A Book About Us (girlxgirl)

3

Grün. Grün wie ein Smaragd. Oder grün wie das trübe Licht, welches im Sommer durch das Blätterdach eines dicht bewachsenen Waldes scheint. Das ist die Farbe der Augen, von dem Mädchen mit welchem Ally zusammen stieß.
Ally erinnert sich nicht an viele Details ihres äußeren Erscheinungsbildes. Sie war sehr lieblich anzusehen, keine Frage. Doch durch diese Schönheit achtet man nur auf das Gesamtbild des Mädchens. Es gibt schließlich keinen Grund, schöne Details in ihrem Gesicht zu suchen, wenn man gleich ihre gesamte Schönheit auf einmal vor Augen hat. Dennoch waren ihre Augen, das an was Ally sich am besten erinnert.
Ally kann einfach nicht aufhören, an dieses Mädchen und ihre wunderschönen Augen zu denken.
Ein Seufzen.
Sie kann doch nicht die ganze Zeit ihre Gedanken an ein Mädchen verschwenden, welches sie nicht einmal kannte.
Ally schüttelt ihren Kopf, um diese Gedanken los zu werden, gleichzeitig patscht sie sich auf ihre Wangen.
Ihr Bruder betritt ihr Zimmer und fragt nun mit einem Hauch von Sarkasmus in der Stimme ,, Ist das eine Art Yoga Übung? Kann mir nicht vorstellen, dass sie sehr effektiv ist." Ein schiefes Grinsen ziert nun sein Gesicht. Ally legt ihren Kopf schief und ignoriert die Frage ihres Bruders.
,,Und, was wollte Mama ?" Der Ältere schnauft einmal genervt aus und wedelt mit seiner Hand in der Luft herum.
,,Nichts. Hab bloß vergessen abzuwaschen. "
Nun is Ally die die Grinst.,, Wie immer, ist ja Typisch für dich." Sagt sie nun ganz trocken. ,, Ja, ihrgendwie schon. Ist wohl so eine Eigenschaft von mir, den Abwasch zu vergessen. "
Beide Grinsen.

Es ist bereits 1:00 Ihr Nachts und Allys Zimmer ist auch schon längst in einen dunklen Schleier gehüllt, ebenso wie der Rest des Hauses. Doch Ally schläft noch nicht. Seit einer Stunde schon, versucht sie vergeblich endlich einzuschlafen.
Die Tatsache, dass das schlaflose Mädchen alle zehn Minuten auf ihr Handy schaut, um nach zu schauen wie viel Zeit sie noch zum Schlafen hätte, war nicht gerade förderlich um endlich Schlaf zu finden. Das Handy neben ihr fängt an auf zu blinken. Eine Nachricht.
Nein, ich werde nicht nachschauen wer geschrieben hat, jetzt hat mein Schlaf eine größere Priorität. Denkt sich Ally und dreht sich um.
Gegen 3:00 Uhr morgens findet Ally endlich ihren lang ersehnten Schlaf.

Laut klopft es gegen die Badezimmer Tür und bringt sie somit zum Beben.
,, Jetzt mach doch mal etwas schneller, ich muss schließlich auch noch duschen. Ich komm noch zu spät. "
Mick setzt zu einer weiteren Klopfattacke an, doch bevor er dies tun kann öffnet sich die Tür auch schon. Ally tritt völlig verschlafen aus der Tür und schaut hoch zu Mick.
,, Ally, hast du etwa die ganze Nacht gelesen? Du siehst ja furchtbar aus."
Genervt rollt Ally mit ihren Augen, atmet einmal tief ein und aus und setzt zu einer Antwort an: ,, Nein..." Das Mädchen lässt ihren Blick zur Treppe wandern und folgt diesen mit langsamen Schritten; ,,... ich konnte bloß nicht schlafen, entschuldige, dass du so lange warten musstest. "
,,Ach schon Okay, bin eigentlich auch selber Schuld, wenn ich zu spät aufstehe."

Ein eiskalter Schauer durchfährt Ally, als sie das Haus verlässt. Ein kurzen Augenblick überlegt sie, einfach zu Hause zu bleiben, doch schließlich entscheidet sie sich doch los zur Schule zu gehen. Bei jedem Schritt den sie tut, hört man die bunt gefärbten Blätter unter ihr rascheln und knirschen.
Ihre Hände schmerzen bereits, wegen der Kälte, weshalb sie ihre Hände in ihre Jackentaschen versinken lässt.
Während des ganzen Weges schaut sie nur auf die Erde und betrachtete den Blätterweg. Während dessen schweifen ihre Gedanken ab, zu ihren Büchern, zur Schule und zu dem Mädchen von gestern.
Inzwischen ist sie auf dem Schulhof angekommen. Das große Schulgebäude, vor welchem Ally jetzt steht, ähnelt einem Schloss. Es hat unheimlich viele Flure und Räume, sehr viele davon befinden sich in ziemlich verwinkelten Ecken.
Es gibt sogar einen kleinen Turm, in diesen wird jedoch nicht unterrichtet. Ally mag ihre Schule, nette Lehrer, guter Unterricht und eine riesige Bibliothek. Nur eines stört Ally. Die Schule ist so groß, dass sie ein Großteil der Schüler nicht mal von sehen her kennt. Das führt dann dazu, dass sie schon des öfteren ziemlich überrascht war, wer alles hier zur Schule geht.
Passend zu ihren Gedanken klopft ihr jemand auf ihre linke Schulter.
Ally dreht sich perplex um und schaut in zwei Smaragde.
,,Hey, du bist doch die von gestern, ähm... Ally, richtig ? "
Nicht fähig mit Worten zu antworten nickt Ally leicht. Schüchtern reicht sie Anna die Hand. Welche Anna genau wie am gestrigen Tag kräftig schüttelte.
,, Ich wusste gar nicht, dass du hier zur Schule gehst. " Murmelt Ally in ihren Schall hinein.
,, Also ich wusste es, dass du mit mir zur Schule gehst. Allerdings kannte ich nie deinen Namen und einen Grund dich anzusprechen hatte ich schließlich auch nicht. Doch jetzt hatte ich endlich ein."
Anna hat ein breites Lächeln auf den Lippen, welches Ally ebenfalls dazu bringt zu lächeln.
Plötzlich hat Ally einen Gedanken, könnte sie nicht versuchen sich mit diesen Mädchen anzufreunden? Sie scheit ziemlich freundlich und offen zu sein, weshalb sollte Ally nicht zumindest versuchen eine Freundschaft aufzubauen?
Es gibt keinen Grund, der dagegen Spricht, weshalb Ally all ihren Mut zusammen nimmt und nun eine Frage zu formulieren beginnt.,, Also wenn du möchtest... könnten wir ja heute zusammen zur Bibliothek gehen?"
Anna schaut Ally an, ohne eine Antwort auf ihre Frage zu geben. Ein paar Sekunden verstreichen und langsam wird Ally unruhig.
Vielleicht war Ally zu voreilig, oder der Vorschlag in die Bibliothek zu gehen war langweilig? Was es auch ist, Ally hat die Hoffnung auf eine positive Antwort schon aufgegeben und wollte gerade gehen. Als endlich eine Antwort von den blondhaariegen Mädchen kommt.
,, Ja, sehr gern." Wieder lächelt sie und ihre Antwort wirkt auf Ally sehr ehrlich.