Flashback

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7 Jahre zuvor...

"Komm schon Y/N. Heute ist dein Geburtstag. Das müssen wir feiern!" Delilah zieht sie mit aller Kraft vom Bett hoch und führt Y/N zum Kleiderschrank.
"Nur weil ich wieder ein Jahr älter bin, heißt das nicht, dass ich heute feiern muss. Das kann ich auch jeden anderen Tag im Jahr machen." Genervt sieht Y/N ihrer besten Freundin in die Augen.

Diese grinst sie nur an. "Na, wenn du das wenigstens machen würdest. Komm schon. Du gehst nie mit mir raus. Den einen Tag im Jahr wirst du überleben. Es ist dein 18. Geburtstag. Das werden wir feiern. Keine Ausrede."
Y/N weiß, dass es keinen Sinn hat, sich mit Delilah zu streiten, denn wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann bekommt sie das auch. Eines der vielen Talente ihrer besten Freundin.

"Achja, denk an deinen gefälschten Ausweis. Sonst kommen wir eh nicht in die Bars."
Y/N seufzt. "Klar, wer bin ich denn heute?"

Delilah lacht und schmeißt Y/N ihren Ausweis zu. "Hier. Heute Nacht bist du wieder Maria Johnson."
"Ich fühle mich zwar nicht, wie eine Mariah, aber was soll schon groß passieren. Denk aber bitte dran, dass wir morgen Vorlesungen haben."
"Du wirst es schon überleben einmal nicht zur Uni zu gehen. Du bestehst doch eh alle Fächer mit Bestnote. Meine beste Freundin ist nun mal ein Streber." Während Delilah das sagt, sucht sie, wie immer, ein passendes Outfit für Y/N aus. Im Bereich Mode hat sie einfach viel mehr Ahnung als Y/N. Delilah kennt jeden Trend und weiß genau, was gut aussieht. Y/N ist da eher praktischer unterwegs. Für sie sollte es gemütlich sein.

"Hier, probier' das mal an. Das wird super aussehen."
Delilah wirft Y/N ein Hauch von Nichts in schwarz zu und Y/N runzelt die Stirn. "Dann kann ich gleich nackt gehen."
Delilah kann sich ein Lachen nicht verkneifen. "Komm schon, zieh es mal an. Du bist heiß, das darfst du ruhig zeigen. Vielleicht findet sich ja heute ein netter Kerl."
"Du weißt, dass ich nicht auf der Suche nach irgendeinem Kerl bin. Ich komme ganz gut alleine klar."
"Ich weiß, das musst du aber nicht. Und nur so nebenbei: Ein bisschen Spaß würde dir gut tun. Du musst ja nicht direkt die Liebe für's Leben finden. Obwohl das ja zu deiner Vorstellung passen würde." Delilah zwinkert Y/N zu.
Y/N setzt ein genervtes Lächeln auf. Delilah hat nie verstanden, dass Y/N warten will, bis der richtige in ihr Leben tritt. Sie sagt, Y/N soll mehr genießen und sich weniger Sorgen um die große Liebe machen - die kommt noch früh genug. Aber Y/N gefällt die Vorstellung, sich einmal im Leben der richtigen Person hinzugeben und das für immer. Sie glaubt daran, dass das Schicksal immer seinen Weg findet.

Y/N hat sich nun endlich umgezogen.
"WOW!" Delilah starrt sie mit großen Augen an. "Das sieht umwerfend aus. Wenn du das nicht anziehst, dann rede ich einen Monat nicht mehr mit dir."
Y/N lacht. "Du weißt genau, dass du es eher nicht aushältst, einen Monat nicht mit mir zu reden."
Delilah lacht nun ebenfalls. "Du hast recht. Aber bitte zieh das an. Du siehst toll aus. Man wird nur einmal 18!"
Y/N nickt. "Okay, für dich."

Die beiden machen sich noch komplett fertig und verlassen dann das Haus.
Sie wohnen zusammen in einem Mehrfamilienhaus und teilen sich eine kleine Wohnung. 50 qm sind zwar nicht viel für die beiden, doch es reicht. Sie sind mehr wie Schwestern und teilen so ziemlich alles im Leben. Das perfekte Duo. Delilah ist offen und extrovertiert. Y/N eher introvertiert und zurückhaltend. Doch wie sagt man so schön: Gegensätze ziehen sich an. Und das ist bei den beiden definitiv der Fall.

"Hier, der Club sieht gut aus!" Delilah zieht Y/N mit sich und schon stehen sie vor dem riesigen Türsteher.
"Ausweise bitte die Damen." Delilah lächelt ihn an und die beiden geben ihm die gefälschten Ausweise. Y/Ns Herz schlägt bis unter die Brust. Sie hasst es zu lügen, aber anders können die beiden heute nicht feiern.
"Alles klar. Viel Spaß Ladys." Der Türsteher lässt die beiden vorbei und sie treten in den Club ein.

Nach ca. 2 Stunden, in denen die beiden getanzt haben, muss Delilah auf die Toilette.
"Bin gleich wieder da."
Y/N geht zur Bar und bestellt sich ein Wasser. Sie liebt es zwar zu tanzen, aber von Alkohol lässt sie meistens die Finger.

"Hey." Eine freundliche Stimme spricht sie an. Sie dreht sich um und sieht einen großen, gut aussehenden Fremden, der sie anlächelt.
"Hi."
Er kommt näher zu ihr.
"Mein Name ist Ben. Darf ich fragen, wer du bist?" Er hält ihr die Hand hin.
"Maria." Y/N gibt ihm bewusst den Namen ihres gefälschten Ausweises. Sie vertraut Fremden nicht allzu schnell und geht lieber auf Nummer sicher.
Die beiden schütteln sich die Hand und reden eine Weile.

Als Delilah von der Toilette zurückkommt, sieht sie Y/N und Ben zusammen reden. Sie lächelt und zwinkert Y/N zu.
Y/N weiß, dass Delilah nichts dagegen hat, wenn sie noch eine Weile mit Ben redet.

Nach einer Stunde geht sie Delilah noch einmal suchen und findet sie wild knutschend mit einem Kerl auf der Tanzfläche.
"Hey, wie sieht es aus. Wollen wir langsam mal nach Hause? Uni ist morgen ja doch relativ früh."
Delilah sieht Y/N und lacht - sie ist definitiv angetrunken.
"Also ich lasse Uni morgen ausfallen. Das solltest du auch in Erwägung ziehen. Immerhin ist der Typ dahinten ziemlich scharf auf dich!" Sie zeigt hinter Y/N.
Diese dreht sich um und sieht, dass Ben sie beobachtet.

Delilah schubst sie ihn seine Richtung. "Fang an dein Leben zu leben Y/N. Wir sehen uns morgen. Wenn irgendwas ist, ruf mich an."

Etwas eingeschüchtert geht Y/N zu Ben.
Dieser lächelt sie an. "Wollen wir vielleicht irgendwo hin gehen, wo es etwas ruhiger ist? Meine Wohnung ist gleich um die Ecke, daher kenne ich einige gute kleine Restaurants, die bis spät in die Nacht gutes Essen anbieten."

Y/N sieht ihn kurz an und überlegt. Delilah hat recht, ihr Leben hat lange genug gewartet.
"Wieso gehen wir dann nicht einfach zu dir?"

Ben lächelt sie an. "Mit dem größten Vergnügen." Er nimmt ihre Hand und gemeinsam verlassen sie den Club.
Auf dem Weg raus, blickt sich Y/N noch einmal zu Delilah um, die sie nur ein weiteres mal anzwinkert und sich dann wieder ihrer Knutscherei von vorhin zuwendet.

Nach ca. 10 Minuten sind die beiden in der Wohnung angekommen. "Wow, die Wohnung sieht toll aus. Super schön!" Y/N schaut sich um. Für eine Junggesellenwohnung hat die Einrichtung wirklich Stil.

"Willst du was trinken? Ich hab eigentlich alles mögliche da."
Y/N sieht Ben an. "Ich nehme einfach ein Wasser. Ich trinke nicht so viel Alkohol."
"Klar, kommt sofort."
"Du Ben, wo ist denn deine Toilette?"
Er zeigt auf den Flur am anderen Ende des Raumes. Dort hängt ein schönes Wandgemälde, welches die Aufmerksamtkeit von Y/N auf sich zieht, so dass sie Bens Worten nur halb zuhört.
"Einfach die vorletzte Tür rechts."

Auf dem Weg zur Toilette hadert Y/N. "Mist, war es die letzte oder vorletzte Tür?" murmelt sie vor sich hin. Entscheidet sich aber dann für die letzte Tür.

"Oh das ist nicht das Badez..." Sie stockt.
Was sie in diesem Zimmer sieht, hätte sie nicht erwartet. Sie merkt wir ihr Puls rast und ihr Atem schneller wird. Sie blickt von Wand zu Wand und kann nicht fassen, was sie hier sieht. Sie muss hier raus. Ihr einziger Gedanke dreht sich darum, aus der Wohnung dieses Psychopathen zu entkommen.
Sie dreht sich um und läuft gegen eine Wand. Nein halt - keine Wand. Es ist Ben.

"Oh Y/N. Das war ein Fehler. Ich wollte nicht, dass du diesen Raum siehst."

Sie merkt nur noch wie ein heftiger Schlag ihren Kopf trifft, sodass sie zu Boden fällt.
Das letzte, was sie sieht, bevor alles schwarz wird, sind alle Bilder und andere Dinge von ihr, die ihr Stalker in diesem Raum aufbewahrt.

Destiny will find its way / Bucky Barnes POVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt