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Donnerstag, normalerweise ein Tag an welchem er zur Schule müsste, doch heute nicht. Genauso wenig wie seine Schwester. Heute ist einer dieser von Schülern so geliebten Tage, ein Tag an welchem die Lehrer Fortbildung haben.
Diesen kostbaren und seltenen Tag verbringen Mick mit seinen besten Freund, gerade spielen sie Monopoly. Emil hat schon drei Straßen und zwei Häuser, er grinst als hätte er bereits gewonnen. Der Lockenkopf lehnt sich zurück.,,Gegen dich hatte ich noch nie eine Chance! Voll unfair. " Nörgelt Mick rum, Emil grinst weiter amüsiert.,,Tja, selbst schuld wenn du dich immer wieder auf ein Spiel mit mir einlässt. " Ein fast schon diabolisches Lächeln ziert das blasse Gesicht des Jungen. Mick verzieht sein Gesicht und verschrenkt seine Arme.,,Jetzt schmoll doch nicht, wir können ja etwas anderes spielen. " Mick hebt interessiert seine Augenbraue und lockert seine verschrenkten Arme wieder.,, Hast du eine Idee was?" Mick legt seinen Kopf schief und lächelt Emil sanft an. ,, Vielleicht." Flüstert er geheimnisvoll grinsend. Emil erhebt sich, schiebt das Spiel mit seinem Fuß weg und schreitet elegant auf Mick zu. Langsam hockt er sich zu seinem besten Freund hinunter. Mick rührt sich nicht, er kann nicht, zu gespannt ist er was als nächstes passiert. Er spürt den warmen Atem von Emil an seinem Ohr. ,,Vielleicht habe ich eine Idee." Micks Atmung wird unregelmäßiger, sein Herz stimmt mit ein. ,,U-und welche wäre das?" Haucht der Blondschopf, kaum fähig richtig zu sprechen. Sie schauen einander in die Augen.,,Diese hier." Emil betrachtet Micks zitternde Lippen und legt seine schließlich auf die des Jüngeren. Sanft bewegt Emil seine Lippen gegen die von Mick, darauf bedacht seinen Gegenüber nicht zu viel auf einmal zu zumuten. Eine ungebändigte Hitze durchzieht beide Jungen, verbrennt sie von Innen heraus. Wie Asche fühlen sie sich, leicht und verbrannt. Emils Hand tastet sich zu Micks vor und umschließt diese. Seine andere streicht zaghaft an der Taille des blonden Jungens entlang.,,Mein blonder Engel..." Haucht er gegen den Kuss. Mick lächelt verlegen und zieht Emil näher zu sich.,,Mein edler Prinz..."

Nervosität durchzieht das blonde Mädchen, lässt ihr Herz höher schlagen. Welch ein Glück ihr doch vergönnt war, ihrer Liebe derartig nahe zu kommen, doch wie lange wird dieses Glück weilen? Wie lange wird es dauern bis es ihr wieder zwischen den Fingern zerrint? In ihren Zimmer auf und ab laufend denkt Anna an das, was am morgigen Tag passieren könnte. Ally ist schüchtern, das weiß sie.
Unheimlich schüchtern, was ist wenn sie aus Panik einen Rückzieher macht? Dem muss Anna vorbeugen. Sie hatte noch nicht mal die Chance ihre Liebe zu gestehen, auch wenn sie Ally geküsst hatte, brachte sie bisher noch nicht diese bedeutenen Worte über ihre Lippen. Aber sprechen Taten nicht Worte?
Wenn das stimmt waren diese beiden Küsse ein zweiteiliges, wunderschönes Gedicht. Poesie möchte Anna schon fast sagen. Die Kunst der Worte. Ein Gemälde auf Lippen gemalt.
Annas Handy klingelt, eine unbekannte Nummer erscheint auf dem Display.,,Wer könnte das wohl sein?" Kichert Anna mit einer gewissen Vorahnung. Sie nimmt ab.
,,Hallo?" Abwartend setzt sich Anna auf ihr Bett. ,,Hey, hier ist Ally." Sie kichert verlegen, Unsicherheit ist aus ihrer Stimme deutlich heraus zu hören. Trotz des Kicherns versucht sie diese nicht zu verstecken. Da eine Antwort ausbleibt fährt sie fort.,,Wir sollten reden, morgen. " Anna atmet tief ein und aus und antwortet schließlich.,,Ja, das denke ich auch Ally. Ich muss dir nämlich was Wichtiges sagen...Wir sehen uns Morgen, am Fluss, du weißt wo. Um 7 Uhr. Ich erwarte dich dort...und ich freue mich auf dich." Mit diesen Worten legt sie auf. Wissend, was gerade der letzte Satz bei Ally ausgelöst hat. Er war quasi die Versicherung dafür, dass sie kommen wird.

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A Book About Us (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt