Liebe... oder doch Freundschaft?

Fly high little bird

❗TW:Blut❗
Das Kapitel wird etwas verstörend und geht etwas auf Stuarts Vergangenheit ein. Wer Blut oder das Thema gewalt nicht ab kann, sollte das Ende und den nächsten Teil überspringen.

Pov: Stuart:

Ich zückte die Packung der Pillen und nahm mir drei heraus. „Nimm die nicht.”, hörte ich Steven hinter mir sagen. „Lass mich einfach machen verdammt” ich holte noch eine Flasche Whiskey und ein Glas aus dem schrank, schenkte mir von meinem geliebten Getränk etwas ein, danach legte ich mir die Pillen in den Mund und kippte den Whiskey hinterher. „Wieso? Was bringt dir dieser ganze Scheiß?”, „Verdammt nochmal Steven, tu nicht so als wärst du besser! Die knallst dir auch andauernd was rein!”. „Aber ich hab es wenigstens unter Kontrolle. Du schmeißt dir fast jeden Tag was ein.”, sprach er ruhig.

Ich nahm mir die Tabletten und den Whiskey, ging in mein Zimmer, schloss die Tür ab, setzte mich auf den Boden und lehnte mich gegen sie. Steven kam natürlich direkt hinterher, damit ich bloß nichts falsches mache. „Gottverdammt nochmal, Stuart. Mach die scheiß Tür auf.” „Verpiss dich einfach und lass mich in Ruhe!” schrie ich. „Wenn ich mich auf dich verlassen könnte, würd ich dich auch in Ruhe lassen.” Ich griff in meine Hosentasche und zog einen Joint und ein Feuerzeug heraus. Den Joint zündetete ich sofort an und nahm direkt ein paar Züge. Steven war immer noch vor der Tür. „Stuart....”, „Geh einfach und lass mich in Ruhe. Ich brauch einfach grad Zeit für mich. Fahr nachhause oder häng mit den andern ab, aber ich brauch einfach Abstand.”, sprach ich leise und zog immer wieder am Joint „Ist wirklich alles ok?”, „Ja und jetz geh.”, ich hörte wie er seinen Kopf gegen die Tür lehnte. „Ok, bau kein Scheiß Kleiner und trink nicht zuviel. Wenn was ist schreib mir, ich hab mein Handy die ganz zeit an versprochen. Ich hab dich lieb.”, ich sagte erst nichts, bis ich hörte das er sich von der Tür entfernte, flüsterte ich „Ich hab dich auch lieb.”

Die Haustür viel ins Schloss und ich fing direkt an zu weinen. Mich machte einfach jede Kleinigkeit so fertig, ich kann einfach nicht mehr. Den Joint hab ich mittlerweile schon fast aufgeraucht, trotzdem drückte ich ihn auf meiner Hand aus. Die Tabletten Packung war halb leer. Ich nahm den Whiskey und ließ die bittere Flüssigkeit meinen Hals hinunter laufen. Das ging eine Viertel Stunde so, dass ich ab und zu mal wieder einen Schluck nahm. Die Pillen hatten mittlerweile angefangen zu wirken.

Ich stand auf und geriet ins wanken. Und so stolperte ich zu meinem Bett rüber, setzte mich drauf und schaute raus auf den Balkon, dann schwang mein Blick zum Bett... Hier hatten wir es gestern getan. Die Erinnerungen daran verschwanden aber auch wieder so schnell wie sie gekommen sind, denn auf einmal hörte ich ein lautes hämmern an der Tür. Steven konnte es nicht gewesen sein, ich hatte ja sonst auch gehört wie er in die Wohnung kam. Aber außer mir war hier niemand. Sichtlich verwirrt taumelte ich zur Tür um diese zu öffnen, doch die Tür verschwand aus dem nichts und es war nur noch eine weiße Wand vor mir zu sehen. Ich verstand nicht ganz was gerade passierte, drehte mich um und sah schon wieder diese Wand. Das Bett sowie der Balkon war auch weg. Es war nur noch ein kleiner leere weißer Raum. „Er hat dich zurecht geschlagen und verprügelt, es heißt ja schließlich: wer nicht hören will muss fühlen.” sagte eine ziemlich junge Stimme hinter mir. Als ich mich zu der Stimme umdrehte sah ich mich. Das war ich. Ich als kleiner junge so ungefähr 10. Nur hatte er lauter blaue Flecken am ganzen Körper. Seine arme waren mit Striemen bedeckt die wahrscheinlich von einer Rute kamen. Sein Shirt war unten zerfetzt und voll mit Blut, das wohl aus einer Schnittwunde kam. Sein Gesicht war voll mit Blut. Aus seiner Nase. Seinem Mund. Seiner Augen. Seiner Stirn. Überall kam Blut. Ich erinnerte mich an diesen Tag, an dem mir das angetan wurde...