10. Die Figuren

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Seit Steve Stella das erste Mal im Krankenhaus besucht hatte, hatte er häufig mit ihren Eltern telefoniert, um zu erfahren, ob es ihr besser ging.

Der erste Hoffnungsschimmer war in ihm aufgekeimt, als sie ihm sagten, dass Stella wieder aufgewacht war und zumindest wieder Reaktionen zeigte, wenn man sie ansprach.

Seitdem erzählten Kenai und Susan ihm bei jedem Anruf, dass ihre Tochter täglich Fortschritte machte.

„Man hat ihr heute wieder angemerkt, dass sie ziemlich frustriert ist, weil ihr ihre Fortschritte zu langsam gehen. Aber sie lässt sich trotzdem nicht unterkriegen", berichtete Susan ihm am Telefon.

„Es ist gut, dass sie nicht aufgibt", freute sich Steve.

„Ja, sie muss nur ein bisschen mehr Geduld mit sich selbst haben. Alle in der Klinik sagen uns immer wieder, dass es schon ein kleines Wunder ist, dass es ihr überhaupt wieder so gut geht."

„Meinst du, sie freut sich über einen Besuch von mir?"

„Mit Sicherheit. Sie freut sich immer, dich zu sehen. Du kannst bei uns übernachten, wenn du willst."

„Danke für das Angebot. Tony würde auch gerne mitkommen. Und so, wie er vorhin klang, will er die Planung der Reise in die Hand nehmen."

Susan lachte: „Nun ja, er kann durchaus mal für Überraschungen sorgen. Die Einladung gilt auch für ihn."

Steve dankte ihr erneut und verabschiedete sich.

Wenige Tage später flogen Tony und Steve mit einem von Tonys Privatjets nach Florida, um ihr Versprechen, Stella zu besuchen, wahr zu machen.

Tony hatte eine Papiertüte dabei, deren Inhalt er Steve noch kurz vor betreten der Klinik offenbarte. Sie beinhaltete zwei Action-Figuren, die die beiden Helden darstellten.

Steve zog sein kleines Ebenbild heraus und betrachtete es neugierig.

Haben sie mit den Muskeln nicht ein wenig übertrieben? Und sieht mein Po wirklich so aus?, dachte er, bevor ihm auffiel, dass der kleine Schild mit einem Magneten entweder am Arm oder auf dem Rücken der Figur angebracht werden konnte. Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht und er musste aufpassen nicht seinem Spieltrieb zu verfallen.

„Na, der gefällt dir wohl", stellte Tony mit einem Grinsen fest. „Aber warte bis du nachher meinen Minime siehst – der ist einfach cooler als deiner."

Steve steckte den Mini Captain America zurück in die Tüte und folgte Tony durch den Haupteingang. Der Milliardär stolzierte mit großen Schritten auf den Aufzug zu. Die Zimmernummer zu erfragen war nicht notwendig, denn die hatten ihnen Stellas Eltern bereits verraten.

Nachdem sie auf der richtigen Etage angekommen waren, war es Steve, der als erster die gesuchte Tür entdeckte. Sie stand offen und die beiden blieben im Türrahmen stehen.

Steve atmete auf, als er den Anblick auf dem Krankenbett sah. Stella war tatsächlich wach. Sie saß aufrecht und Antony hatte sich vorsichtig zu ihr gesetzt. Zusammen betrachteten sie etwas auf einem Tablet. Kindergesang erklang aus den Lautsprechern des Gerätes und ließ Stella lächeln.

Ihr Gesicht hatte jetzt schon deutlich mehr Farbe, als bei Steves letzten Besuch, auch wenn sie immer noch blass wirkte. Ihre Haare fielen in ihren natürlichen Locken und waren durch einen locker geflochtenen Zopf gebändigt. An ihren dünnen Armen konnte man erahnen, dass sie deutlich an Gewicht verloren hatte.

Dem Kindergesang folgte Applaus und Stella tippte mit ihrer Hand eine Stelle auf dem Bildschirm an. So wie sie das Gesicht verzog, brachte das nicht den gewünschten Effekt.

Die Wege der Zeit (eine Avengers FF) - Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt