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Heute gehe ich shoppen mit Mic. Zumindest hat das Mic gesagt, da Aizawa auf Patrouille ist. Eri bleibt bei All Might und Shinsou ist mit Freunden unterwegs. Ich warte im Wohnzimmer des Wohnheimes auf Mic. Er ist schon zehn Minuten zu spät. Da kommt er auch schon völlig außer Atem. Lächelnd springe ich in seine Arme. „Nicht so schnell Boy", lacht Mic und fängt mich. „Bereit mit mir einkaufen zu gehen", fragt er fröhlich. Nickend sehe ich zu ihm hoch. „Dann gehen wir mal los", damit hebt er mich auch schon hoch und geht los. Fröhlich halte ich mich an ihm fest. Mit einem Auto fahren wir in die Stadt. Interessiert gucke ich die ganze Zeit aus dem Fenster. Ich war nicht oft draußen unterwegs. Vater hat mich meistens zur Schule und wieder Heim gebracht. Mic parkt irgendwo und wir steigen aus. Er nimmt meine Hand und gemeinsam laufen wir durch die Straßen. Es ist lustig mit ihm. Er macht Späße, kauft mir Klamotten und kauft mir sogar ein Eis. Ich wusste gar nicht dass das so lecker schmeckt. Wir gingen zurück zum Auto, als auf der anderen Ladenstraßen plötzlich ein Laden überfallen wurde. Hin und hergerissen schaute Mic abwechselnd zu mir und dann zum Laden. „Geh schon, ich warte hier", sage ich ernst. Er lächelt und geht hinüber. Gleichzeitig kommt ein geflügelter Mann vom Himmel und landet neben mir. Mit großen Augen gucke ich auf seine Flügel. Sie schimmern rot. „Junge, weißt du was da los ist?" Er guckt mich mit goldenen Augen an. „Mic ist schon rüber gegangen. Da überfallen welche den Laden", antworte ich nervös und gucke rüber. „Danke Kleiner", meint der Held und schwebt rüber. Wie versprochen bleibe ich auf dem Fleck stehen. Immer mehr Helden und Polizisten kommen, doch keiner geht aus dem Laden. Besorgt kaue ich auf meinem Fingernagel herum. Es kommen wieder Helden. Sie wollen gerade den Laden betreten. „Wartet", rufe ich und laufe zu ihnen. Überrascht schauen sie mich an. „Was willst du hier Kleiner? Geh lieber weiter weg", sagt einer. „Mic und die anderen Helden und Polizisten sind noch nicht da raus gekommen. Irgendwas muss da passiert sein", erkläre ich. „Ach Quatsch", winkt einer ab und geht rein. Unsicher schauen die zwei anderen zu mir. Nach mehreren Minuten kommt ihr Partner nicht raus. „Da stimmt wirklich etwas nicht", murmelt der einer und holt sein Handy raus. Der andere nickt mir dankend zu. Durch die Fenster kann man leider nichts sehen. Alles ist dunkel im Laden. Obwohl, als Neko kann ich durch Dunkelheit sehen, auch wenn es mir oft nicht einfällt. Ich aktiviere meinen ersten Quick. „Was machst du da Junge", fragt mich jemand. Ich konzentriere mich auf das Ladeninnere. Plötzlich kann ich sehen was sich dort drinnen abspielt. Entsetzt weiten sich meine Augen. Mic, der geflügelte Held und die ganzen anderen Personen liegen regungslos auf dem Boden. Zwei Personen gehen zu jeder Person, eine weitere scheint die Lebensenergie der regungslosen Leute aufzusaugen. Zitternd taumle ich nach hinten. „Kleiner? Was machst du hier? Und wo ist Mic", ertönt Aizawas Stimme hinter mir. Langsam sehe ich hinter mich. Aizawa, Midnight und andere Helden sowie Polizisten schauen mich verwirrt an. Ich laufe zu Aizawa und klammere mich an ihn. „Da ist ein Typ, der die Lebensenergie von allen aufsaugt. Da sind noch zwei weitere, die machen irgendwas mit den Bewusstlosen. Was ist mit Mic? Du rettest ihn doch, oder", weinend schaue ich zu ihm hoch. Während meiner Erzählung sind alle bleich geworden. „Natürlich rette ich Mic. Keine Sorge. Bleib am besten bei", Aizawa wird abrupt von jemandem unterbrochen. „Der Kleine ist der Einzige, der durch diese Dunkelheit sehen kann, er sollte helfen", sagt Nummer 1 Hero Endeavor. „Das kommt nicht in Frage! Er ist ein Kind! Noch dazu ein Problemkind, dass nicht in so etwas verwickelt werden sollte", widerspricht Aizawa wütend. Alle beginnen zu diskutieren. Jeder hat eine andere Meinung. Seufzend öffne ich die Ladentür. Ein kleines Glöckchen klingelt. Hinter mir verstummen alle. „NEIN! Komm zurück", ruft Aizawa. Die Tür geht zu. Ich spüre, wie die Dunkelheit mir meine Energie wegnehmen möchte. Kopfschüttelnd ignoriere ich es und sehe mich um. Die zwei Personen versuchen sich von beiden Seiten anzuschleichen. Ich fahre meine Krallen aus und widme mich dem rechten Typen zuerst. Dieser springt hinter einem Regal vor und greift nach mir. Schnell ducke ich mich und er erwischt ein Aquarium. Blaue Blitze sind zu sehen, bevor er sich selbst ausknockt. Glück gehabt, hätte er mich damit erwischt, wäre es aus gewesen mit mir. „Was hast du mit meinem Freund gemacht", brüllt jemand hinter mir und ich werde weggeschleudert. Hart krache ich gegen ein Regal. Stöhnend sacke ich zu Boden. Etwas läuft meine Schläfe runter. Schwer atmend stehe ich auf. Der Mann kommt auf mich zu. „Dafür wirst du bezahlen", murmelt er. Schluckend weiche ich zurück. Plötzlich fliegt ein Messer an meinem Gesicht vorbei. Meine Wange fängt an zu brennen. Das Messer fliegt direkt auf den Mann zu und stoppt. Shit, er hat einen Telekinese Quick. Um mich herum fangen sich Dinge an zu bewegen. Immer wieder treffen mich fliegende Teile. Manche harmlos, andere gefährlich. Panisch versuche ich etwas zu finden das mir hilft. Mir bleibt nichts anderes übrig als zu versuchen die Dinge auf ihn zu werfen. Ich schnappe mir einen umherfliegenden Stuhl und werfe ihn auf den Mann. Dieser schleudert den Stuhl beiseite und läuft weiter auf mich zu, als der Stuhl plötzlich ganz schnell zurück kommt. Verwirrt sehe ich dabei zu wie der Stuhl den Mann ausknockt. Mit offenem Mund starre ich den Mann an. Wie zum Teufel konnte das passieren? Egal, ich muss den letzten Mann finden. Ich schleiche mich durch die Gänge. Der Mann ist bei einer bewusstlosen Person. Schnell nehme ich mir einen Baseballschläger, der wahrscheinlich verkauft werden sollte, und schlage ihn der Person auf den Kopf. Sie kippt um. Das beklemmende Gefühl des Energieentzugs verschwindet. Geschafft. Die Dunkelheit ist zwar noch da, aber die Leute sind in Sicherheit. Erschöpft laufe ich zum Eingang des Ladens. Ich kann draußen Rettungswagen und Helden sowie Polizisten sehen. Sie reden miteinander und schauen hin und wieder zum Laden. Taumelnd öffne ich die Tür. Sofort liegt die ungeteilte Aufmerksamkeit auf mir. „Sie brauchen Hilfe", nuschle ich kaum hörbar und kippe um. Fangtüchter wickeln sich um mich und ich werde an Aizawas Brust gepresst. „Gott sei Dank, es geht dir gut", murmelt dieser und nickt den anderen Helden zu. Sofort wird der Laden gestürmt. Alle Personen werden in Krankenwagen weggebracht. Aizawa fährt bei mir und Mic mit. Träge beobachte ich wie Aizawa Mics Hand hält. Er sieht besorgt aus. Irgendwann kommen wir beim Krankenhaus an und sie bringen Mic schnell weg. Aizawa hebt mich hoch und folgt ihnen. Auch die ganzen anderen Helden werden reingebracht. Im Warteraum setzt sich Aizawa hin und setzt mich auf seinen Schoß. Vorsichtigt nimmt er meinen Kopf in seine Hände und guckt sich da irgendwas an. „Das sollte genäht werden", murmelt er plötzlich und ruft eine Krankenschwester. Diese kommt auch schnell und schaut auch auf meinen Kopf. „Das sollte Doktor Aish nähen. Ich sage ihm Bescheid", damit verschwindet sie wieder. Kurze Zeit später kommt ein Mann in Kittel wieder und geht zielstrebig auf uns zu. „Kommen Sie doch bitte in mein Büro", sagt er zu uns und schaut prüfend zu mir. Aizawa trägt mich hinter dem Arzt her. In dessen Büro halten wir an und dort muss ich zum Glück nicht genäht werden. Ich bekomme komische Pflaster auf meinen Kopf. Wir setzen uns wieder in den Warteraum. Auch andere Angehörige der Helden sind da und warten. Doch niemand kommt zu uns, um etwas zu sagen. Bis gegen Abend ein Arzt kommt. „Sind sie alle wegen den Helden beim Überfall eines Ladens hier", fragt er. Zustimmend nicken alle. Der Arzt sieht betrübt zu uns. „Wir können die Helden und Polizisten leider nicht retten. Ihnen wurde zu viel Lebenskraft entzogen. Gegen Morgen werden sie alle von uns gegangen sein", informiert er uns. „Ihr dürft zu ihnen, um Abschied zu nehmen", damit geht er. Stille. Niemand sagt ein Wort. Zitternd kralle ich mich an Aizawa. Dieser schaut bleich in die Luft. Mic wird sterben. Genauso wie alle anderen. Ich habe zu spät geholfen. Es ist meine Schuld. Nach und nach gehen alle zu ihren Familienangehörigen, die auf der Krankenstation liegen. Aizawa nimmt meine Hand. Zusammen laufen wir zu Mic. Blass liegt er regungslos auf dem Krankenbett. Aizawa geht zu ihm und nimmt seine Hand. Traurig beobachte ich sie. Eine Zeit lang bleiben wir so, dann kommt eine Krankenschwester und bittet uns zu gehen. Aizawa nickt und geht. Er bemerkt nicht mal das ich nicht bei ihm bin. Zitternd trete ich näher an Mic heran. Ich könnte ihm helfen, allen helfen. Zögerlich aktiviere ich meinen zweiten Quick und berühre sanft Mics Hand. Wie ein Stromschlag verschwindet etwas von meiner Energie in seinem Körper. Mic öffnet flatternd seine Augen. „Boy", murmelt er, bevor er einschläft. Lächelnd verlasse ich sein Zimmer. Alle Zimmer an diesem Flur sind besetzt mit Helden und Polizisten aus dem Laden. Niemand ist mehr zu sehen. Schnell husche ich in das nächste Zimmer. Da ist der geflügelte Held. Ich berühre ihn sanft und gebe wieder ein Teil meiner Energie weiter. Wie Mic öffnet er seine Augen und schaut zu mir. „...?" Er schläft wieder ein, als ich das Zimmer verlasse. So ist das bei jeder Person, welcher ich helfe und einen Teil meiner Energie überlasse. Erschöpft gehe ich zu Mic zurück und klettere auf sein Bett. Den Weg nach Hause würde ich jetzt sowieso nicht finden. Vorsichtig kuschle ich mich an ihn und schlafe langsam ein.

MhA x male OCWo Geschichten leben. Entdecke jetzt