17 - Zusammentreffen

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Nach unserem Halt bei einem Buchladen, aus dem wir Annabeth mit aller Kraft herausziehen mussten, sowie einer magischen Apotheke, in der es allerlei komische Substanzen und Objekte zu kaufen gab, ging es für uns zu einem Laden, der anscheinend Zaubererkleidung verkaufe.
Das bedeutete für uns, dass wir in den zukünftigen Tagen in Hogwarts wohl auch in Umhängen herumlaufen müssten.

"Mir gefällt das nicht", murmelte ich Annabeth zu, "ich will sowas nicht anziehen."

"Percy, benimm dich nicht wie ein kleines Kind. Wir dürfen nicht allzu sehr auffallen, also musst du dich auch kleiden wie die Zauberer", sagte Annabeth. Das half mir zwar nicht gerade, allerdings hatte sie wie immer Recht.

In dem Laden wurden wir von einer etwas rundlicheren Frau mit braunen Haaren begrüßt, die Grover und mich anwiesen, uns auf einem Hocker zu stellen, während Annabeth auf uns wartete.

Dabei fing sie zunächst an Grover einen Umhang überzustülpen und diesen auf die passende Länge abzustecken. Dabei handelte es sich um ein einfaches, schwarzes Exemplar.
"In welches Haus gehst du denn, mein Lieber? Dann kann ich euch allen auch Umhänge in den Hausfarben anbieten."

Grover zuckte mit den Schultern. "Ich bin neu auf Hogwarts."

Die Frau entschuldigte sich vielmals mit dem Kommentar, dass sie uns deutlich älter eingeschätzt hatte. Niemand von uns verbesserte sie und so wartete ich, bis Grover vor mir und anschließend ich fertig war. Danach stellte sich Annabeth auf den Stuhl und Grover und ich folgten Hagrid zu einem Bereich mit Stühlen, während wir auf Annabeth warteten.

Annabeth PoV.

Während Percy und die anderen warteten stellte ich mich alleine auf den kleinen Hocker im Nebenraum und wartete, bis die Frau anfing auch meinen Umhang abzustecken. Ich hörte wie die Tür aufging, doch es war nicht die Besitzerin des Ladens. Stattdessen trat ein Junge mit hellblonden, fast platinfarbenden Haaren ein, der nur etwas jünger als ich zu sein schien. Er trug bereits einen Umhang, hatte jedoch einen weiteren über dem Arm hängen.
Er nickte mir zu, bevor er sich auf den Hocker neben mir stellte.

"Hallo", begann er und ich drehte meinen Kopf zu ihm. "Hey", sagte ich recht trocken und wollte meinen Kopf geradr wegdrehen, als er begann zu sprechen. Seine Stimme war tief und er schien irgendwie abgehoben.
"Bist du Amerikaner?", fragte er direkt und starrte mir geradewegs in die Augen.

Ich nickte.
"Also gehst du nicht nach Hogwarts? Was machst du dann hier?", fragte er provokant. Ich fühle mich unwohl und hoffte, dass schon bald die Frau hereinkam und mich von diesem komischen Gespräch erlöste.
Tatsächlich betrat die Frau gerade in diesem Moment den Raum. Ich hatte die Hoffnung sie würde das Gespräch unterbinden, doch stattdessen fragte sie uns: "Na, kennt ihr euch? Ihr geht doch beide nach Hogwarts."

Der Junge blickte mich an. "Nein, sie ist neu."

"Oh, du gehörst zu den anderen beiden Jungen?", fragte die Verkäuferin mich, während sie an meinem Umhang zu arbeiten begann.
"Ja genau", sagte ich.

"Ihr geht also nach Hogwarts?", fragte der Junge.

Ich nickte. Er war ziemlich penetrant.
"Weißt du schon in welches Haus du kommen wirst?", fragte er und in seinem Blick erkannte ich, dass es für ihn wahrscheinlich nur eine richtige Antwort gab.

"Nach dem was ich gehört habe wahrscheinlich Ravenclaw", antwortete ich wahrheitsgemäß.

Er nickte langsam. Die Antwort war wohl nicht diejenige, die er gerne hätte.

"Ich bin in Slytherin", erzählte er, "so wie die meisten Reinblut-Familien. Ausgenommen der Weasleys und ein paar anderer Blutsverräter."

Ich stockte. Ich wusste nicht wer die Weasleys waren oder was genau ich unter Reinblütern verstehen konnte, doch ich nahm seine Worte einfach mal hin. Eines war sicher: mit so jemandem wie ihn wollte ich nicht befreundet sein.

"Und was bist du?", fragte er plötzlich.

"Wie bitte?", fragte ich, unsicher, was er hören wollte.

"Von welchem Blut bist du?", fragte er.

Ich wusste keine Antwort darauf.

"Habt ihr das nicht in Amerika?", fragte er und zog zweifelnd eine Augenbraue hoch.
"Ich weiß nur nicht sicher was du meinst", log ich.

"Ich meine ob du ein Halbblut, Reinblut oder Muggelstämmig bist", sagte er, Abscheu lag in seiner Stimme, als er das letzte dieser Worte in den Mund nahm.

"Ich bin ein Halbblut", sagte ich, nicht einmal sicher, was das bedeutete.

Er nahm die Antwort hin, sagte jedoch nichts weiter. Die Stille war unangenehm, desto glücklicher war ich, als die Frau mich endlich von meinem Hocker gehen und den Umhang bezahlen ließ.
Erleichtert verließ ich mit den anderen den Laden. Ich erzählte Percy nichts davon, sonder ließ mich, sobald wir wieder zurück im Schloss waren, erschöpft ins Bett fallen.

Potter & Jackson - Tote auf dem OlympWo Geschichten leben. Entdecke jetzt