16. Dezember

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In der Universität haben Hongjoong Hyung und ich unzählige Komplimente bekommen. Ein wenig verlegen bin ich schon, ich mag es ehrlich gesagt nicht so gerne Komplimente zu bekommen. Viel lieber vergebe ich welche..

Da ich heute früher als Wooyoung Schluss habe, humpele ich mit einer Krücke zu seiner Uni und warte dort auf ihn. Fröstelnd atme ich laut aus und beobachte die kleine Wolke die vor mir auftaucht. Ich ziehe meine Mütze ein wenig tiefer sodass sie meine Ohren bedeckt, als ich plötzlich das Signal erhöre welches das Ende einer Vorlesung signalisiert. Augenblicklich schaue ich zum Haupteingang wo bereits einige Studenten raus spazieren. 

Und da sehe ich auch meinen Freund Wooyoung, aber- sein Arm ist bei dem eines anderen Jungen eingehakt... 

Ich winke mit meiner Krücke, damit mich mein Woo auch sofort erkennt. Als er mich nun auch wirklich entdeckt hat, wird sein Lächeln noch breiter und er zeigt glücklich zu mir. Dann rennt er los und zieht den kleineren Mann hinter sich her, welcher eher stolpert als rennt...

,,Sannie!", ruft Youngie fröhlich und fällt mir gut gelaunt um den Hals. Sanft küsse ich seinen Hals und gebe Wooyoungs Begleiter dabei einen strengen Blick. ,,Wie war dein Tag?", erkundigt sich mein Schatz und löst sich von mir nur um sich wieder bei diesem Jungen einzuhaken. 

,,Gut. Wer ist das?", antworte ich kühl. ,,Oh- das ist Changbin. Wir haben heute zusammen in einer Gruppe gearbeitet und uns dabei angefreundet. Binnie, das ist mein Freund San", erklärt er und stellt uns einander vor. 

'Binnie?'

,,Hallo", sage ich kalt. Mein Gegenüber nickt mir freundlich zu. ,,Ich muss jetzt los Woo. Mein Freund wartet auf mich", sagt er dann, und verbeugt sich höflich ehe er geht. 

Sofort greife ich nach Youngies Hand und ziehe ihn zu mir. Auf dem Heimweg sprechen wir wenig, er erzählt mir hauptsächlich von seinem Tag. 

Zuhause angekommen fängt es aber an: 

,,Du San? Ist alles in Ordnung? Du bist heute so ruhig", fragt er mit einem Hauch von Besorgnis. Eigentlich bin ich aus einem lächerlichem Grund beleidigt, aber was kann ich den dafür wenn mein Freund nunmal meins ist? 

,,Alles gut", erwidere ich ohne ihn anzusehen und ziehe mir Schuhe und Jacke aus, bevor ich dann auch ins Wohnzimmer humpele. Erschöpft lasse ich mich auf die Couch fallen. 

,,Irgendetwas ist doch mein Engel", überlegt Wooyoung und legt sich zu mir. Ich erwidere dazu nichts. 

,,Jetzt sag schon", ,,Es ist nichts", ,,Doch du hast was..", ,,Nein!", ,,Doch!"...

Und so ging die Diskussion etwas länger weiter, bis ich irgendwann schon genervt war. 

,,Man Wooyoung es ist nichts! Jetzt lass mich in Ruhe!", motze ich ihn harsch an und stehe auf um in mein Zimmer zu gehen. 

Dort kuschele ich mich direkt in meinem Bett ein und schlafe tatsächlich ein. Kurze Zeit später werde ich von einem leisen klopfen geweckt. Leise murre ich und schon geht die Tür auf. Leise Schritte tapsen auf mein Bett zu, ehe sich jemand zu mir legt und mich fest umarmt. 

,,Wieso bist du heute so?", fragt er nun ruhig. Ich will wieder verneinen, doch bevor ich etwas dazu erwidern kann setzt Woo fort. 

,,Ist es wegen Changbin? Omo ich wusste, dass du eifersüchtig sein kannst, aber so? Außerdem ist er erstens nicht mein Typ und zweitens hat er einen Freund", erklärt er belustigt. 

Jetzt ist es mir peinlich.. Doch statt mich einfach zu entschuldigen tue ich das Gegenteil. 

,,Yah! Kann ich nicht einmal etwas schlechte Laune haben? Wieso lässt du mich nicht einfach in Ruhe? Stattdessen wirfst du mir irgendwelche dummen Geschichten vor!", meckere ich ziehe meine dicke Decke über meinen Kopf. 

'Es tut mir sooo Leid Woo...'

Ein leises Schniefen ertönt. Weint er etwa? 

,,Dann halt nicht", sagt er mit weinerlicher Stimme und steht auf. Ich wollte gerade die Decke von mir ziehen um ihn zurück zu holen, doch da höre ich schon das Knallen der Tür. 

Und als ginge es nicht noch schlimmer verheddere ich mich in der Decke und falle vom Bett. So ein Mist auch... 

Langsam sammeln sich nun auch in meinen Augen Tränen. Ob es daran liegt, dass ich auf mein verletztes Bein gefallen bin oder wegen dem Streit mit Woo kann ich ehrlich gesagt nicht sagen.. 

Lustlos, traurig und müde rolle ich mich wie ein Würstchen in der Decke ein und schlafe in dieser Position ein. 

,,San! Essen?!", schreit Seonghwa Hyung. 

,,NEIN", schreie ich verheult zurück und schlafe dann weiter. 

Irgendwann wache ich wieder auf, mittlerweile ist es Abend und in unserem Haus herrscht Funkstille. Ein Blick auf mein viel zu hell eingestelltes Handy zeigt mir, dass es sogar schon fast Mitternacht ist- später als erwartet.. 

Wartet mal.. Wo ist Woo?! 

Verwirrt drehe ich meinen Kopf soweit es geht nach links und erblicke ihn in breiten Kleidern ganz am Rand des Bettes liegen. Seine dünnen Arme umschließen seinen zierlichen Körper und ei leichtes Zittern ist zu erkennen. 

Vorsichtig befreie ich mich aus der Decke, diesmal ohne vom Bett zufallen. Dann ziehe ich den Kleinen zu mir und lege die Decke über ihn. Ich stecke sie an seiner Seite noch ein und umarme ich dann fest. Meinen Kopf lege ich auf seiner Brust ab und atme seinen herrlichen Duft ein. 

,,Ich bin so ein Pabo", flüstere ich leise und dann übernimmt mich die Müdigkeit, weswegen ich Youngies Antwort nicht mehr höre. 

,,Mein Pabo"


Ich bin müde und krank, bitte bitte entschuldigt diese miesen Kapitel momentan:((

Christmas Letter // WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt