Lexa
Erst schwimmen wir nochmal ein paar Bahnen und erkläre ihr dann die Basics fürs Rückenschwimmen. Ich hole sogar extra ein Brett, damit sie das Strampeln besser üben kann.
Es fällt mir schwer, sie dabei nicht anzustarren.
"Sie... du darfst deine Hüfte nicht so mitbewegen. Das kommt erst mit den Armen." Sage ich und laufe direkt neben ihr. Wir sind irgendwann ins nicht so tiefe Wasser gegangen dafür.
"Wie?" Fragt sie immernoch auf dem Rücken liegend.
Zögerlich greife ich nach ihrer Hüfte und halte sie ganz gerade. Ich merke, wie sie bei meiner Berührung kurz tief ausatmet.
"Versuchs jetzt nochmal." Sage ich und laufe mit ihr mit, während sie die Beinbewegung macht.
"Ja genau so." Irgendwann lasse ich sie los und sie macht es von ganz alleine. Etwas stolz schaue ich ihr hinterher."Ich habs geschafft." Freut sie sich auch und schwimmt zu mir. "Ja das hast du." Freue ich mich mir ihr und schenke ihr ein weiches Lächeln.
"Was jetzt Frau Zimmermann?" Sieht sie mich amüsiert an.
Verrückt wie sich die Rollen tauschen können.
Es gefällt mir, wenn sie mich so nennt."Jetzt nur noch die Arme, aber das ist das einfache. Fast die Kraulen nur rückwärts und nicht so hastig." Erkläre ich ihr und sie hört aufmerksam zu.
Wir üben es und ich mache es ihr mehrere Male vor.
Klar dauert es seine Zeit, aber erst muss die Technik stimmen, damit es irgendwann wie von alleine geht und dabei noch gut aussieht.Als es einigermaßen gut klappt, kombinieren wir die Beine und Arme und schwimmen nebeneinander auf dem Rücken eine Bahn hoch.
"Ganz ruhig und langsam. Achte auch auf deine Atmung." Gebe ich als Tipp und es klappt wirklich gut. Sie hat echt Talent.
"Achtung gleich kommt der Rand." Sage ich nach einiger Zeit, damit sie sich nicht stößt. Immerhin sieht sie es ja nicht. Ich kann die Entfernung mittlerweile echt gut einschätzen.
"Omg ich hab es wirklich geschafft." Freut sich soch nun noch mehr als vorhin. Strahlend sieht sie mich an. "Das hast du echt super gemacht." Erwidere ich. Es ist etwas ungewöhnt sie zu duzen, aber auf keinen Fall schlecht. Hastig umarmt sie mich. "Danke."
"Naja ich musste nicht viel helfen, du bist ein echter Profi." Sage ich, als sie wieder etwas Abstand zwischen uns gebracht hat. Ihre Hand aber meine Schulter entlang läuft und meine Hand am Ende berührt. Fast schon reflexartig halte ich ihre Hand fest, doch sie scheint es nicht zu bemerken."Ich habe eben eine tolle Lehrerin." Tief blickt sie mir in die Augen und wartet auf meine Reaktion.
"Ja.. die hab ich auch." Flüstere ich fast schon.
Hab ich das jetzt wirklich gesagt??
Oh gott wie peinlich!!
Hoffentlich hat sie nicht gemerkt, dass ich sie meine...
Wir beide starren uns ziemliche lange an."Ähmm... ich glaube... also ich meine...es ist schon spät. Wir sollten vielleicht langsam gehen." Lächelt sie schwach. Sie wirkt sehr nervös. Hat sie es doch verstanden?
Ohhh Scheiße...
Ich schaue nach rechts an die Wand, an der die große Uhr hängt.
19 Uhr....
Shit es ist schon wirklich spät.
"Ja lass uns gehen."Wir duschen uns schnell ab und jeder von uns geht in seine Kabine sich umziehen.
Ich habe gerade meinen BH und meine Jogginghose an als Lea plötzlich anfängt zu schreien.
"LEXAAA!!"
Ohne zu zögern renne ich aus meiner Kabine. Was ist passiert??
"Was ist los? Was ist passiert? Geht es dir gut?" Sage ich, als ich schwer atmend vor ihr stehe.
Ihr Blick wandert nun auch an mir herunter und sie kann nicht aufhören zu starren.
Ich gebe zu mein Körper ist mehr als nur ein bisschen trainiert.
"Was ist passiert?" Wiederhole ich mich nach einiger Zeit, was sie wieder in die Realität holt.
"Meine Kleider sind immernoch nass." Beschwert sie sich und verschränkt ihre Arme vor der Burst.
Wirklich jetzt?
"Dein Ernst? Deshalb schreist du hier so rum, als wäre was schlimmes passiert." Gebe ich etwas genervt von mir.
"Es ist was schlimmes. Ich habe nichts zum anziehen. Ich kann schlecht nackt nach Hause fahren."
Also beschweren würde ich mich da eher weniger, aber das sag ich in dieser Situation lieber nicht. Sie ist schon sauer genug. Der Witz muss warten."Warte kurz." Sage ich nur und gehe wieder in meine Kabine. Ich suche in meiner Tasche nach meinem Hoodie. Zum Glück hab ich noch ein T-Shirt dabei. Ich ziehe mir mein T-Shirt über und gehe mit dem Hoodie in der Hand raus.
"Ich hätte noch den im Angebot." Stecke ich ihr meinen hellblauen Hoodie entgegen. "Danke." Nimmt sie ihn an. Sie dreht sich um und geht in die Kabine.
"Ich hätte noch eine Hose in der Schule in meinem Spind." Rufe ich ihr von außen zu. "Und worauf wartest du dann?" Kommt es streng von ihr.
Sie kann echt gemein sein.
"Naja die Schule ist abgeschlossen." Nervös kratze ich meinen Nacken und überlege.
"Du bist doch die Tochter der Direktorin. Hast du keinen Schlüssel?" Kommt es von der anderen Seite der Tür.
"Du denkst auch meine Mutter lässt mich alles machen oder?" Ich ziehe meine Augenbraue hoch, obwohl sie mich nicht sehen kann.
Genau dann geht die Kabinen Tür auf und sie steht nur in Unterhose und meinem Pulli da. Der ihr übrigens sehr gut steht.
"Weiß ich ja nicht. Immerhin klaust du ja gerne Schlüssel." Grinst sie frech. Da kommt mir eine Idee.
"Ich weiß, wie wir in die Schule kommen." Jetzt ist meine Zeit frech zu grinsen.
Ich hole meine Tasche aus der Kabine, als ich sehe, wie Lea ebenfalls fertig ist.
"Ich glaube, diese Idee wird mir nicht gefallen." Schnauft sie aus.
"Wahrscheinlich nicht. Komm mit."Wir verlassen das Gebäude. Ich schalte das Licht aus und schließe verantwortungsbewusst alles ab.
Es ist komisch, Lea nur in Unterhose zu sehen. Mein Pulli ist ihr zwar etwas zu lang, aber trotzdem sieht man, dass sie keine Hose trägt. Zum Glück sind wir hier nur zu zweit."Im Saal 009 ist das Fenster kaputt." Erkläre ich ihr auf dem Weg. "Ja und?" Scheint sie etwas verwirrt.
Ist das ihr Ernst?
Ich schenke ihr einen ungläubigen Blick. "Wir klettern durch das Fenster und zack sind wir drin."
"Lexa, das ist Hausfriedensbruch." Hält sie nun mein Arm fest und behindert uns vom weitergehen. "Nicht direkt. Meiner Mutter gehört die Schule, also gehört sie auch mir."
Und ja ihr gehört wirklich diese Schule. Als Privatschule gehört sie dem Direktor.
"Außerdem wird es niemand bemerken und du willst doch nicht in Unterhose nach Hause fahren." Zwinkere ich. "Du bist echt unmöglich.... Also gut."Wir gehen zu dem besagten Fenster und ich öffne es vorsichtig von außen.
"Du zu erst." Sage ich zu ihr und mache mich bereit ihr Räuberleiter zu gehen. Das Fenster ist ziemlich weit oben.
"Okay, aber wehe du lässt mich fallen."
"Keine Sorge."Ich helfe ihr hoch und blicke für einen kurzen Moment unter ihren Pulli. Also eigentlich meinen.
"Ich wusste, du würdest gucken." Lacht sie, als sie oben ist. "Jaja schon gut. Erwischt." Verdrehe ich die Augen.
Ich drücke mich an der Wand ab und klettere selber durch das Fenster. Sofort schließe ich es hinter mir. "Wenn meine Mutter das mitbekommt, bin ich tot." Flüstere ich vor mich hin. "Was?" Fragt Lea. "Nichts. Lass uns schnell machen."Wir laufen durch die leeren Flure zu meinem Spind. Es ist unheimlich, wenn es in einer Schule ruhig ist, in der es eigentlich immer laut ist.
Ich öffne meinen Spind und gebe ihr eine kurze Jogginghose von mir.
"Danke." Ich nicke nur und sie zieht sie direkt über. "Ich gebe dir deine Sachen bald zurück.""Ah bevor ich es vergesse. Der Schlüssel." Ich spiele mit dem Schlüsselbund meiner Mutter herum.
Lea folgt mir ohne was zu sagen und ich schließe das Büro meiner Mutter auf. "Ich warte hier draußen."
Ich nicke und lege den Schlüssel zurück an seinen Platz. Fragt nicht warum ich einen Schlüssel zu dem Büro meiner Mutter habe. Sie meint, es ist nur für den Notfall.
"Fertig."Lea nickt nur und wir machen uns auf dem Weg wieder aus dem Fenster zu klettern.
Dieses mal gehe ich zu erst und helfe ihr wieder beim rausklettern.
"Du darfst das aber niemandem erzählen." Bringe ich nun raus auf dem Weg zu unseren Autos.
"Keine Sorge. Ich will meinen Job behalten." Lacht sie.Vor unseren Auto's macht Lea nochmal kurz halt und hält inne. "Danke nochmal. Für das Schwimmen und die Kleidung." Auf ihrem Gesicht liegt schon seitdem sie im Wasser war, dieses leichte Grinsen.
"Keine Ursache. Immerhin sind deine Kleider wegen mir nass." Zwinkere ich spielerisch.
"Das werde ich dir heimzahlen."
"Uhh jetzt hab ich Angst..."Danach verabschieden wir uns ich fahre nach Hause.
"Wo warst du so lange? Du hast das Essen verpasst." Fragt mich meine Mutter, als ich in die Küche laufe.
"Hannah und ich haben noch nach der Schule bei ihr was gemacht." Lüge ich schnell. "Mama hat Nudelpfanne gemacht." Kommt es jetzt von meiner Schwester. "Und der war sehr gut." Fügt René ein. Er wird immer besser in Gebärdensprache. "Das klingt lecker."Ich nehme mir einen Teller, mache ihn in der Mikro warm und esse in Ruhe in meinem Zimmer.
Was war das bitte heute für ein Tag??
Verrückt?? Ja auf jeden Fall!!
Mehr als nur verrückt!
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Hätte Ich Das Nur Früher Gewusst
Novela JuvenilWer hätte gedacht, dass ein Job ein ganzes Leben verändern könnte? Denn als Lea Moser auf ihr Schülerin Alexandra trifft, verändern sich ihre Leben ziemlich drastisch. Beide wissen wie falsch ihre Anziehung zueinander ist, doch können die beiden si...