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Der Wind pfeift durch die Straßen des kleinen Ortes, als Ally und Anna vom Anhänger absteigen und sich, besonders Ally, noch einmal ausgiebig bedanken. Der Traktor brummt daraufhin gemütlich weiter durch die Straßen. Der Mann mit der rußigen Stimme nickt zum Abschied und murmelt noch etwas Unverständliches. Ally dreht sich im Kreis und versucht zu bestimmen in welche Richtung es weitergeht. Währenddessen zückt ihre blondhaarige Freundin ihr Handy, um ihr Ziel abermals auf Google Maps einzugeben, als ihnen eine junge Frau mit roten Mantel und Kinderwagen vorm runden Babybauch entgegen kommt.,,Guten Tag, die Damen. Verzeihung, aber ihr seht euch so suchend mit Koffer in der Hand um, kann ich euch helfen?" Freundlich lächelt sie die Mädchen an, ihre Wangen glühen wie zwei kandierte Äpfel. Das kleine Mädchen im Kinderwagen versucht währenddessen mit ganzen Körpereinsatz an den Schnee auf der Erde zu gelangen.,,Ja, ähm danke." Zögernd mustert Anna die Frau.,,Wir suchen das Hotel Silberwald. Könnten Sie uns sagen, wo das ist?" Überschwänglich nickt die Frau, wirft ihr langes, braunes Haar zurück und deutet mit übertriebener Gestik auf die gepflasterte Straße, an der ein Schild prangert mit der Aufschrift ,,Emil Straße."
,,Einfach der Straße folgen, dann findet ihr es." Das Kind hat es nun endlich geschafft etwas Schnee mit den kleinen Händen zu greifen, da schiebt ihre Mutter auch schon weiter und sie fällt prompt zurück in den Wagen.,,Vielen Dank, für ihre Hilfe." Bedankt sich Ally. ,,Nichts zu Danken." Trällert die Frau und verschwindet hinter der nächsten Ecke.
Ehe sich die Mädchen versehen, stehen sie auch schon im warmen Eingangsbereich des Hotels Silberwald.,, Ich mach das, mit der Anmeldung. Warte doch kurz hier." Ally nickt und begibt sich zu einem der grünen Samtsessel. Sie greift sich eine Broschüre vom Kerben überzogenen Tisch vor ihr und lehnt sich gemütlich zurück. Interessiert liest sie sich alles durch und Entdeckt etwas für sie spannendes. Es soll in ein paar Tagen ein Halloween Fest geben, mit Gruselhaus, Süßigkeiten, Ständen und großem Lagerfeuer. Außerdem werden Fahrgeschäfte erwähnt, darunter ein Riesenrad.,,Auf dem Bauernhof der Schmidts." Murmelt sie. Dieser wird wohl für alle möglichen Festivitäten genutzt, da er eigentlich leersteht, erfährt sie als sie weiter liest. Da legt sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter, erschrocken schaut sie hoch. Anna grinst sie an. Ally grinst zurück.,,Wir haben das Zimmer Nummer zwölf. Komm." Nickend stopft sich das Mädchen die Broschüre in die Jackentasche, greift nach ihren Koffer und dann nach der Hand ihrer Freundin. Zusammen steigen sie die hölzernen Treppenstufen nach Oben. Anna öffnet die Tür und als die Mädchen sehen, was sich dahinter verbirgt, staunen sie nicht schlecht. Ein großes Bett, aus dunklen Holz, bildet das Herz des Raumes, daneben zwei Nachtische. Die Bett Pfosten sind von Wolle umstrickt und die Wände erzählen von einer geheimnisvollen Nacht, denn im ganzen Zimmer tanzen Feen um Pilze und Bäume herum. Die Decke ist dunkelblau mit goldenen Sternen und silbernen Monden, die friedlich ihre Bahnen um die Lampe an der Decke ziehen.,,Das ist ja unglaublich!" Begeistert schmeißt sich Ally aufs Bett. Sie versinkt in den Zahlreichen Kissen und der weichen Daunendecke. Kichernd strampelt sie mit den Beinen und dreht sich auf dem Bauch. Anna schließt die Tür und lässt sich ebenfalls auf das Bett fallen. Sie schauen einander an und fangen an zu lachen. Die Ältere beugt sich zur Jüngeren runter und haucht ihr einen Kuss auf die eingerissenen Lippen.,,Lass uns in ein paar Tagen auf ein Fest gehen, ich habe da was tolles entdeckt. "

A Book About Us (girlxgirl)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt