5. Dezember

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Heute muss ich wieder zur Uni. Seonghwa ist so nett und fährt mich zur Uni und holt mich dann auch ab. 

,,Annyeong!", rufe ich Jongho, Mingi und Yunho zu, die noch im Haus sind und verlasse dieses dann um in Seonghwas Auto zu steigen. 

Was mit den Krücken gar nicht so einfach war...

An der Universität angekommen, trenne sich dann auch Hwas und meine Wege und ich humpele zum Hörsaal, in welchem ich meine erste Vorlesung habe. 

Mister Han ist ein junger und geselliger Mann, der Unterricht bei ihm macht sehr Spaß. 

,,Oh Gott! Was haben Sie denn gemacht Mister Choi?!", fragt er etwas erschrocken. Diese Frage nervt mich langsam, da ich mich immer wieder an diesen Morgen erinnern muss...

,,Gestolpert", erwidere ich lässig und schiebe meinen Block zurecht und nehme meinen Stift zur Hand um unserem Dozenten zu zeigen, dass er anfangen soll.

Nach Hans Vorlesung laufe ich so schnell wie möglich, soweit es mit meinen Krücken und meiner Tasche geht, schnell zur nächsten Vorlesung am anderen Ende des Gebäudes. 

Und so geht das den ganzen Tag über, einige meiner Mitschüler haben mir auch beim Tragen geholfen, falls sie zufällig zum selben Kurs mussten. Nun steht endlich die Mittagspause an und ich habe einen Bärenhunger. Doch ich will nicht das Kantinenessen essen. Also beschließe ich kurzerhand einfach zum Snack Automaten zu humpeln um mir dort einen Riegel zu holen. 

Doch plötzlich bekomme ich einen Anruf. Wooyoung.

,,Ja?", frage ich in den Hörer. ,,Annyeong Sannie! Ich hab grade Mittagspause. Wollen wir vielleicht zusammen was essen gehen?", fragt er und ich höre sein Grinsen aus seiner Stimme heraus. Schon ein wenig verrückt.. Egal. 

Dies lasse ich mir nicht zweimal sagen und mache mich so schnell wie möglich auf den Weg nach draußen. Ich möchte ihn so gerne sehen!

Wir haben vereinbart uns in dem Café um die Ecke zu treffen, doch als ich gerade an der Hauptstraße angekommen bin, sehe ich den schwarzhaarigen schon auf mich zukommen. Fröhlich winkt er und beginnt zu rennen. Ich hingegen setze gemütlich meinen Weg fort. 

,,Sannie!", schreit der Kleine glücklich und fällt mir um den Hals. Da es etwas unerwartet kam, schreie ich erschrocken auf, doch keine Sekunde später schließe ich meinen linken Arm um seinen dünnen Körper und atme seinen wundervollen Geruch ein. 

,,Vanille..", murmele ich verträumt. Woo löst sich etwas um mir ins Gesicht zu sehen. ..Wie?", fragt er lachend nach. 

'Oh er hat es gehört..'

,,Du riechst nach Vanille", sage ich dann einfach offen und ehrlich und sehe wie seine Augen sich etwas weiten. Ist das jetzt ein gutes Zeichen? 

,,Endlich fällt es mal jemandem auf! Ich habe ein neues Parfüm ausprobiert und niemand hat es bemerkt", gibt er etwas beleidigt von sich und ich muss wegen seiner Niedlichkeit lachen. Er grinst mich liebevoll an und umarmt mich wieder fest. 

,,Du brauchst kein Parfüm?", flüstere ich dann in sein Ohr und werde dabei etwas rot. ,,Aber Parfüm macht einen doch viel attraktiver!", hinterfragt er. ,,Stimmt", lache ich leicht, ,,Aber du riehst auch ohne wirklich gut..". Oh man, wieso bin ich in seiner Nähe bloß so.. so komisch? 

,,Meinst du?", kichert er schüchtern und legt seine kleine Hand in meinen Nacken um diesen zu streicheln. Bei dieser Aktion bekomme ich Gänsehaut. 

,,Komm wir gehen. Ich habe Hunger", wispere ich ohne auf seine Frage eine Antwort zu geben. 

,,Warte!", sagt er plötzlich und ich schaue ihn verwirrt an. ,,Ich nehme deine Tasche", bestimmt er und bevor ich etwas erwidern kann hat er sie mir bereits aus der Hand genommen. 

,,D-danke..?", ,,Kein Ding". 

Wir gehen langsam die Straße entlang bis wir bei dem Café angelangt sind, nur müssen wir noch die Straße überqueren. Woo nimmt auf einmal meine Hand in seine und wartet bis die Autos stehen bleiben, dann geht er mit mir langsam über die Straße in das Gebäude rein. 

Dort bestellen wir uns beide etwas zu trinken und ein Stück Kuchen. Wir reden über alles was uns in den Sin kommt und müssen auch wirklich sehr oft lachen. 

Dan aber, ist leider unsere Pause fast vorbei und wir müssen schnellstmöglich zurück. 

Nachdem ich zu spät zu meiner Vorlesung kam und hundert genervte Blicke kassiert habe, hatte ich noch zwei weitere. 

Jetzt habe ich endlich Schluss und ich warte noch in der Bibliothek bis auch Seonghwa und Hongjoong fertig sind. Woo hatte bereits vor einer Stunde Schluss und Jongho, Mingi und Yunho haben noch Unterricht. Wann Yeosang gegangen ist und wann er kommt weiß irgendwie keiner. 

Nun, endlich ist auch unser altes Ehepaar fertig und wir können endlich ins vertraute Heim. 

Dort riecht es nach köstlichem Gebäck. 

,,Youngieee!!", schreie ich durch das ganze Haus und mein Kleiner kommt schnell angerannt. 

,,Sannie! Ist was?! Wieso schreist du so?!", fragt er mich besorgt. Ich hingegen ziehe ihn ander Hüfte zu mir und umarme ihn fest. 

,,Ani.. Ich hab dich nur vermisst. Außerdem riecht es voll gut!", flüstere ich und inhaliere heimlich seinen Duft. Er hat geduscht, denn seine Haare riechen nach Shampoo. 

,,Du bist ja süß! Komm, ich mache grade Spekulatius Kekse aus dem Spekulatius Pulver das heute in meinem Adventskalender war", strahlt er und zieht mich in die Küche, natürlich darauf bedacht nicht zu hektisch zu sein. 

Diese Krücken nerven. 

,,Setz dich auf die Theke", fordert er mich auf und ich tue wie geheißen. Während der Jüngere die Kekse aus dem Ofen holt und mit Schokolade und Streuseln verziert, betrachte ich ihn. Seine schwarzen Haare, die ihm ins Gesicht fallen. Die rosafarbene Schürze um seine schmale Taille. Sein konzentrierter Blick.. Alles an ihm ist so verdammt schön. 

Als dann seine vor Freude funkelnden Augen zu mir sehen, kann ich nicht anders als seinen liebevollen Blick zu erwidern. 

,,Probier mal", haucht er und hält mir einen Keks in Form eines Sternes vor den Mund. Ich beiße ein kleines Stück ab und reiße aufgeregt meine Augen auf. ,,Das schmeckt ja fantastisch!", schreie ich schon fast und beiße gierig noch ein Stück von dem Gebäck ab. 

Das Kleine Stück, das übrig geblieben ist, isst Woo. Auch er ist anscheinend begeistert von seinen Backkünsten, denn sein Mund öffnet sich leicht und er sieht mich glücklich an. 

,,Komm her", sage ich dann leise und ziehe in zwischen meine Beine. Ich drücke seinen Kopf an meine Brust und schlinge mein gesundes Bein um seine Hüfte. ,,Du bist manchmal ein Größeres Kind als ich", kichert er und streicht mir liebevoll durch meine Haare. Ich muss auch schmunzeln und seufze zufrieden. 

Lange habe ich mich nicht mehr so beschützt gefühlt. Noch nichtmal in Seonghwas oder Hongjoongs Armen. Wooyoung strahlt so eine gewisse Wärme aus.. 

Wir verweilten einige Zeit so bis wir schlielich die anderen gerufen haben um zum Abend die Kekse zu vernaschen. Dabei haben wir alle heißen Kakao getrunken und viel geredet und gelacht. 

Nun liege ich in meinem Bett, bereit zu schlafen, wäre da nur nicht mein täglicher Brief unter meinem Kissen. 

Ich mag dich sehr, zu sehr...

Christmas Letter // WoosanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt