Flashback

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TW: Missbrauch, Verletzung

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Es ist einige Zeit her, dass Ben Y/N das erste Mal bewusstlos gewürgt hat.
Nachdem sie aufgewacht ist, hat sie vollkommen das Zeitgefühl verloren. Sie weiß nicht, wie lange sie bewusstlos war. Es könnten Minuten, Stunden oder auch Tage vergangen sein.
Sie kann es zwar nicht sehen, aber sie spürt, wie ihr Hals mit blauen Flecken übersät ist.
Jedes Mal, wenn sie schlucken will, fühlt es sich an, als würde sich ein Fußball durch ihren Hals quetschen. Sie wimmert vor Schmerzen - wieder und wieder.
Es ist das erste Mal, dass ihr Wille durchzuhalten fast gebrochen wurde.
Bisher hatte sie immer einen kleinen Hoffnungsschimmer in sich, der mittlerweile fast ganz erloschen ist.
Sie kann nicht mehr, sie will nicht mehr.
Aber sie muss. Sie weiß, dass sie muss, denn sonst wird sie hier niemals rauskommen. Dann hat er die komplette Macht über sie und sie wird diese nie mehr zurückbekommen.

Plötzlich öffnet sich die Tür. Wie immer ist ihre Reaktion die gleiche. Ihre Haare stellen sich auf, ihr Herzschlag wird schneller und ihr wird schlecht.
Er hat wieder getrunken. Dieses Mal riecht sie es sofort. Aber sie riecht es nicht nur, sie sieht es ihm auch an.
„Gut, du bist wach." Er kommt auf sie zu und stellt sich vor sie. Er beugt sich über sie und streicht ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Bei jeder Berührung ekelt sie sich noch mehr vor ihm.
Er hält ihr eine Flasche Wasser an den Mund und sie trinkt nur widerwillig daraus. Sie weiß nicht, wann sie das nächste Mal vom ihm die Möglichkeit bekommt, etwas zu trinken und merkt, dass ihrem Körper die Flüssigkeit fehlt.

„Wie geht es dir denn heute?"
Fassungslos sieht Y/N ihn an.
Wie sollte es ihr schon gehen? In den Händen eines Psychopathen?
„Mir geht es jedenfalls sehr gut." Wieder legt Ben seine Hand auf ihre Wange.
„Das interessiert mich nicht." entgegnet sie ihm trocken und dreht ihr Gesicht weg.
„Ach meine Liebste. Das sollte es aber." Mit einer kräftigen Bewegung verpasst er ihr eine Backpfeife und zwingt sie damit dazu, den Kopf wieder in seine Richtung zu drehen.
„Du willst doch nicht, dass wir ein Problem bekommen oder?"
„Du bist mein Problem!"
Während sie diese Aussage tätigt, bereut sie es gleichzeitig schon.
Sie sieht, wie sich sein Blick wieder einmal verändert. Sie hat ihn verärgert. Mehr als das. Dieser Blick würde sie gerne auf Anhieb töten. Aber das wird er nicht tun. Dafür liebt er sie zu sehr.
Also tut er das, was er erst einmal getan hat, um zu verhindern, dass sie sich wehrte. Er legt seine Hände um ihren Hals und würgt sie.
„Wir werden jetzt gleich ganz viel Spaß haben."
Das sind die letzten Worte bevor sie wieder in ein tiefes Nichts sinkt und alles um sie herum schwarz wird.

Am nächsten Morgen setzt Y/N sich auf.
Sie hat die ganze Nacht wach gelegen, nachdem sie von ihrem Alptraum wach geworden war. Wieder einmal auf dem Boden neben ihrem Bett. Sie musste aufpassen, dass sie nicht vor schmerzen schrie, obwohl es natürlich nur Einbildung war und ihr Gefühl im Hals nicht real war, sondern nur eine Erinnerung.
Sie hat auch mitbekommen, wie Bucky auf den Balkon gegangen ist.
Kurz hat sie überlegt zu ihm zu gehen, aber er hat sie am Abend zuvor einfach zu sehr verletzt.
Du bist mein Problem."
Diese Worte schwirren ihr ununterbrochen durch den Kopf.
Das hatte sie Ben damals ebenfalls an den Kopf geworfen. Schon wieder haben ein paar einfach Worte sie in ihren persönlichen Horror zurück versetzt.
Dazu kann sie es nicht fassen, dass Bucky ihr gegenüber so abweisend ist. Es ist unfair, denn sie kennen sich doch erst 2 Tage?

Müde von der letzten Nacht sammelt Y/N ihre letzte Energie und macht sich fertig.
Man sieht ihr an, dass sie nicht gut geschlafen hat.
Sie versucht das mit ein wenig Make-Up zu verdecken, was ihr jedoch nur so semi-gut gelingt.

Als sie ihr Zimmer verlässt, stolpert sie in eine andere Person.
Sie weiß genau, wer es ist, aber traut sich nicht ihn anzusehen. Er soll nicht sehen, wie schlecht es ihr geht, wie ihr die letzte Nacht zugesetzt hat.
„Sorry..." murmelt sie und will sich schnell aus dem Staub machen.
„Y/N... wegen gestern..."
Doch Y/N unterbricht Bucky.
„Keine Sorge. Ich werde dir ab jetzt aus dem Weg gehen. Dann hast du direkt ein Problem weniger."
Bevor Bucky irgendetwas entgegnen kann, geht Y/N geradewegs nach unten.

„Das hast du ja super hinbekommen."
Sam sieht Bucky mit hochgezogener Augenbraue an.
„Sei leise Sam." Bucky verdreht die Augen und macht sich ebenfalls auf den Weg nach unten.

Destiny will find its way / Bucky Barnes POVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt