Chapter 21.

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Devon Chandler
>past<
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Die Zeit ohne Michael verging langsam und qualvoll.
Es vergingen bereits einige Monate und noch immer tat es weh wie an dem Tag wo wir uns das letzte mal gesehen haben.
Mit Michaels verschwinden, schien auch meine Lebensfreude verschwunden zu sein,
Meine Mutter war sich sicher das ich in eine Depression verfallen war, weshalb sie mich zu einer Therapie schickte.
Ich schlief und aß kaum noch etwas, ich hatte keine Energy mehr für gar nichts, ich ging nicht mal mehr wirklich raus, ich saß so gut wie täglich an meinem Fenster und beobachtete das Haus in dem ich Michael kennen und lieben gelernt habe.

"Süße, komm drüber hinweg es ist bereits sieben Monate her." Sprach meine Mutter bemitleidend zu mir, während sie den Korb mit meiner sauberen Wäsche auf meinem Bett abstellte.
"Es ist nicht richtig das eine andere Familie in dieses Haus zieht." Entgegnete ich ihr, ohne ihr einen Blick zu würdigen.
Ich wollte sie anschauen, aber es ging nicht, ich konnte meinen Blick von dem Haus nicht abweichen.
"Ich habe mich mit den neuen Besitzern unterhalten-" begann meine Mutter zu sprechen, jedoch unterbrach ich sie mit einem stumpfen:
"Ist mir egal."
"Sie haben einen Sohn in deinem Alter." Sprach sie dennoch weiter.
"Was hast du an meinem „ist mir egal" nicht verstanden?" Fragte ich etwas gereizt nach.
"Ich meine ja nur, vielleicht verabredest du dich ja mal mit ihm, neue Leute zu treffen tut dir sicher mal gut." Sprach sie ihre irre Idee aus.

Meine Augen weiteten sich, verlangte sie gerade wirklich von mir das ich mit dem Jungen der in Michaels Haus einzieht eine Freundschaft aufbaue?

Niemals.

Michael würde das nicht wollen und ich auch nicht.

Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir das meine Therapie Stunde bald beginnen würde, um die Zeit überbrücken zu können, nahm ich mir den Korb mit meiner sauberen Wäsche vor und räumte diesen in meinen Schrank.
Beim zusammenlegen meiner Oberteile erblickte ich einen Pullover von Michael, der Pullover der eigentlich die ganze Zeit über in meinem Bett verweilte.
Ich hielt diesen an meine Nase und obwohl es unmöglich war das er noch immer nach ihm roch, kam mir dennoch sein Geruch in die Nase.
Ich zog mit den Pullover über meinen Kopf, legte die restliche Kleidung in meinen Schrank, schnappte mir mein Handy und meine Kopfhörer um mir dann meine Schuhe und Jacke anzuziehen.

Der Weg zur Therapie war der einzige Grund wieso ich überhaupt noch das Haus verließ, für etwas anderes ging ich nicht mehr nach draußen.

"Und du willst mich sicher nicht hinfahren?" Rief ich durch den Flur zu meiner Mutter, während ich meinen Haustürschlüssel in meiner Jackentasche verstaute.
"Nein, du läufst dort hin, für was anderes gehst du immerhin ja nicht mehr raus." Entgegnete sie mir aus der Küche, mit klimpernden Geschirr im Hintergrund.
Sofort verdrehte ich meine Augen und wagte einige Schritte vor die Haustür, als diese hinter mir zu fiel blickte ich kurz zu dem vor kurzem noch, zu Verkauf stehenden Haus in welchem Michael gelebt hatte.
Er Schmerzte zu sehen wie eine andere Familie sich dort im Moment einrichtete.

Ich verließ das Grundstück meines Hauses, ohne meinen Blick von dem Haus gegenüber abzuwenden, erst als ich in die Augen des neuen Jungens hineinblickte wandte ich meinen Blick ab.
"Fuck" entkam es mir leise, als ich bemerkte das er sich mir nährte.
"Hey ich bin Dylan" Lächelte er mir zu, während er die Straße, die uns trennte überquerte.
"Ich bin Devon und absolut nicht interessiert an neuen Kontakten." Lächelte ich ironisch zurück.
Sehr überrascht von meiner Reaktion blickte Dylan zu mir.
"Da ist wohl jemand mit dem falschen Fuß aufgestanden." Lachte er weiter,
"Auch wenn ich mit dem richtigen Fuß aufstehe habe ich kein Interesse daran mich mit dir zu unterhalten, würde eh zu nichts führen." Entgegnete ich ihm ein letztes Mal genervt, bevor ich mein Schritttempo etwas erhöhte um ihm zu entkommen.
"Hey, komm schon gib der Unterhaltung doch wenigstens eine Chance." Bat er mich etwas außer Atem, da er sein Schritttempo ebenso erhöht hatte.
"Ich bin aber auf dem Weg zu meiner Therapie, diese besuch ich damit ich so lästige Menschen wie dich nicht attackiere." Knurrte ich ihn noch immer genervt an.
"Passt doch, da muss ich auch hin, ich werde dich begleiten." Merkte er an.

Genervt rollte ich mit meinen Augen.
Er kann sicher von Glück reden das Michael nicht hier ist, er würde ihm sofort die Nase brechen.
"Ich seh dich immer, wie du aus deinem Fenster rüber zu unserem Haus starrst." Lachte er mir ins Gesicht, nachdem er sich vor mich gestellt hatte damit ich nicht weiter laufen konnte.
"Ich starre aber sicher nicht deinetwegen rüber." Antwortete ich ihm etwas schockiert und mit einem leicht gerötetem Gesicht.

Den gesamten Weg laberte Dylan mich zu, dabei habe ich ihm sicher fünf mal angedroht ihm gleich seine Finger zu brechen, aber nicht mal das hatte ihn abgeschreckt.
Normalerweise gingen mir normale Menschen auf Grund meiner Unfreundlichkeit schnell aus dem Weg,
daher wusste ich von Anfang an schon das Constance und Michael nicht normal waren.
Dylan war es auch nicht, aber da gab es einen Unterschied, Michael und Constance waren ein Gutes komisch, Dylan war ein nerviges und anhängliches komisch.

"Such dir jemand anderes den du nerven kannst, ich muss jetzt da rein." Wies ich ihn drauf hin, während ich mit meinem Finger auf ein normal aussehendes Gebäude zeigte.
"Na dann, hat mich gefreut dich kennengelernt zu haben, Devon." Lachte er noch ein letztes Mal schelmisch, bevor er in einer kleinen Seiten Straße verschwand.

Ich wusste von Anfang an das er keine Therapie besucht, aber vielleicht sollte er doch mal drüber nachdenken.

Erleichtert darüber das Dylan endlich weg war, betrat ich das Gebäude und lief die Treppe zu dem Büro meines Therapeuten hinauf.
Noch bevor ich an der Tür klopfen konnte öffnete sich diese schon.
"Ich hab dich schon vom Fenster aus gesehen." Lachte Mr. Williams, mein Therapeut mich an.

Was ein Stalker.

"Sie sind ein Therapeut, haben sie nichts anderes zu tuen als am Fenster zu stehen und Ausschau nach ihren Patienten zu halten?" Fragte ich ihn ernst,
dieser elendige Idiot lachte jedoch nur stumpf.
"Ich hab gesehen, dich hat jemand hier her begleitet." Merkte er an, vermutlich um das Thema zu wechseln.
"Gegen meinen Willen, am liebsten hätte ich diesem aufdringlichen Idioten die Augen ausgekratzt." Lächelte ich ironisch.

Mr. Williams hatte keine andere Reaktion von mir erwartet, weshalb er dieser Konversation vorerst ein Ende setzte und mich in sein Büro bat.

𝐈 𝐟𝐞𝐥𝐥 𝐢𝐧 𝐥𝐨𝐯𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐚𝐧 𝐚𝐧𝐭𝐢𝐜𝐡𝐫𝐢𝐬𝐭. ||GER||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt