Die nächsten Tage und Wochen vergehen entspannt. Ich muss viel lernen, komme super mit meinen Klassenkameraden klar, sie verstehen warum ich es nicht mag, berührt zu werden und ich koche nun auch für sie. Im Haus herrscht nun immer Ordnung und niemand drückt sich vor seinen Aufgaben. Herr Bo kam uns mal besuchen und war richtig erstaunt über die Ordnung. Durch die Aufwandsentschädigung habe ich mir sogar ein Handy gekauft. Leider habe ich nicht Shinsous Nummer und auch so habe ich keinen Kontakt zu meiner Adoptivfamilie gehabt. Ob sie mich überhaupt vermissen? Bestimmt nicht. Naja, ich freue mich dennoch alle wiederzusehen. Die Weihnachtsferien sind bald. Dann fahren alle zu ihren Familien nach Hause. Die Herbstferien habe ich mit Yume und Hunter hier verbracht. Ihre Eltern sind alleinerziehend und Helden, weshalb sie nicht nach Hause konnten. Yumes Vater ist Hawks, als ich das erfahren habe war ich ganz schön baff. Auch Hunter hat einen Pro Hero (Klingt besser) als Vater. Nummer 6 Crust oder so. Ich verpacke die Weihnachtsgeschenke für meine Familie und die anderen Lehrer, bevor ich nach unten gehe. Schließlich muss ich gleich Mittagessen kochen. Verwirrt sehe ich wie Fynn, Misa, Hyuuga, Liodas und Charlet ihre Schuhe putzen. „Warum putzt ihr eure Schuhe", frage ich verwirrt. „Na morgen ist Nikolaus!" Wie selbstverständlich sagt Misa es und putzt weiter. „Was ist Nikolaus?" Es wird still. Habe ich was Falsches gesagt? Verwirrt schaue ich meine Klassenkameraden an. Diese sehen fassungslos zu mir. Hyuuga steht auf. „Ich hole mal Key und Wysa, sie können es ihm am besten beibringen", murmelt er. Konfus sehe ich ihm hinterher. Kurze Zeit später kommt er nicht nur mit Key und Wysa zurück, praktisch alle Klassenkameraden folgen ihnen. Yume scheucht mich zum Sofa, worauf ich mich fallen lasse. Alle wuseln herum. Aus der Küche höre ich den Wasserkocher, Decken werden herum gereicht, alle setzen sich irgendwo hin. Nur Key und Wysa schieben sich die Sessel so, dass sie uns gegenüber sitzen. Mir wird eine Tasse mit warmem Tee in die Hände gedrückt und alle werden leise. „Die Geschichte vom Nikolaus", beginnt Wysa. „In einem Dorf vor sehr langer Zeit, gab es einen kleinen Jungen. Dieser schnitzte sehr gern. An einem Tag erkrankte seine Schwester und die Eltern beschlossen mit ihr über den zugefrorenen See, zu einem anderen Dorf zu fahren. Dort gab es einen Arzt, welcher dem kleinen Mädchen helfen konnte. Der Junge blieb zu Hause und wartete. Er wartete bis zum nächsten Morgen. Gegen Mittag kamen seine Eltern immer noch nicht Heim. Im ganzen Dorf breitete sich die Nachricht aus und die Bewohner machten sich auf die Suche. Der kleine Junge wartete am Ufer auf sie. Als sie ohne seine Eltern wiederkamen verstand der Junge es nicht. Erst als zwei sehr nahe bekannte der Familie ihm sagten, das seine Eltern mit seiner kleinen Schwester im See eingebrochen sind, begann er zu realisieren das er von nun an keine Familie mehr hatte. Die Dorfbewohner versammelten sich und besprachen, was sie nun mit dem Jungen taten. Schließlich kamen sie zu dem Entschluss, Nikolas, so hieß der Junge, abwechselnd für ein Jahr zu nehmen. So kam es das Nikolas immer älter wurde und jedes Jahr zu einer anderen Familie kam. Immer wenn er die Familie wechselte, hinterließ er den Kindern ein geschnitztes Spielzeug. Mit den Jahren schnitzte er immer mehr und schenkte bald allen Kindern im Dorf, zu einem bestimmten Tag im Winter Spielzeug. Durch ihn kam die Tradition auf, das am 5.12 die Kinder ihre Schuhe putzen und in der Nacht zum 6.12 kam der Nikolaus und brachte den braven Kindern Süßigkeiten und Spielzeug. Die bösen Kinder jedoch, bekamen nichts. Darum feiern wir Nikolaus", erzählte Key. Gebannt starre ich ihn noch kurz an. Meinen Tee habe ich leer getrunken und auch alle anderen schauten fasziniert zu ihm. „Es ist immer wieder spannend euch zuzuhören", sagt Jimir und steht auf. Somit ist der Bann gebrochen und alle beginnen aufzuräumen. Das ist also Nikolaus. Ich wusste gar nicht, dass es sowas gibt. Ob ich ein braves Kind bin? Nachdenklich schaue ich zu den anderen. „Na los Zukuro! Hol deine Schuhe und dann putzen wir gemeinsam", fordert mich Misa auf. Nicken laufe ich in mein Zimmer und hole meine Schuhe runter. Lächelnd zeigen mir die anderen wie ich meine Schuhe zu putzen habe. Es ist irgendwie schön. Gegen Abend verabschiede ich mich kurz von ihnen, um noch einmal einkaufen zu gehen. Yume hat gesagt das es einen Plan gibt, wann wer etwas Süßes in die Schuhe legen kann. Denn alle schenken sich irgendwie auch gegenseitig etwas. Die Liste hängt bei den Treppen und man kann mit einem Kreuz die gewünschte Uhrzeit austragen. So schnell es geht laufe ich zu dem Laden auf dem Schulgelände. Zum Glück hat der immer offen. Ich betrete ihn und sehe mich um. Leyvra mag Lakritz, genauso wie Key, Amethyst und Dryon. Nachdenklich kaufe ich ganz viele Süßigkeiten und mache mich damit auf den Weg zurück. Grinsend trete ich ein und gehe schnellstmöglich in mein Zimmer. Kuma und Syro begegnen mir im Flur. Beide grinsen vielsagend und laufen dann an mir vorbei. Etwas perplex gucke ich ihnen hinterher, bevor ich in mein Zimmer gehe. Die Zeit, bis ich dranne bin, lese ich in meinen Schulbüchern. Schließlich ist es so weit und ich husche durch die Flure. Viele Schuhe sind bereits gut gefüllt. Lächelnd stecke ich in jedes Schuhpaar etwas. Bis ich zu Diras Tür komme. Sie hat keine Schuhe hingestellt und auch keine Süßigkeiten oder Spielzeuge bekommen. Verwirrt lege ich den Kopf schräg und klopfe dann an. „Was ist", kommt es aus dem Zimmer. Zögerlich öffne ich die Tür und gucke hinein. Dira sitzt am Schreibtisch, ihre Augen sind rot und geschwollen. Ob sie wohl geweint hat? „Dira, alles ok? Warum hast du geweint?" Besorgt schließe ich die Tür hinter mir und gehe zu ihr. „Was geht dich das an!?" Ich zucke zurück. „I-Ich tut mir leid", nuschle ich leise und gehe zur Tür. „Sorry, es ist nur... Nikolaus bedeutet für mich nicht unbedingt etwas Gutes", sagt sie leise. Ich halte an und schaue zurück. „Willst du reden?" Statt mir sofort eine Abfuhr zu geben, überlegt sie. „Ich bin heute vor sechzehn Jahren geboren worden. Meine Mutter hat es nicht überlebt und mein Vater gab mir die Schuld daran. Jedes Jahr hält er es mir vor. Deshalb hasse ich Nikolaus und stelle auch keine Schuhe vor meine Tür", erklärt sie niedergeschlagen. „Lass dir von deinem Vater dir diesen Tag nicht versauen! Deine Mutter wollte bestimmt das du für sie weiter lebst, also lass dir von deinem Vater nichts sagen!" Wie kann ihr Vater nur so gemein sein? Naja, mein Vater hat mir auch die Schuld an Mutters Tod gegeben. Ich war auch wirklich schuld. Hätte ich sie im Auto nicht abgelenkt, wären wir nicht auf die falsche Fahrbahn geraten und wir würden noch immer die kleine glückliche Familie sein, die wir einmal waren. „Danke Zukuro. Ich gehe dann mal Schlafen, bis morgen", sagt Dira und legt sich hin. Unauffällig nehme ich ihre Schuhe mit nach draußen und stelle sie dort hin. Schnell packe ich einige Süßigkeiten aus meinen Schuhen in ihre und mache noch mehr zufällige Naschsachen hinein. Zufrieden teile ich weiter aus und gehe dann Schlafen.
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MhA x male OC
FanfictionZukuro, ein Junge mit ungewöhnlichen Fähigkeiten Dank seiner Macke wird von seinem Vater seit Jahren missbraucht. Doch plötzlich ändert sich alles. Die Polizei taucht auf, er wird Adoptiert und bekommt eine neue Familie. Doch kann er sich ihnen anv...