08 | Die Lagerhalle

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E L I A N A

Nur noch ein Glas.
Versprach ich mir, aber es war zu gut um die Finger davon zu lassen. Es ließ den heutigen Abend vergessen.. und das war alles was ich gerade brauchte.

Laute Motorgeräusche ertönten von draußen.
Ich stellte mein Glas weg und lief wackelig nach draußen um zu schauen wer es war.

Ich sah Adriano, der auf einem Motorrad saß und gerade seinen Helm anziehen wollte.
„Adriano." rief ich. Er hielt in seiner Bewegung inne und schaute zu mir. „Wo fährst du hin?" fragte ich ihn neugierig.

„Das geht dich nichts an." antwortete er. Wirklich? Ich rollte mit den Augen. Warum musste er denn immer so ein Spielverderber sein?

„Gut dann muss ich es wohl selbst heraus finden." entgegnete ich Stumpf und lief auf eines der vielen Autos zu. Wenn er mir nicht sagt wo er hin fährt, dann werde ich es selber heraus finden. Wo liegt da das Problem?
Ich war schon immer eine Person, die sehr neugierig war.

„Eliana." rief er. Er war verärgert, weil ich ihm auf die Pelle rückte. Verständlich.
Aber das hinderte mich trotzdem nicht, also lief ich einfach weiter auf die Autos zu. Ich liebte es Menschen zu provozieren.

Aus heiterem Himmel wurde ich am Handgelenk zurück gezogen. Von ihm.
Ich schaute verärgert zu ihm auf. Er ebenfalls.
Er seufzte und zog mich zu seinem Motorrad.
Er war wirklich sehr wütend, und das erkannte ich an seinem Griff, der wirklich fest war.
„Wenn ich dir sage, es hat dich nicht zu interessieren, dann auch aus einem bestimmten Grund!" Gab er wütend von sich wieder. Überraschender Weise gab er mir dann einen Helm. „Wenn dir nachher was passieren wird, ist das deine Schuld. Klar?!"
Oh, also ein Auftrag? Endlich etwas spannendes. Eigentlich hatte ich schon ein wenig zu viel getrunken um einen Auftrag zu erledigen, aber das hinderte mich nicht im geringsten.

„Hast du mich verstanden?" brüllte er, nachdem ich nicht geantwortet hatte. Ich nickte und setzte mir den Helm auf.
Zuerst saß er sich auf seinen Motorrad und danach ich. Ich hielt mich an seiner Taille fest, als er mit einem schnellen Tempo die Einfahrt verließ.

Nach ein paar Minuten kamen wir vor einer Halle zum stehen. Ich schaute mich um und erkannte viele Autos, wahrscheinlich waren es die von seinen Brüdern. Alle waren mit dem Auto hier aber warum nahm er seinen Motorrad?

Wir setzten unsern Helm ab und gingen auf ein Auto zu. Adriano öffnete den Kofferraum des Autos. Meine Augen weiteten sich und meine Lippen formten sich zu einem teuflischen grinsen, als ich die vielen Waffen sah. Adriano gab mir ein paar der Waffen, die ich an mir verteilte.
Meine Augen gingen nun zu der Halle, wo viele Schüsse ertönten. „Angst?" unterbrach mich Adriano. Wirklich? Denkt er wirklich so von mir? Die kleine Prinzessin die den Turm nie verließ und vor allem Angst hatte?

„Dein Ernst?" fragte ich und schaute ihn verdutzt an. Das sollte wohl ein Witz sein.
„Ich glaube ihr habt alle ein viel zu falsches Bild von mir gehabt." gab ich verzweifelt von mir, während Adriano sich ein Stöpsel ins Ohr steckte. „sono qui." [ich bin da] sagte er. Warum sprach er jetzt italienisch?
Adriano erkannte mein verwunderten Geschichtsausdruck. „Sicherheitsmaßnahme. Wir sprechen in Spanien immer auf Italienisch, damit die anderen es nicht verstehen können, falls sie sich in unsere Geräte hacken sollten." klärte er mich auf, woraufhin ich verstehend nickte.
Schlau

Er nahm wieder einen Stöpsel aus dem Kofferraum und drückte irgend welche Knöpfe.
Als er fertig war kam er mir näher, bis uns nur noch ein paar Zentimeter trennten. Er strich meine Haare hinters Ohr und brachte den Stöpsel an meinem Ohr an.
Seine Berührung ließen mich irgendwas fühlen.
„Ich brauche das nicht." entgegnete ich und versuchte ernst zu klingen. „Doch, das brauchst du. Wenn du Hilfe benötigst kannst du nicht einfach durch die ganze Halle schreien." protestierte er. „Ich brauche keine Hilfe." behauptete ich und schaute ihn ernst an. Wie alt bin ich? 10?
Er fing an zu lachen. „Es interessiert mich nicht, was du brauchst und was du nicht brauchst. Dieser Stöpsel bleibt an deinem Ohr, Basta!" Brüllte er verärgert und holte eine weitere Sache aus dem Wagen. Eine Schutzweste.
Nun war ich die jenige die lachte.
„Das kann doch nicht dein Ernst sein?! Was denkst du wie alt ich bin? 10?"

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