Die Sonne war bereits untergegangen, als ich den Herd einschaltete. Irgendwie hatte mich vorhin der Hunger gepackt, sodass ich kurzerhand beschlossen hatte Spaghetti Bolognese zu kochen. Mum war nicht da, also war niemand zuhause, der mit das hätte verbieten können. Generell war sie in letzter Zeit oft nicht da. Früher war das nicht so gewesen. Da hatte sie viel Zeit für mich. Aber da hatte Dad auch noch da gelebt, doch jetzt... Jetzt passte er von oben auf mich auf. Der Schmerz, der bei diesem Gedanken durch meine Brust zog raubte mir den Atem. Tränen suchten sich den Weg über meine Wangen und Schluchzen bahnte sich über meine Lippen.
Ich vermisste ihn so.
Das Piepen des Herds riss mich aus meinen trüben Gedanken und mir fielen meine Spaghetti wieder ein. Ich goss das Wasser ab und häufte mir einen großen Teil davon auf meinen Teller. Diese übergoss ich dann mit der Soße.
Ich schaltete das große Licht in der Küche aus und ließ nur ein kleines Licht brennen. Mit einem Sprung hob ich mich auf die Küchenplatte und nahm den ersten Bissen von meinen Nudeln. Ich liebte es spätabends zu kochen, es hatte einen gewissen Vibe. Und Spaghetti Bolognese war mit Abstand das Leckerste, was ich je gegessen hatte, also nach Sushi.
Meine Gedanken wanderten zu dem ereignisreichen Tag. Wieder spürte ich die Entäuschung über meinen besten Freund tief in mir sitzen. Was war nur aus ihm geworden. Früher hätte er es niemand sich zwischen uns gedrängt hätte. Und schon gar nicht jemand wie Malea. War sie ihm in den zwei Tagen wichtiger geworden, als ich in den siebzehn Jahren, die wir uns schon kannten? Ich konnte es nicht glauben. War ich ihm peinlich geworden, weil ich mich nicht so aufstylte wie Malea und ihre Babygirls? Apropos Malea, was für ein Spiel spielte sie eigentlich? Machte sich erstmal an Leon ran, versuchte die Freundschaft zwischen uns zu zerstören, nur um dann zu behaupten, dass sie an Elias interessiert war.
Überhaupt, wie kam sie darauf, dass ich irgendein Interesse an Elias hatte, oder noch besser er an mir? Wer war ich schon, dass jemand wie Elias etwas von mir wollen würde. Oder ich was von ihm. Wir waren nur zusammen eingesperrt gewesen und am nächsten Morgen eng aneinander gekuschelt aufgewacht, da... da war doch nichts dran. Entschlossen nickte ich mir zu. Natürlich war da nichts dran. Warum machte ich mir überhaupt Gedanken wegen so etwas banalem. Das war alles Maleas Schuld. Diese Bitch brachte auch alles durcheinander. Wenn ich sie vorher schon nicht leiden konnte begann ich jetzt sie langsam zu hassen. Ich meine, wie konnte man nur so... so falsch sein?
Wütend stach in meine Nudeln, als ob diese an dem ganzen Disaster schuld waren. Wenn ich wütend war, half meistens nur Essen. Mein Handy vibrierte und ich sa, dass es eine neue Nachricht von Leon war.
Hey Juna Sophie. Alles gut zwischen uns?
Anhand dessen, wie er mich anredete merkte ich, das es ihm sehr Ernst war. Ein müdes lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich antwortete:
Ja, alles gut.
Ich überlegte ihm gerade von der Sache mit Malea zu schreiben, als er schon antwortete und sich die Frage ergab.
Sorry, kann nicht mehr schreiben. Malea ist gekommen. Bis morgen in der Schule.
Enttäuscht blickte ich auf mein Handy und sah, wie wieder offline ging. Schmerz ließ mich die Augen schließen. Wieso hatte ich das verdient? Ein weiteres Vibrieren führte dazu, dass ich meine Augen wieder öffnete. Es war eine Benachrichtigung von Instagramm:
@Elias_Tgarcia folgt dir nun
Eine weitere Benachrichtigung folgte nur wenige Sekunden später.
Hey, edle Juna.
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Walking a Storm
Teen FictionJuna Sophie Davis liebt ihren besten Freund! Dachte sie zumindest, denn als sie mit dem Beliebtesten, Drogen dealenden, nervigsten und arrogantesten Jungen der Schule eingesperrt wird ändert sich schlagartig die Lage und zu ihrem Leidwesen auch ihre...