Stille. Sturm. Blitz und Donner, andersherum. Langsam wachsendes Gras, rote Tupfen auf den Gänseblumen der Riesenpfote. In den Tropfen spiegelt sich die Zukunft. Rinnendes Wasser wie der Fluss der Zeit.
Halt sie an,
halt sie fest.
Zeit
schwindet jeden Augenblick.
Vergiss die Welt. Schläge von Tropfen wie Pfoten auf dem Pelz, Regenkugeln, Prasseln in den Ohren, kalte Stiche auf der Nase. Wie das Vergessen. Kleinschrittig, jeder Schritt ein kleiner Schritt. Schmerzhaft, weil es so langsam passiert und so unaufhaltsam ist.
Der Geruch von Stein und nasser Erde. Kälte in den Pfoten, getauter Schnee, gefroren, geflossen, erstarrt, entronnen.
Oh, wie er den Sturm liebte. Das Dröhnen, das Grollen, fernes Brüllen der Wolken, so nah, so tief in seinen Knochen. Bilder in seinem Kopf, Bilder von Bergen, Bilder der Ferne, von fremden Göttern in dunkleren Zeiten. Er liebte sie alle. Die Finsternis, das Licht, das plötzliche Gefühl von Wind in seiner Brust. Das, das war Freiheit.
Das war STURM!
»Gipfelfall!« durch den Regen hindurch, durch den Sturm.
Als er lief, und er lief, rannte auf die Wahrheit zu. Er fühlte es. Wie die Wahrheit näher kam. Wenn der Himmel bedeckt war mit Sternen, lebten die Katzen der fließenden Wasser in ihm. Hinter dem Mond, verborgen für alle Sterne lebten sie noch, und sie drangen in seinen Körper und entflammten längst verloschene Brände.
»Gipfelfall!«
Jemand packte ihn unsanft, rüttelte ihn wach – doch der Sturm war zu stark. Holzstreif hatte zu Kämpfen, ihn in das Lager zurückzuschleifen, in das Lager, in dem Gipfelfall hätte sein sollen wie jede gute Clankatze, die er nicht war, er war STURM, und der STURM war FALLENDER GIPFEL!
Doch die DonnerClan-Katze war zu stark. Schleppte ihn den ganzen Weg zurück, lieferte ihn zuhause ab wie ein verlorenes Junges. Riss ihn durch den Sturm, trug ihn davon, in sein Nest.
Und
weg
von dem
Quell
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WarriorCats - Von der Wahrheit träumt man nicht (Band 1)
FanficEs scheint ein ganz normaler Morgen in der Blattgrüne zu sein, den der kleine Kater Regenjunges auf keinen Fall verpassen möchte und kurz darauf - versehentlich - sein Lager verlässt. Ein ganz normaler Tag, so wie es jeder andere, Mond um Mond, gewe...