53

123 7 0
                                    

Das Rattern des Zuges vibriert in Allys Körper wieder, der Koffer in ihrer Hand ist schwer, doch sie wagt es nicht ihn los zu lassen, er gibt ihr Sicherheit. Anna ist zurück geblieben, sie verbleibt noch etwas länger in der Stadt. Ally währenddessen hielt es nicht aus zu bleiben, weshalb sie sich nun auf dem Heimweg befindet. Sie zieht ihre Beine auf den Sitz und legt ihren Kopf auf ihre Knie. Es regnet noch immer, die dunklen Wolken stricken unaufhörlich Weiter ihre Regentropfen. Eine fließende Decke der Melancholie entsteht. Und so schwer wie die Regenwolken sind, so schwer fühlt sich auch Allys Herz an. Der Magen des Mädchens zieht sich zusammen, sie hatte noch nichts gegessen. Drum stellt sie ihren Koffer nun doch ab, wackelt durch den Zug und kauft sich ein überteuerten Erdnussriegel im Boardrestaurant, der, wie Ally festgestellen muss, sein Geld absolut nicht wert ist.
Zurück auf ihren Platz kommt ihr die Situation unwirklich vor. Sie schließt die Augenlider und wünscht sich in ihr Bett. Sie stellt sich den blumigen Geruch der frisch gewaschenen Bettwäsche vor, die weichen Kissen und ihre Bettdecke, die ihren ganzen Körper bedeckt. Sie öffnet ihre Lieder wieder und kramt ihr Handy aus ihrem Koffer, um Mick an zuklingeln. Sie hält inne und beschließt stattdessen Sabine anzurufen.

Die Zugfahrt kam Ally vor, als würde sie nie enden. Immer wieder ist sie eingeschlafen, nur um nach ein paar Minuten wieder aufzuwachen. Müde und mit schmerzenden Kopf steht sie nun vor ihrer Haustür, der Schlüssel in ihrer Hand fühlt sich eigenartig fremd an und der kleine Anhänger erinnert sie daran, dass Mick warscheinlich nicht zu Hause, sondern bei Emil ist. Sie drückt den Schlüssel ins Schluss, schließt auf und wird von einem leeren Haus willkommen geheißen. Nicht einmal Hoheit liegt auf den grässlichen Teppich vor der Treppe. Ohne diesen riesen Hund kommt ihr der Teppich ganz nackt vor. Sie lässt ihren Koffer fallen bricht vor der noch offenen Haustür weinend zusammen. Laut schluchzt sie, sie fühlt sich als würde sie unentwegt fallen, immer weiter, immer tiefer ein dunkles Loch hinab. Irgendwann würde sie aufprallen und der Schmerz ihrer gebrochenen Knochen würde den Schmerz ihres Herzens überdecken und betäuben. Einige Minuten vergehen, als Ally eine besorgte Sabine ihren Namen sagen hört. Ally schaut auf und das Gesicht was sich ihr bietet beruhigt ihr wild pochendes Herz.
,,Du hattest recht." Schluchzt sie, Sabine kommen bei den zerbrechlichen Anblick ihrer besten Freundin ebenfalls die Tränen. Sie hockt sich zu dem trauernden Mädchen und schließt sie in ihre Arme. Ally wiederholen ihre Worte und vergräbt ihr Gesicht in Sabines Schulter. ,,Du hattest recht."
Beruhigend streicht Sabine Ally durchs Haar und legt ihren Kopf auf den Kopf der kleineren ab.
,,Alles ist gut."
Die beiden Mädchen sitzen noch einige Minuten so da.
Sabine bleibt diese Nacht bei Ally, leistet ihr Gesellschaft, spendet ihr Trost. Erst am nächsten Morgen schafft es Ally Sabine zu berichten, was ihr so schwer auf der Seele liegt, da sie sich bei ihren Telefonat er wage geäußert hat, um nicht in Tränen auszubrechen.

Ich würde gerne an dieser Stelle noch andere Bücher von mir hier auf Wattpad bewerben.

- A Rainy Afternoon
Eine Reihe an oneshots und Geschichten mit wenigen Kapiteln.

- Ein höllisch gutes Abenteuer
Ein Dämon und ein Mädchen die zusammen ein eher unfreiwilliges Abenteuer erleben.

A Book About Us (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt