...