Nachdem Nat den Quinjet auf dem Boden des kleinen Sportflughafens aufsetzen ließ, rollte Steve sofort sein Motorrad aus dem Frachtraum hinaus.
Mit einem kurzen Nicken verabschiedete er seine Kameradin, die sogleich die Frachtluke wieder zufahren ließ und bald darauf mit dem Jet abhob.
Steve setzte sich auf sein Motorrad und startete es. Sein Weg führte ihn zuerst zu dem kleinen Mehrfamilienhaus in Cape Canaveral, in welchem Stella wohnte.
Dort angekommen klingelte er an der Tür, doch niemand öffnete ihm. Auch alle weiteren Versuche brachten keinen Erfolg.
Stella hatte ihm vor einer Weile bereits einen Schlüssel zu ihrer Wohnung anvertraut. Jetzt überlegte er, ob er davon gebrauch machen sollte.
Darf ich denn einfach so unangekündigt in ihre Wohnung eindringen?, fragte er sich.
Noch bevor er eine Antwort darauf fand, kam Stellas Nachbar Mr. Tanaka mit einer Einkaufstasche und einem Schlüssel in den Händen an der Tür an.
„Guten Tag, Mr. Rogers", begrüßte der alte Japaner ihn freundlich aber ernst. „Sie möchten zu Mrs. Chain, nehme ich an?"
„Hallo Mr. Tanaka. Ja, das ist richtig. Ich hatte versucht sie anzurufen, doch sie geht nicht dran. Deswegen wollte ich nach ihr sehen."
Mr. Tanaka schüttelte bedauernd den Kopf. „Sie ist vor ein paar Tagen mit ihrem Sohn zu ihren Eltern gezogen. Mr. Chain ist immer nur wenige Stunden am Tag zu Hause", berichtete er.
Steves Muskeln spannten sich bei dieser Nachricht an. Was hat Michael angestellt, dass sie hier ausgezogen ist?
Steve bedankte sich für die Information und machte sich auf den Weg zum Haus von Stellas Eltern.
Der Weg war nicht weit und mit dem Motorrad schon nach wenigen Minuten zurückgelegt. Er stellte die Maschine am Rand der Auffahrt zum Haus ab und klingelte.
Wenige Sekunden später öffnete Stellas Mutter ihm die Tür. Die Falten auf ihrer Stirn und ihre dunklen Augenringe ließen sie gleichermaßen besorgt und erschöpft aussehen.
„Oh Steve", seufzte sie leise und zog ihn gleich in eine Umarmung. „Wir hätten dich anrufen und dir davon erzählen sollen."
Vorsichtig legte auch er kurz seine Arme um sie. „Hallo Susan. Ich suche Stella und hatte gehofft, sie hier zu finden", sagte er verwirrt.
Susan schüttelte kummervoll den Kopf. „Komm erstmal rein, dann erzähle ich dir, was passiert ist."
Steves Magen zog sich bei dieser Ankündigung zusammen und er musste ein wenig schlucken. Doch er folgte Susan ins Haus.
Im Wohnzimmer bot sie ihm zunächst einen Tee an und stellte ihm eine Tasse hin. Dann setzte sie sich zu ihm und begann vorsichtig zu erzählen.
„Stella ist die Treppe heruntergestürzt. Als Kenai sie gefunden hat, war sie bewusstlos und sie ist bis jetzt noch nicht wieder aufgewacht. Sie ist jetzt im Krankenhaus. Kenai ist im Moment bei ihr."
In Steves Hals bildete sich ein Kloß. „Wie konnte das passieren?"
„Wir wissen, dass Michael hier im Haus war und wir glauben, dass er sie gestoßen hat."
Ich hätte sie damals schon von ihm weg bringen sollen, fuhr es ihm in den Sinn. Er setzte dazu an, eine weitere Frage zu stellen, doch Susan fuhr von sich aus fort.
„Sie hatte hier gerade ein paar Tage vorher Schutz gesucht. Er hatte ihr im Suff die Schulter verbrüht. Ich weiß gar nicht, was er noch alles angestellt hat. Aber das war der Punkt, an dem sie entschieden hat, das nicht mehr mitzumachen."
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Die Wege der Zeit (eine Avengers FF) - Teil 2
Fanfiction*** Dies ist die Fortsetzung zu „Die Wege der Zeit" *** Nachdem Steve Stella und ihre Familie ins Herz geschlossen hatte, stellte sich heraus, dass ihr Mann Michael nicht der fürsorgliche Ehemann war, für den er ihn anfangs gehalten hatte. In diesem...