Lebkuchen

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Den halben Tag irrten Melody und Jung Kook im Laden herum.
"Ich finde es nicht.", seufzte Mel verzweifelt.
JK sah ebenfalls die Reihen durch und schüttelte den Kopf: "Hier ist es auch nicht. Wollen wir vielleicht wieder zurück?" Melody nickte und die Beiden machten sich wieder auf den Weg zurück zum Café.

Yoongi brachte Serena in die Wohnung und tröstete sie ein wenig. Der Rapper konnte sie dank seiner schlimmen Vergangenheit nur zu gut verstehen. Auch wenn er es nicht ansprach, konnte er die Alkohlfahne riechen, die von dem fremden Mann ausging.
"Es tut mir leid, dass ihr es mit bekommen musstet.", entschuldigte sie sich nach einigen Tränen.
"Wenn sich jemand entschuldigen sollte, dann er... Nicht jeder wäre so ruhig geblieben wie du."
Die hellblauen Augen funkelten das Idol an, da er genau die richtigen Worte fand.
Rena legte ihren Kopf auf Suga's Schulter ab und versuchte sich zu beruhigen. Normalerweise nahm sie dafür immer ihren Liebling, Sir Lanzelot her. Er war ein schwarzer Kater, der die meiste Zeit genervt aussah aber genau das liebte Sera an ihm. Wenn man so darüber nachdenkt, könnte man fast sagen: Yoongi und Sir Lanzelot waren sich sehr ähnlich aber wer würde denn auf diese Idee kommen...
Gerade als sich die Ältere beruhigt hatte, kamen Jungkook und Melody zurück ins Café.
"Wir sollten wieder nach unten. Sonst merkt Momo noch was."
"Ist gut. Ich geh vor und du solltest dein Gesicht waschen, denn du siehst ein bisschen verheult aus." Yoongi wusste einfach wie man Komplimente macht oder eher nicht.
Melody war gerade dabei den Jungs ein paar Getränke zu machen und legte ein paar Backwaren auf die Teller. Serena ging gleich in die Küche und versuchte ihre Gefühle zu ordnen.
Ihre jüngere Schwester hatte ziemlich empfindliche Antennen, was Gefühle anging und würde nicht Ruhe geben, bis Sera ihr alles erzählen würde

Nach der kurzen Pause ging die Ältere zu Melody und den Membern.
"Renaaa wir haben den GANZEN Laden abgesucht und nichts gefunden! Es tut mir soooooo leid!"
"Ach Momo, sei nicht immer so dramatisch." Sie tätschelte ihrer kleinen Schwester den Kopf und lächelte sie liebevoll an. "Ich hole es einfach ein andern Mal."
Eine ganze Weile blieben die Idols noch im Café, bis ihr Manager sie anrief und sie plötzlich aufbrechen mussten.
Zum Abend hin wurde es im Café voller und auf den Straßen kälter. Immer wieder erwischte sich Melody dabei, wie sie verträumt vor sich hin sah.
Es war einfach alles harmonisch. Die glücklichen Menschen, das Schnurren einzelner Katzen und dazu entspannte Musik im Hintergrund, die ab und an aus Weihnachtsliedern bestand.
Nach einer kleinen Aussprache mit ihrer älteren Schwestern, änderte die Jüngere die Playlist und willigte ein auch andere Lieder zu spielen. Serena hingen nach kurzer Zeit die Weihnachtssongs zum Hals heraus, doch Mel könnte sie die ganze Zeit hören.

Nach Ladenschluss wischte Serena den Boden und Melody kümmerte sich um die Katzenklos, die sich weit im Gang hinten in einem kleinen extra Raum befanden und putzte die Toiletten.
Sie wechselten sich immer wieder ab mit den Aufgaben und beschwerten sich nicht darüber, denn es gehörte schließlich dazu.
Danach kam der schönere Teil. Es war wieder Zeit die Katzen zu kämmen und bei ein paar der Miezen die Krallen zu schneiden. Sie nannten es scherzhaft "Katzenwellness".
All die Arbeiten liesen Sera den Besuch des Mannes, den sie aus ihrem Leben raus löschen wollte, für eine Weile vergessen.
Doch als sie Abends im Bett lag und ihre Schwester schon lange schlief, kam alles wieder hoch. Jeder einzelne Moment, den sie mit ihm erleben musste. Wie es nun Mal so wahr, erinnerte sie sich nicht an die glücklichen Momente, von denen es nur wenige gab, sie erinnerte sich an all das Schlechte.
Neben ihr ertönte ein leises Schnurren, welches sie durch ihr Schluchzen fast überhört hatte. Sir Lanzelot lag neben ihr und lies sich von der jungen Frau streicheln.
"Na mein Kleiner... ist es dir zu kalt? Du kannst immer zu mir zum kuscheln kommen, das weißt du, ja?" Als Antwort bekam sie ein langsames Blinzeln von dem schwarzen Kater, was sie erwiederte.
Mit der Hand in dem Fell und ihrer Strin an seinem Kopf, schlief sie schließlich ein.

Suga, Jimin, JK und J-Hope kamen seit dem fast jeden Tag vorbei, sofern es ihnen möglich war und auch Melody taute immer mehr auf. Sie traute sich sogar auch die Anderen mit Oppa an zu sprechen. Nur Jung Kook nannte sie meist Jungkookie oder JK. Bei ihm war sie nach wie vor noch schüchtern, was ihn manchmal ein bisschen Eifersüchtig machte.
Da Serena im selben Alter wie Namjoon und Hoseok war, nannten sie die Maknaeline der Gruppe, mittlerweile Noona, was sie manchmal schmunzeln lies.
Serena wurde Ende des Jahres schon 25 Jahre alt und konnte immer noch nicht fassen, wie schnell die Zeit verging. Doch trotz den ganzen Jahren fing sie hier an mehr aufzublühen. Ob es am Café lag oder vielleicht sogar an einen besonderen jungen Mann, mit dem sie sich immer besser verstand, sei dahin gestellt, doch in den letzten Wochen war sie so glücklich, wie sie es lange nie sein konnte.
Beide genossen die Anwesenheit der Idols sehr und auch die Jüngere kam allgemein mehr aus sich heraus, was auch den Kunden zu Gute kam. Sie war manchmal doch sehr schüchtern bei Kunden im gleichen Alter und brachte kaum ein Wort heraus. Wer hätte gedacht, dass die Member so einen guten Einfluss hatten.

Auch an diesem Morgen standen die Vier, zur gewohnten Zeit, im Café und Serena musste nicht ein Mal aus der Küche kommen, um zu wissen wer den Laden betrat, denn sie wurden durch Melody schon groß angekündigt.
"Hobi Oppa, Yoongi Oppa, Jimini Oppa und Jungkookieee! Guten Morgen!", rief sie überglücklich den jungen Männern entgegen. Diese steuerten direkt auf sie zu und umarmten sie nacheinander. Nur JK bleib vor ihr stehen und hielt sie an den Schultern fest. "Warum nennst du alle Oppa, außer mir?"
"Du willst nicht mal, dass man dich so nennt!"
"Aber du sollst mich so nennen!"
Serena trat aus der Küche heraus und belächelte die Beiden, die gerade wieder ein Mal die selbe Diskussion führten, die sie schon so oft geführt hatten.
"Na wieder das Thema?", grinsend wandte sie sich zu den anderen Dreien und gab ihnen eine Umarmung.
"Noona, hast du wieder neue Mochis?"
"Natürlich! Extra für unseren Mochi." Sie holte einen Teller mit den frischen Reiskuchen und drückte sie Jimin in die Hand.
"Und für euch das Übliche?" Hobi und Suga nickten der jungen Frau zu, die langsam ihre Schwester von dem Maknae weg zog.
"Momo, machst du die Getränke?"
"Ääh... ja klar! Alles wie immer?"
Sera holte das Essen und Mel bereitete die Getränke zu. Nachdem sie am Tisch alles abgestellt hatten, stießen auch Jin und V dazu.
Freudig überrascht begrüßten sie die Beiden und boten auch ihnen etwas an, bevor sie sich dazu setzten.
"Warum seid ihr hier? Ich dachte ihr musstet noch etwas erledigen?", fragte Yoongi seine Freunde.
"Ich kann euch doch nicht so lange hier alleine lassen.", sagte Jin mit seinem gewohnten Charm. "Wir sind schon fertig. Joonie muss noch ein bisschen was klären... aber er hat gemeint ich soll hier her kommen um die Zwei einzuladen." Sein Finger zeigte auf die Schwestern, die ihn verwundert ansahen.
"Einladen? Wozu?", fragte Sera den Ältesten.
"Wir machen eine kleine Weihnachtsfeier und haben dafür ein kleines Haus in Busan gemietet. Wir würden euch einladen ein paar Tage zu uns zu kommen. Zimmer sind genügend vorhanden."
"Das Angebot klingt sehr gut... aber...", die Dunkelhaarige sah sich kurz im Laden um, ehe ihr Blick wieder zu Jin zurück ging, "wir können nicht einfach die Katzen alleine lassen."
"Wie viele Katzen sind es?", erkundigte sich V.
"Acht... und ein Hund."
"Hmm... ok das könnte schwierig werden aber ich kenne Jemanden, die sich bestimmt gerne darum kümmern würde! Sie kann zwei Mal täglich vorbei schauen und auch auf den Laden aufpassen.", schlug der World Wide Handsom vor.
Ganz wohl war Serena nicht bei der Sache aber wenn sie nur drei Tage bleiben würden, wäre das bestimmt in Ordnung.
Schweren Herzens stimmte sie zu.
Brownie würden sie trotzdem mit nehmen, doch die Jungs versicherten, dass es kein Problem wäre.
Vielleicht wäre das auch die Möglichkeit den Besuch ihres Vaters endlich vergessen zu können.

When we met in November {BTS FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt