7. Die Auflösung

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Nachdem Tony eine Weile mit Stella und ihren Mitbewohnern im Badesee geplanscht hatte, bekamen alle Hunger. Sie zogen sich um und trafen sich an der Imbissbude, die in der Nähe des Strands ihren festen Platz hatte.

Tony aß das erste Mal in seinem Leben eine Curry-Wurst und er lauschte den munteren Gesprächen, während er dazu noch eine Portion Pommes verdrückte.

Garry hatte eine Kleinbildkamera dabei, die die Freunde umher reichten, um damit Schnappschüsse zu machen, bis der Film voll war.

„Dann werde ich den Film wohl diese Woche zum Entwickeln bringen. Mal sehen, wie viele Finger da drauf sind", schmunzelte Garry, als er die Kamera endlich zurückbekam und in seinen Rucksack steckte.

„Wir können dir dafür nachher aus der Videothek eine Tüte Chips mitbringen", antwortete Matze. „Oder ihr kommt einfach alle mit."

„Danke, aber ich würde gerne direkt nach Hause fahren", sagte Stella. Tony, Garry und Lotta stimmten ihr zu.

Nachdem sie aufgegessen hatten, verteilten sie sich auf die Autos und Stella steuerte wie besprochen direkt die Wohnung an.

Auf dem Weg stotterte der Wagen ein paar Mal und knarzte verdächtig, was Tony misstrauisch hinhorchen ließ.

„Hält der Wagen das noch aus?", fragte er.

„Ja", sagte Stella bestimmt. „Hoffe ich doch", schickte sie leise hinterher.

Das Auto schaffte es, noch die letzte Kreuzung vor der Wohnung zu überqueren, geriet aber immer mehr ins Stottern und blieb schließlich stehen. Auch ihr gutes Zureden nützte nichts. Der Motor wollte nicht mehr richtig starten.

„Ist noch genug Sprit im Tank?", fragte Garry.

„Ja", antwortete Stella.

„Das muss ein anderes Problem sein", sagte Tony fachmännisch.

„Kannst du danach sehen?", bat Stella ihn.

„Ja, aber nicht mitten auf der Straße. Das Gute an dem kleinen Auto ist, dass wir es locker schieben können."

Die Freunde schoben den Trabbi bis in Stellas Garage, wo sie eine Arbeitsleuchte hervorholte, während Tony die Motorhaube öffnete.

Erwartungsvoll beobachtete sie ihn, während er die Maschine mit hochgezogenen Augenbrauen begutachtete. Ab und zu wackelte er an einer Leitung und murmelte vor sich hin oder forderte Stella auf, das Licht anders zu halten.

Am Ende schüttelte er den Kopf, schloss die Motorhaube, schaute demonstrativ auf seine Armbanduhr und sagte theatralisch: „Zeitpunkt des Todes: 16:20 Uhr."

„Das ist gemein, solche Scherze zu machen", protestierte Stella.

„Aber ich kann nichts mehr für das Auto tun."

„Bist du sicher?"

„Ja. Ich bin zwar gut, aber ich kann nicht zaubern. Ich könnte das zwar jetzt notdürftig flicken, aber dann könnte morgen schon der nächste Schaden auftreten und du würdest in der Pampa festsitzen."

Stella blickte bestürzt das Auto an.

„Wie viele Meilen hat der Wagen überhaupt drauf?", fragte Tony und spähte durch das Seitenfenster, um nachzusehen.

„Es sind Kilometer", sagte Stella leise.

„Ja, viele Kilometer für so eine Seifenkiste."

„Eigentlich fehlt vornedran noch eine Eins", gab sie kleinlaut zu.

Tony machte große Augen und sagte: „Na dann hat der Kleine es doch verdient, in Frieden zu ruhen."

Stella räumte die Arbeitsleuchte weg und sagte resigniert: „Lass uns hochgehen. In der Wohnung ist es gemütlicher als hier."

Die Wege der Zeit (eine Avengers FF) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt