5. Support und Akzeptanz (POV Tsuki)

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Das bekommt er zurück... Es war noch ein recht lusiger Abend bei den Hinatas. Natsu hatte mir bereits den Namen "Bruder Kei" gegeben, der ein wenig an Bruder Tuk aus Robin Hood erinnert. Ich ließ sie gewähren. Das Abendessen verbrachte ich hauptsächlich mit dem Beantworten von Fragen. Sho's Mutter wollte Informationen über mich und meine Familie, was ich später einmal machen wollen würde und so weiter. Natsu hingegen war nur an meiner Vergangenheit intressiert, wie viele Jungs ich den schon gedatet hatte, seit wann ich wusste, dass ich auf Jungs stand, seit wann ich Gefühle für ihren Bruder hatte. Als sie mich fragte, ob ich denn schon Sex gehabt hätte und ob es mit ihrem Bruder gewesen wäre, erlöste mich Sho endlich von seiner Schwester. Ich fand sie zwar etwas nervig, aber wir befanden uns auf einer Wellenlänge. Sie war bissig, nahm kein Blatt vor den Mund und stand mir in Sachen Ironie in nichts nach. Einfach großartig, das kleine Biest. Nach dem Essen gingen wir in Sho's Zimmer, um uns noch einen Film an zusehen. Natsu ließ sich nicht abschütteln und kam mit. Sie legte sich provokant direkt neben mich, um zwischen uns beiden zu liegen. Sho legte die DVD ein und als er sich umdrehte und die Absichten seiner kleinen Schwester erkannte, schüttelte er nur den Kopf und kroch zwischen meine Beine. Ich streckte ihr die Zunge raus wie ein Kleinkind. Ich fühlte mich wohl mit den beiden. Ab der Hälfte des Films begannen die Geschwister ruhiger zu atmen, sie schienen eingeschlafen zu sein. Also holte ich mein Handy hervor und begann, Daichi zu schreiben.

Können wir uns morgen Nachmittag treffen?

Was brauchst du denn, Tsukishima?

Es wäre wichtig

Und bring Sugawara mit

Warum das denn?

Es ist wichtig und ich will zuerst nur mit euch beiden reden.

Ok, 12:00 Uhr in der Mall?

Geht auch ein ruhigerer Ort?

Ok, dann im Park

Geht klar BB

BB

Mein Plan sah vor, dass ich Daichi und Suga in aller Ruhe von mir und Sho erzählen würde. So würde er nicht mitbekommen, wenn die Beiden gegen uns wären. Es würde ihn sehr verletzten, wenn er die Unterstützung von Suga nicht hätte. Er sah zu ihm auf und fragte ihn immer um Rat, wenn er nicht weiter wusste. Suga war sowas wie seine zweite Mutter und das musste ich akzeptieren. Ich sah mir den Film noch zu Ende an und erhob mich dann ganz vorsichtig. Ich wollte die Geschwister nicht wecken, musste aber noch nach Hause. Ich deckte die beiden zu, gab Sho noch einen Kuss auf die Stirn und verließ leise das Zimmer. In der Küche traf ich die Mutter der beiden, die am Tisch saß und ein Kreuzworträtsel löste. "Bis demnächst, Y/N." Ich winkte ihr zu, zog meine Schuhe an und schloss die Haustür hinter mir. Ich atmete einmal tief die frische Nachtluft ein, bevor ich mir meine Kopfhörer aufsetzte und nach Hause ging. Dabei ließ ich meine Gedanken schweifen. Ich könnte eigentlich nicht glücklicher sein... Endlich ist er an meiner Seite und ich kann ihn berühren und küssen, wann immer ich will... Trotzdem mach ich mir Sorgen... Ich war schon mit andern Jungs vorher ausgegangen. Damals war es so, dass meine Beziehungen wollten, dass ich es geheim hielt. Ich konnte ihre Sorgen zu diesem Zeitpunkt nicht verstehen, denn ich hatte, wie Sho auch, meiner Familie mein Geheimnis offenbart und auch diese waren so unterstützend, wie es bei den Hinatas der Fall war. Gut, bei meinen Vater hatte mir meine Mutter sehr geholfen, aber sonst gab es nie Probleme. Doch jetzt begann ich langsam zu verstehen. Wenn jemand gegen uns ist, ist das eigentlich nicht schlimm... Aber wenn das Team anfängt, Sho anders zu behandeln... Das wird er nicht verkraften... Das Team ist sein Ein und Alles... Meine Gedanken schwirrten noch, als ich zu Hause ankam. "Hey Kei. Schon gegessen?", fragte mich meine Mutter zur Begrüßung. "Hey Mam, ja hab ich, trotzdem danke." Ich wollte gerade in mein Zimmer verschwinden, aber meine Mutter hielt mich zurück. "Was ist los?", fragte sie mich. "Nichts", antwortete ich verwirrt. "Irgendetwas macht dir Sorgen. Setzt dich her und erzähl es mir, vielleicht kannn ich dir helfen?" Sie zeigte ins Esszimmer, wo niemand sonst war. Vielleicht hat sie ja Recht und sie kann mir helfen...Schaden tut es nicht... Ich machte kehrt und setzte mich an den Tisch. Sie setzte sich zu mir und sah mich erwartungsvoll an. Ich atmete noch einmal tief durch und erzählte ihr von Sho, wie ich ihm seit einer halben Ewigkeit hinterher jagte und wie wir heute zusammen gekommen sind. Bei dieser Nachricht klatschte sie genauso aufgeregt in die Hände wie Natsu zuvor. Doch dann begann ich, ihr von meinen Sorgen zu erzählen. Sie saß ruhig da und hörte mir zu. Als ich fertig war, hatte sie einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. "Deine Sorgen sind nicht ganz unberechtigt, dass muss ich zugeben.", begann sie. Ich ließ die Schultern hängen. "Aber ich kenne dich. Und wenn auch nur die Hälfte deiner Schwärmerei für Sho stimmt, mach ich mir da keine Sorgen. Ihr werdet das schon schaffen." Sie klopfte mir aufmunternd auf die Schulter und lächelte mich an. "Bring ihn doch demnächst mal mit, damit wir ihn kenne lernen können." Ich nickte und erhob mich vom Stuhl. "Ich geh jetzt ins Bett, wenn das ok ist. Es war heute schon echt turbulent und ich bin fix und fertig." Ich gab ihr einen Kuss auf die Stirn und ging die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort machte ich mich fertig fürs Bett und legte mich dann hin. Ich hatte eine Nachricht von Kyoko. Ich öffnete diese und sah das Bild, dass sie von uns beiden geschossen hatte. Ich speicherte es ab und stellte es als Bildschirmhintergrund in meinem Handy ein. Dann schickte ich es Sho.

Eine kleine Geschichte über die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt