20. Dezember

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Erschöpft von meinem Tag in der Universität komme ich nach Hause und gehe mir sofort etwas gemütliches anziehen. Nachdem ich mir eine schwarze Jogginghose und ein großen Hoodie angezogen habe, renne ich schon fast zur Küche da ich einen gewaltigen Kohldampf hab!

Dort treffe ich Hongjoong an, welcher gerade im Vorratsschrank stöbert. ,,Hyung, soll ich dir helfen?", frage ich, ein wenig überrascht ihn hier zu sehen, denn eigentlich müsste er später als ich Schluss haben.. 

,,Sicher. Ich mache Gimbap", antwortet er ruhig und lächelt leicht. ,,Wieso bist du schon hier?", stelle ich ihm beiläufig die Frage und krempele mir währenddessen meine Ärmel hoch. ,,Hatte früher Schluss", erwidert er daraufhin lässig. Ich nicke, doch ich merke, dass er es nicht sehen kann weil er mit dem Rücken zu mir steht. Darum sage ich ein kurzes ,,Ah".

,,Kannst du die hier in Streifen schneiden?", bittet der Ältere und schiebt mir ein Schneidebrett mit Gemüse und einem Messer rüber. ,,Klar doch", grinse ich und beginne damit eine rote Paprika zu schneiden. 

,,San.. Ich möchte mit dir über etwas ernstes sprechen", seufzt Hongjoong und schnappt sich eine Gurke um die zu schneiden. ,,Äh-ähm ja.. worüber denn?", ich bin ein wenig perplex. Habe ich etwas verbrochen? 

,,Lass uns dieses Gespräch in Ruhe führen okay? Bitte verschwinde gleich nicht einfach nur weil dir die Wahrheit nicht gefällt", fügt er bei und wirft mir einen undefinierbaren Blick zu. 

,,O-okay..", nun bin ich echt verwirrt.. 

,,Ich denke du solltest wirklich einen Termin bei einem Therapeuten ausmachen", beginnt er leise. Es herrscht kurz eine unangenehme Stille, nur das Klopfen unserer Messer auf das Holzschneidebrett sind zu hören. Hongjoong wartet auf meine Antwort, doch ich habe keinen blassen Schimmer was ich daraufhin sagen soll. 

,,Wieso? Wieso denkst du das?", stelle ich ihm schließlich die Frage und starre weiterhin auf meine Hand die etwas ungeschickt die Paprika schneidet. 

,,Damit du über deine Ängste hinweg kommst und du keine Panikattacken mehr hast", erklärt er und ich höre einen Hauch von Hoffnung in seiner Stimme. Klingt plausibel, doch eines ist mir unklar: ,,Wieso sollte ich einer wildfremden Person meine Lebensgeschichte erzählen? Es interessiert die ganzen Ärzte doch eh nicht ob ich gesund bin oder nicht, sie verschreiben mir Tabletten und wenn es nicht besser wird komme ich in die Klinik. Was am Ende aus mir wird will keiner wissen, Therapeuten wollen auch einfach nur ihr Geld". 

Allmählich werde ich unruhig. Dieses Thema belastet mich und ich bekomme Angst. Angst vor der Tatsache irgendwann abhängig von Antidepressiva zu sein. Diese Gedanken sind zwar vollkommen sinn frei, doch vergessen kann ich sie nicht. 

,,Ich kenne eine sehr gute Therapeuten am anderen Ende der Stadt, sie war für meinen älteren Bruder zuständig, als er starke Depressionen hatte", sagt Hongjoong ruhig, sein Blick haftet auf dem Gemüse welches er schnippelt. Ich hingegen stoppe all meine Bewegungen und schaue ihn erstarrt an. 

'Das hat er nie erzählt'

,,Geht es-", ,,Ja, es geht ihm besser. Seine Therapeutin hat ihm wirklich geholfen. Er hat noch ihre Nummer, wir können gleich sofort einen Termin ausmachen", unterbricht er mich leise und grinst mich an. 

,,Ich weiß nicht", erwidere ich einfach und wende mich noch dem restlichen Gemüse zu. 

,,Annyeong!", ertönt Wooyoungs hohe Stimme und ich höre die Haustür zuschlagen. Ich atme aufgeregt auf, aber ich kann mich zusammenreißen nicht gleich zu ihm zu rennen. Doch Hongjoong lacht. ,,Nun geh schon", schmunzelt er und ich lege erfreut das Messer ab, ehe ich zu meinem Schatz renne. 

,,Annyeong.. wie war dein Tag?", begrüße ich Woo lächelnd und nehme ihn in den Arm. Er legt auch seine Arme um mich und drückt mir einen Kuss auf meine Wange. ,,Anstrengend und deiner?", lacht er und ich muss auch leicht auflachen. ,,Langweilig. Wieso war deiner anstrengend?", stelle ich ihm die Gegenfrage. ,,Wir haben heute sehr viel getanzt, ich bin total verschwitzt. Wieso langweilig?", grinst und zieht mich in unser Zimmer. ,,Ich hab so einen unglaublich langweiligen Dozenten, der hat so eine schläfrige Stimme. Den hatte ich heute drei Mal", stöhne ich genervt und springe auf unser Bett. Ich lulle mich in der Decke ein und drehe mich zu Wooyoung welcher Oberkörperfrei vor mir steht... 


omo ich wollte mehr schreiben, aber bin beim schreiben dreimal eingepennt- 


Christmas Letter // WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt