When we met in November {BTS FF}

Kokosmakronen

Auch in der nächsten Woche war das Weihnachtscafé ziemlich beliebt. Die meisten Kunden kamen am Nachmittag nach der Arbeit vorbei. Morgens jedoch war es eher noch ruhig.
"Endlich sind sie daaaa!" Melody kam mit einem Päckchen zu Serena in die Küche.
"Was ist da?"
"Tadaaaaa!" Mel hielt zwei Haarreifen mit einem Geweih hoch. "Weihnachtshaarreife!"
Sera verdrehte leicht die Augen. "Reichen nicht schon die Schürzen?"
Rena gab mal wieder nach, da Mel sie anbettelte.
"Na gut... und du kommst wirklich kurz alleine klar?"
"Jaa! Geh ruhig, du bist nur kurz einkaufen. Ich bin kein Kind mehr."
"Ok ich zieh mich kurz um. Wenn was ist ruf mich an, ja?" Serena ging in die Wohnung und zog sich um. Danach verließ sie das Café und lies ihre Schwester alleine.

Ein paar Blocks weiter war ein großer Einkaufsladen, in dem sie alles nötige für ihre Backwaren bekam und sie hatten gerade einen großen Sale, weshalb Serena pünktlich zur Ladenöffnung dort sein wollte.
Es waren mehr Leute dort als gedacht aber sie war bereit für den Kampf um die Prozente. Alle warteten in der Kälte darauf, dass die Ladentüren sich endlich öffneten.
Nach einiger Zeit wurde die Menschenmasse herein gelassen und Serena folgte einfach dem Strom, um nicht von den Verrückten überrannt zu werden.
Der Korb füllte sich und sie konnte immer mehr von der Liste abhaken. Mit einem vollen Korb stand sie vor dem letzten Regal und versuchte von ganz oben eine Packung Zuckerguss zu greifen, doch war sie einfach zu klein. Als sie es erneut versuchte, griff jemand hinter ihr danach und hielt es hier hin. Um sich zu bedanken drehte sich die süße Dunkelhaarige um und sah genau in das Gesicht von Yoongi.
"Ä-ähm... H-hi. Da-nke.", sagte sie schüchtern.
"Kein Ding. Lange nicht gesehen." Yoongi lächelte die Jüngere liebevoll an. "Kaufst du das alles für das Café?"
"Ja genau. Die Prozente sind einfach zu gut, als da nicht zu zuschlagen."
"Wenn du willst kann ich dir beim Tragen helfen. Ich wollte dort so wie so gleich hin."
"Echt? Das wäre mega lieb!" überglücklich himmelte die ältere Yoon Schwester den Rapper an.
Sie stellten sich beide an die Kasse und Rena wurde leicht nervös, da Yoongi direkt hinter ihr stand. Durch das Gedränge stand er direkt an ihr und versuchte sie ein wenig ab zu schirmen. Seine Hände auf ihrer Schulter ließen ihr Herz schneller schlagen, doch sie versuchte cool zu bleiben.
Nach der Kasse nahm Yoongi gleich die beiden Tüten in die Hand. Seinen Einkauf hatte er in seinen Rucksack gepackt. Zusammen verließen sie den Laden und Serena sah ab und an leicht zu dem gut aussehenden Idol, der immer ein wenig lächelte, als er die Blicke der 24 Jährigen bemerkte.
"Und deine Schwester ist gerade alleine im Café?", fragte er nach einer Weile, um die Stille zu unterbrechen.
"Ja aber Morgens haben wir meist nicht so viele Kunden. Es ist komisch sie alleine zu lassen."
"Du solltest dir nicht so viele Sogen machen. Sie schafft das schon. Namjoon hat erzählt, er hat euch auf dem Festival getroffen. Schade hätte ich nicht den Termin gehabt, wäre ich auch da gewesen. Klang als hattet ihr Spaß." Suga redete auf einmal so ungezwungen mit Sera, was sie noch mehr verlegen machte. Immer wieder schlich sich der junge Mann in ihren Kopf, doch sie verwarf den Gedanken, da sie dachte er wäre unerreichbar, doch jetzt so neben ihr, mit diesem süßen Lächeln... das brachte sie komplett durcheinander. Wenn es nach ihr ginge, hätte der Weg ewig dauern können.

Melody hingegen hatte zuerst wenig zu tun, weshalb sie mit ein paar der Katzen spielte. Immer wieder fiel ihr ein Mann auf, der auf der gegenüberliegenden Seite stand und in den Laden sah. Sie fühlte sich unwohl dabei aber hoffte, sie würde es sich nur einbilden.
Ihre Augen leuchteten auf, als die Ladentür aufging und ein ihr bekannter junger Mann im Eingang stand.
"Ju-Jungkook was machst du denn hier?", fragte sie schüchtern, doch es war klar was er in einem Café wollte. Manchmal hätte sich die jung Frau eine Ohrfeige für ihre dummen Fragen geben können.
"Ich treffe mich hier mit den Hyungs. Sie wollten irgendwann nach kommen."
Als der weiße plüschige Hund die Stimme des Maknae hörte, rannte er gleich auf ihn zu und sprang ihn an. Melody konnte es nur zu gut verstehen... wer würde denn nicht gerne am liebsten zu ihm rennen. "Setz dich ruhig schon mal. Ich würde dir gerne ein neues Getränk anbieten, was ich gerade ausprobiere. Geht auch aufs Haus!" Mel eilte hinter die Theke und bereitete das Getränk zu. Sie ging davon aus der junge Mann würde sich in der Zeit an den Tisch setzten, doch als sie sich umdrehte, saß er direkt an der Theke auf einem der Hocker.
"Na dann lass mich mal probieren." Er beugte sich leicht zu ihr vor und griff nach dem Getränk.
Die Wangen, der schüchternen Yoon Schwester erröteten leicht. Er war ihr doch sehr nah gekommen und bei dem Lächeln hatte sie Angst, ihr Herz würde gleich schmelzen.
"Schmeckt gut!" Zufireden stellte er die Tasse ab und die Jüngere musste etwas schmunzeln, da er einen leichten Milchschaumbart hatte.
"Warte du hast da was!" Mel zog eine Serviette aus dem Spender und beugte sich zu dem jungen Idol vor. Jung Kook beobachtete ihr Gesicht genau, als sie konzentriert den Milchschaum weg wischte. "So jetzt ist alles weg... also hoffe ich." Erst jetzt bemerkte sie, wie nah sie ihrem heimlichen Schwarm gekommen war und erstarrte ein wenig. JK nutzte es aus und beugte sich ein bisschen weiter nach vorne, während seine Augen tief in ihre blickten.
Noch ein wenig länger und der 19 Jährigen wäre wo möglich ihr Herz aus der Brust gesprungen, doch die Ladenklingel holte Beide aus ihrem romantischen Anstarrwettbewerb heraus.

Schüchtern kam die junge Frau hinter der Theke hervor, um den neuen Gast zu begrüßen. Kookie drehte sich lässig, mit der Tasse in der Hand zur Tür um und beobachtete seinen neuen Groupie, die ihm doch gut gefiel.
"Hwangyong Hamnida¹!", sagte diese mit einer kleinen Verbeugung. Als sie wieder hoch sah, erkannte sie, dass der Man, der immer wieder herüber sah, nun vor ihr stand.
Er verhielt sich sehr seltsam und schüchterte Melody ein wenig ein.
"Gu-guten Tag...", stammelte er.
"Oh Sie sprechen deutsch? Dann Willkommen! Suchen Sie sich einen Tisch aus und ich bringe Ihnen gleich eine Karte."
Sie eilte zur Theke zurück und holte eine Karte, um sie dem eigenartigen Kunden zu geben.
Gerade als sie wieder hinter dem Tresen stand und die Augen des süßen Weltstars auf sie gerichtet waren, kam ihre Schwester mit Yoongi herein.

Serena erstarrte, als sie den Mann an dem Tisch sitzen sah. Zuerst wollte sie etwas sagen, doch dann sah sie zu ihrer kleinen Schwester, die scheinbar keine Ahnung hatte, wer gerade in ihrem Café saß und sie versuchte sich zu beherrschen. Nach Yoongi kam auch Hobi mit in den Laden, gefolgt von Jimin, die auf ihren jüngsten Member zu steuerten.
Sera und Yoongi brachten die Einkäufe in die Küche, wobei der Ältere die dunkelhaarige bedrückt ansah.
"Was ist los?", fragte er schließlich, nachdem sie den Einkauf in der Küche abgestellt hatten. Renas Blick ging wieder in Richtung ihrer Schwester, die Hoseok mit einem überglücklichen "Oppa!" begrüßte.
"Der Mann, der dort in der Ecke sitzt... er ist unser... nennen wir ihn Vater... er hat uns verlassen, als unsere Mutter starb und unsere Großmutter zog uns die meiste Zeit alleine auf. Vor ein paar Tagen bekam ich diesen Brief...", sie drückte den Zettel Suga in die Hand und er las sich diesen gleich durch, "anscheinend braucht er Geld oder was auch immer... Jetzt taucht er sogar hier auf! Ich möchte nicht, dass Mel von ihm erfährt. Wir hatten es schon schwer genug und sie soll nicht von ihm verletzt werden."
"Und jetzt hast du Angst, dass er es ihr sagen könnte..."
"Ja... sie ist immer so naiv und nett. Am Ende nutzt er sie so aus, wie er unsere Mutter ausnutzte."
Serena kamen bei dem Gedanken die Tränen. Was sie verschwieg, war sein Alkoholismus und wie sie als Kind mitbekam, dass er ihre Mutter immer wieder schlug. Sie hasste diesen Mann so sehr und jetzt saß er hier... dabei sind sie so weit weg von zu Hause und er hatte sie trotzdem gefunden.
"Ich werde ihn rauswerfen!", beschloss sie, doch der Rapper hielt sie auf.
"Willst du das wirklich vor deiner Schwester tun? Dann wird sie es gleich erfahren, wer das ist. Willst du das wirklich?"
Sie dachte kurz nach und gab ihm recht, ehe sie wieder zurück zu den Anderen ging.
"Momo, ich glaube ich hab was beim Laden vergessen... Kannst du noch mal hingehen und es holen?", bewusst redete sie mit ihrer Schwester auf Koreanisch, damit ihr Vater nichts mit bekam.
"Hmmm okay!" Melody gab ihrer Schwester eine kleine Umarmung und zog sich um.
"Hey Jung Kook kann dich ruhig belgeiten!", bestimmte die Ältere und wurde von den anderen Membern unterstützt. Serena schrieb ihrer Schwester etwas auf den Zettel und schickte sie und dem golden Maknae nach draußen.

Nachdem Mel und JK außer Sichtweite waren, ging Serena auf ihren Vater zu, der in Richtung der Jüngeren sah.
"Du brauchst gar nicht zu ihr hin sehen. Denk nicht, ich hätte dich nicht erkannt! Was willst du hier?! Warum tauchst du einfach hier auf?!" In ihrer Stimme lag ein Ton, den man selten hörte, doch wenn er zu hören war, sollte man Abstand nehmen.
"Wir sind doch schließlich Familie..."
"FAMILIE?! Das ich nicht lache!!! Wir sind gar nichts! Du hast es lediglich nur geschafft Melody und mich zu zeugen aber mehr nicht!", ihre Stimme wurde kurz ein wenig lauter, was auch die Member von BTS zusammen zucken lies. Suga näherte sich den Beiden und legte seine Hände auf die Schulter der älteren Schwester.
"Ist alles okay? Brauchst du Hilfe?", erkundigte er sich vorsichtig, doch Sera schüttelte den Kopf und wandte sich wieder zu dem Mann, der ihr so oft weh tat.
"Verschwinde und lass dich nie wieder blicken und vor allem: Halt - Dich - Von - Melody - Fern! Schreib sie nicht an, ruf sie nicht an, schau sie nicht an! Versuche nie wieder mit einer von uns Kontakt auf zunehmen! Wir brauchen dich nicht! HAU AB!" Serenas Augen waren voller Hass und es fiel ihr schwer sich noch weiter zu beherrschen.
"Gut ich gehe aber du kannst mir den Kontakt zu Melody nicht verbieten! Ich werde wieder kommen!"
Er stand auf und verließ das Café, das war alles, was Sera sehen konnte, bevor das Bild durch ihre Tränen verschwamm.
Ihr ganzer Körper zitterte und sie lies sich weinend zu Boden sinken. Schnell eilten auch die anderen Beiden zu ihr hin, um sie zu trösten auch wenn sie nicht verstanden, was gerade passiert war.

(¹Hwangyong Hamnida bedeutet Willkommen. In Korea begrüßt man meist so die Kunden, wenn sie den Laden betreten.)