Kapitel 22

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-FLASHBACK-
-vier Tage zuvor-

A l b i n

Die Treppe lief ich runter, ehe ich mich direkt in die Küche begab. ,Hello.' sagte ich, ehe ich Platz nahm. ,Sie haben einen Mann gefunden.' sagte Arian, ehe ich verwirrt zu ihm blickte. ,Was? Für was?' ich war wohl noch viel zu besoffen, für dieses Gespräch, denn ich hatte absolut keine Ahnung was er mir sagen wollte, was genau gemeint war.

,Oh budall.' lachte er. ,Babi hat einen Mann für Miri gefunden. Die Verlobung findet in zwei Wochen statt und die Hochzeit im Sommer.' gross wurden meine Augen. ,Echt? Wen? Und so schnell?' er nickte. ,Es gab zwei Männer zur Auswahl, doch der eine Mann, wollte nicht. Er war nicht bereit angeblich.' mit meinen Schultern zuckte ich. ,Verständlich.' lachte ich. ,Der zweite war hin und weg von Miri.' ,Wie heisst er denn?' fragte ich ihn. ,Donis Gashi. Er und sein Vater führen eine Autogarage und sind somit selbstständig. Sie geht in eine super Familie.' ein lächeln zierte sich auf meinen Lippen. ,Gut.' das war das wichtigste für mich, dass meine Schwester in eine gute Familie kam.

Sie war anständig und gut, also verdiente sie eine ruhige Familie. ,Weiss es Miri?' seinen Kopf schüttelte er. Es war eigentlich klar, dass Miri ihn nicht kannte, ich hätte es mir denken sollen. ,Sie wird es am Wochenende erfahren. Aber ich denke es wird ein Theater geben.' sagte er, ehe ich ihn verwirrt anblickte. ,Pse?' fragte ich ihn. ,Donis möchte, dass Mirlinda nicht mehr studiert. Sie soll das Studium abbrechen. In seinen Augen, gehört eine Frau zu Hause.' ich nickte. ,Ehrlich gesagt, kann ich verstehen. Es ist auch besser so.' Arian lachte, ehe er mir zustimmte. ,Miri wird sich eh beruhigen und uns sowieso nie widersprechen.'

,Genau.' sagte ich. ,Guten Morgen.' ertönte Miris Stimme, ehe sie in die Küche lief. ,Motër, ist alles okay? Du wirkst blass.' ertönte Arians Stimme, sie nickte. ,Ja. Ich glaube ich werde krank.' mit zittrigen Händen nahm sie sich ein Glas. ,Dann nimm was dagegen.' sie nickte, ehe sie sich was zu trinken einschenkte.

Irgendwie benahm sie sich komisch. Irgendwas verheimlichte sie uns, doch ich kam nicht drauf, was genau.

M i r l i n d a

Einen Schluck nahm ich von dem Wasser, während ich den Schwangerschaftstest vor meinen Augen hatte. Ich hatte Angst, so eine unglaubliche Angst.

Ich wollte nicht, dass es meine Familie erfährt. Nicht, wenn ich Mateo, nicht da war.

Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken, meine Sachen zu packen und zu Ari zu fliehen. Dann mit ihr nach Boston.

Ich wollte ein ruhiges, friedliches Leben. Ich wollte mein Kind, ohne Ängste grossziehen. Doch, solange ich hier war, müsste ich in Angst und Schrecken leben. ,Ist wirklich alles okay?' fragte Albin. ,Po. Macht euch keine Sorgen.' sagte ich.

Als würdet ihr euch, jemals sorgen machen...

Auch, für sie musste ich funktionieren, ob ich wollte oder nicht. Es war ihnen egal, wie es mir ging. Hauptsache, sie bekamen das was sie brauchten.

Durch meine Haare fuhr ich, während ich zu meinen Brüdern sah.

Auch, ihnen war die Meinung wichtiger, als das Wohl ihrer Schwester. Wie können fremde Worte, einen grösseren Wert haben, als die Person mit der sie aufgewachsen waren?

Ich verstand es nicht. Bei Gott, nicht.

Ich liebte unsere Kultur, ich liebte das Essen. Albaner konnten solche friedliche und warmherzige Menschen sein, doch mit ihrem denken, zerstörten sie alles. Sie lebten mit einem Mindset, das noch im Mittelalter war. Sie vergassen oft, dass wir im 21. Jahrhundert war.

Es war doch egal, ob die Frau einen Mann aus einer anderen Kultur liebt. Es war doch egal, was andere sagten. Ihnen sollte doch wichtig sein, wie es ihrem Kind geht.

Sie zerstören unsere Träume für die Kultur.
Sie zerstören unser Glück, damit Leute nicht reden.

Meine Hand legte ich auf meinem Bauch.

Mein Kind, ich verspreche dir, dass du immer meine wichtigste Priorität sein wirst. Ich werde auf dich acht geben. Auf deine Mentale Gesundheit. Ich werde immer sicherstellen, dass du in Sicherheit bist und das du glücklich bist. Mir werden die Worte, anderer völlig egal sein...

,Musst du kotzen?' fragte Arian, ehe ich zu ihm blickte. ,Mein Bauch schmerzt.' murmelte ich. ,Ich geh mich hinlegen, damit ich nachher fit bin.' sagte ich, ehe ich die Küche verliess.

D o m i n i k

Mit meinem besten Kumpel Erion und meinem
Cousin lief ich in das Haus, ehe Leonik wie ein gestörter begann zu schreiben. ,Oh Tezeeeee.'
rief er und lief direkt ins Wohnzimmer. ,Oh shpirti tezes.' lachte meine Mutter und umarmte ihn.

,Also manchmal glaub ich echt, du liebst ihn mehr als mich.' sagte ich. ,Ist auch nicht schwer.' grinste Leo, ehe ich meinen Kopf schüttelte.

Erion und ich nahmen neben meinem Vater platz. ,Dominik.' begann mein Vater, ehe er zu mir sah. ,Weisst du...' fuhr er fort, meine Stirn runzelte ich. ,Wir haben jemanden gefunden.' sagte er. ,Was? Für was?' meine Augen kniff ich zusammen, denn ich ahnte, was er meinte. ,Eine Frau.' mein Blick schoss zu meiner Mutter. ,Bei allem Respekt, aber nein!' rief ich entsetzt. ,Teze, Daj, ihr wollt doch nicht einem armen Mädchen, diesen Vollidiot geben?' mein Blick schoss zu Leonik, ehe er nur dumm grinste. Meine Mutter begann zu lachen. ,Sie ist wunderschön. Sie studiert...' doch ich unterbrach meine Mutter, was ich sonst nie tat. ,Mfal Mam, aber es interessiert mich nicht. Und wenn sie studiert, dann sollten ihre Eltern studieren lassen und nicht zwangsverheiraten. Wir leben im 21.Jahrhundert.' sagte ich.

Das meine Eltern, überhaupt auf die Idee kamen, mich sowas zu fragen....

Meinen Kopf schüttelte ich nur.. ,Mos u merzit djali jemë. Wir wollten dich nur fragen.' sagte meine Mutter, ehe ich zu ihr blickte und sie mich sanft anlächelte. ,Ihr Grossvater und deiner kennen sich, deshalb kam es zu diesem Thema. Wir akzeptieren aber deine Entscheidung.' ein lächeln zierte sich auf meinen Lippen. ,Niemand von ihnen wird jemals heiraten. Weder Niki, noch Leo, noch Erion.' sagte mein Vater, ehe wir lachten. ,Einer schlimmer als der andere.'

Doch, wer hätte ahnen können; dass ich dies ein Jahr später bereuen würde?

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Moter= schwester
teze= tante
daj= onkel
shpirti tezes = tantes seele (heilige wie scheisse klingt das? hahahaha)
mos u merzit djali jeme= sei nicht sauer/wütend mein sohn

Das verbotene VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt