8.Kapitel

4.7K 85 4
                                    

Camilla

Am nächsten Morgen wachte ich mit schmerzenden Augen auf. Ich stand auf und zog mich an. Anschließend ging ich ins Bad und erschrak kurz. Im Spiegel sah ich ein bleiches Mädchen mit tiefen schwarzen Augenringen. Ich versuchte sie zu überschminken, was nicht ganz so gut klappte, denn man sah sie trotzdem.

Ich ging wie jeden morgen runter und frühstückte. Dann machte ich mich fertig und holte meine Schultasche.

Heute wollte ich nicht mit Mason fahren, weshalb ich beschloss zu gehen. Mason kam gerade runter, als ich die Haustür schloss. Ich denke er hatte das gehört, denn er machte sje auf.

"Was machst du?", verwirrt schaute er mich an. "Ich gehe. Sieht man doch", sprach ich und war glücklich, das meine Stimme nicht zerbrechlich klang, sondern aufrichtig und kräftig.

"Ich kann dich doch auch fahren, du musst nicht laufen" "Ich möchte aber" Also ging ich los ohne ihn noch mal anzugucken.

An der Schule angekommen, wartete ich auf June und Nessa.

"Hey", begrüßte ich sie, als sie angekommen waren. Sie grüßten muss zurück. "Ist alles gut bei dir? Siehst müde aus", fragte mich Nessa. "Ja alles gut. Hab nur schlecht geschlafen" Sie schauten misstrauisch, beließen es aber dabei.

Ich habe heute die erste Stunde wieder Englisch mit den beiden, wo wir auch direkt hingingen.

Der Schultag war recht langweilig, da nichts passiert ist. June wollte heute zu mir kommen. Ich denke Ablenkung könnte ich gut gebrauchen. Außerdem wollte Ryan heute wieder zu Mason gehen, was heißt das ich die beiden näher zusammen bringen kann.

Nach der Schule ging ich mit June also zu mir nach Hause.

Dort angekommen gingen wir rein und zogen unsere Schuhe aus.
"Willst du was trinken?", fragte ich sie aus höflichkeit. Sie schüttelte den Kopf. Daher konnten wir direkt nach oben gehen.

"Du hast ein schönes Zimmer und... ist das ein Bockspringbett?", sprach sie und schmiss sich direkt auf mein Bett. Sie gab ein wohliges stöhnen von sich. "Ich glaub ich bin im Himmel", murmelte sie. Ich lachte als Antwort nur.

Ich hörte wie die Haustür auf und zu gemacht wurde und guckte June grinsend an. Sie erwiderte meinen Blick fragend. Ich brauchte ihr nicht zu antworten, denn sie hörte plötzlich Ryans Stimme.

"Ryan ist hier?!", quiekte sie. "Ja gerade gekommen. Los lass uns runter" "Was?! Nein, wir können jetzt nicht runter. Was sollen wir denn da machen? Sehe ich überhaupt gut aus? Stinke ich? Hab ich da einen Fle-", sprodelte es aus ihr heraus. "Du siehst wunderschön aus und stinkst auch nicht. Und dorz ist auch kein Fleck also komm jetzt", lachte ich.

Wir gingen die Treppen runter und hörten Stimmen aus dem Wohnzimmer, wohin wir dann auch gingen. Dort zockten Mason und Ryan gerade Fifa.

"Mason kannst du kurz kommen? Ich brauche deine Hilfe", bittete ich gesagte Person. Er guckte auf und verlor somit. "Hah ich hab gewonnen", schrie Ryan wie ein Gewinner. Mason schaute daraufhin seinen Freund genervt an. "Ja aber auch nur weil ich abgelenkt wurde" "Ach Mason, du bist einfach ein schlechter Verlierer", grinste Ryan.

Mason schaute jetzt wieder in meine Richtung. "Was ist so wichtig? Ich hab wegen dir verloren", murrte er. "Ich... hab da eine riesige Spinne in der Küche gesehen. Du musst sie weg machen", erklärte ich. Er sah mich grimmig an, aber stand trotzdem auf. Ich zeigte June noch das sie sich setzten soll, bevor ich mit Mason ging.

"Camilla...hallo, wo ist die Spinne?", fragte Mason. Ups die hab ich ja fast vergessen. "Ähm... sie ist... da in der Ecke" Ich zeigte auf besagte Stelle. Er ging dorthin und suchte die Spinne. "Da ist keine Spinne", sagte er nach ewiger Suche. "Doch da. Guck genauer hin", wies ich ihn darauf hin. "Ich sehe sie nicht. Zeig sie mir" Ich gehe in die Ecke und suche schauspielerisch die Spinne. Finde sie aber nicht, da dort ja nicht mal eine ist. "Sie muss wohl abgehauen sein", meinte ich und wollte mich gerade um drehen als ich merkte das mich zwei Hände einklemmten.

Ich drehte mich um und sah direkt in die Augen von Mason. "Wenn du Angst vor Spinnen hättest dann wärst du nicht mal in die nähe von ihr gegangen. Also entweder hast du keine Angst vor ihr oder dort war nie eine", schlussfolgerte er. Ertappt schaute ich ihn an.

"Na siehst du. Also wieso wolltest du das ich mit dir komme?", fragte er. Soll ich ihm das mit June und Ryan sagen? Nein eigentlich nicht. Aber was soll ich denn sonst sagen?

"Camilla", mit etwas Nachdruck in der Stimme sprach er mit mir. "Du solltest nur weg von Ryan", sagte ich ihm schlussendlich. Verwirrt guckte er mich an. "Warum?" "Weil.. weil... das ist Geheim", versuchte ich es.

"Ok und jetzt bitte die Wahrheit" "Kann ich dir nicht sagen. Du bist mit Ryan befreundet. Es würde zu Riskant sein" "Bist du in ihn verknallt?", fragte er mit irgendetwas in der Stimme. Eifersucht? Nein das kann nicht sein.

Mein zögern nach zu urteilen, nahm er das als ja und schlug kurz neben mir auf die Arbeitsfläche, weshalb ich erschrak.

"Was meinst du wie er reagiert wenn er das erfährt?" Ohne auf eine Antwort von mir zu warten stürmte er zurück ins Wohnzimmer. Scheiße! Ich folgte ihm schnell.

"Ryan ich muss dir was sagen", sagte Mason zu ihm. Ryan guckte Mason fragend an. "Camilla ist verliebt in dich"

June schaute mich an. Ich sah entschuldigend zu ihr herüber und versuchte ihr mit meinen Blicken klar zu machen das es eine Notlüge war und nicht stimmt. Dies verstand sie zum Glück auch.

"Camilla... ich muss dich leider enttäuschen. Ich liebe dich nicht. Ich liebe jemanden anderes", entschuldigend sah er mich an. Ich nickte ihm nur zu und schaute zu June hinüber. Diese steht den Tränen nah. Oh nein!

Sie stürmte die Treppen nach oben und man hörte nur noch das zufallen einer Tür. Wahrscheinlich meiner.

"Was ist mit ihr los?", fragte Ryan besorgt. "Ich kümmere mich darum. Ihr Jungs seid echt zu nichts zu taugen"

Mit diesen Wirten eilte ich die Treppen nach oben in mein Zimmer. Dort sah ich eine weinende June auf meinem Bett liegen.

"Hey June. Beruhige dich. Er hat doch gar nicht gesagt wen er liebt. Vielleicht meint er ja dich", versuchte ich mein Bestes um sie aufzumuntern.

"Bist du dir sicher das er mich meint?" "Auf jeden Fall meint er dich und wenn nicht dann gibt es noch viele weitere Jungs auf der Welt die dich wollen" Jetzt lachte sie auch schon. "Du bist echt die beste Freundin überhaupt. Mit Nessa natürlich", grinste sie und ich zurück.

Am Tag passierte nicht viel mehr.
Am Abend musste June auch schon nach Hause. Ich verabschiedete mich von ihr und ging dann in die Küche.

"Wie fühlst du dich?", grinsend kam Mason in die Küche. "Gut warum", fragte ich verwirrt, da ich gerade wirklich nicht weiß was er meint.

"Du weißt doch jetzt das dein Schwarm dich nicht liebt. Echt Schade sowas" Achso er meint das. "Nur mal zur Information. Ich habe ihn nie geliebt. June ist in ihn verliebt. Du hast das alles nur falsch gedeutet", erklärte ich ihm das Ganze. Er versuchte anhand meines Gesichtes zu gucken ob ich log. Anscheinend bemerkte er das ich die Wahrheit gesagt habe, denn ich hörte ein 'Oh' von ihm.

"Ich gehe jetzt schlafen, gute Nacht", sagte ich ihm noch, bevor ich in mein Zimmer ging um zu schlafen.

My New StepbrotherWo Geschichten leben. Entdecke jetzt