Lost in Pain

63 5 0
                                    

Part 1: Lost in Dreamland {complete}
Part 2: Lost in Pain {complete}

..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..•*•..

„Hey Eren! Wollen wir mal in den Wald und etwas zusammen dort verstecken spielen?", fragte Mikasa gelangweilt und aß ihre letzten Kekse. „Aber Mama und Papa—"

„Mama und Papa sind nicht da! Sie sind schon seit Tagen nicht mehr da...", meinte Mikasa. „Ich mache mir Sorgen", murmelte ich.

„Du weißt doch, sie haben gesagt, dass sie eine neue Arbeit gefunden haben. Deswegen müssen sie für mehrere Tage wegbleiben"

Ich schaute auf meine Knie und setzte mich bequemer auf dem 'Sofa' hin, nun... es waren eher mehrere alte Kissen aufeinander gestapelt und fixiert. „Werden sie zu meinen sechzehnten Geburtstag wieder da sein?", fragte ich sie. „Ich weiß nicht. Aber ich muss bald ja auch arbeiten gehen, wenn wir nicht in so einen verrotteten Haus weiterleben wollen. Ich kann ja praktisch schon arbeiten mit 21... oder ab wann ist man nochmal erwachsen?"

„Aber du hast keinen Ausweis"

„Ja"

„Und was machen wir dann? Niemand weiß, dass es uns gibt. Nur Mama und Papa können arbeiten, die haben einen Ausweis."

„Gehen wir jetzt raus und spielen?", wiederholte sie nochmal. Ich stand auf und zog mir meine Jacke an. „Was meinst du, was die anderen Kinder spielen?", fragte ich sie nach einer Weile. „Ich weiß nicht. Aber Mama und Papa haben gesagt, dass sehr viele verstecken und fangen spielen. Plätzchen backen können wir auch."

„Ich habe aber das Gefühl, dass wir etwas zu alt sind", gab ich zu. „Was anderes haben wir nicht... als ich aber in die Stadt abgehauen bin, habe ich so ein riesiges Glasfenster gesehen und da waren ganz viele Puppen und Brettspiele. Aber ich konnte das nicht holen. Das hat Geld gekostet."

„Wenn Papa und Mama arbeiten, bekommen sie Geld oder?"

„Ja, dann kaufen wir uns ein paar Spiele"

„Denkst du wir hängen etwas hinterher mit der Schule?"

„Nein, Mama und Papa haben uns alles beigebracht. Wir können lesen, das soll sehr wichtig sein. Und Biologie haben wir uns hier im Wald ja selbst beigebracht."

„Weißt du wie Fortpflanzung geht? Ich hab das noch nie gesehen—"

„Besser so", sagte Mikasa schnell und sie wurde... rot. Sie ging aus der Tür raus. „Deine Jacke?", erinnerte ich Mikasa.

„Es ist nicht kalt", sie ging zu einem Baum. „Ich zähl hier und du versteckst dich, ja? Aber nur im Wald!", mahnte sie mich. „Ja, ich weiß"

Ich überlegte kurz. Ich kenne den Wald. In und auswendig. Aber ich bin noch nie bis zum Ende des Waldes gekommen. Da ist nämlich die Stadt. Da dürfen wir nicht hin. Wenn uns jemand entdeckt, werden wir mit anderen eingepfercht und... abgegeben, an andere. Ich glaube das heißt Waisenheim oder Kinderheim. Auch wenn es schön ist, dann mit anderen Kindern zusammenzukommen oder vielleicht sogar mit Jugendlichen in meinen Alter, ist es trotzdem schrecklich dann mit ihnen eingesperrt in einen Haus zu leben.

Mikasa kennt übrigens alle meine Verstecke. Ich sollte ein neues finden. Vielleicht mehr in Richtung Stadt. Ich wette, sie kommt niemals da drauf!

Ich rannte schnell los und flitzte in die Mitte des Waldes. Ich bin schonmal überall gewesen, nur nicht in die Richtung der Stadt. Da lief ich jetzt aber hin. Doch ich kannte nach ein paar Metern den Ort nicht mehr. Er war neu.

Heartbeat {OneShot-Sammlung}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt