Kapitel 10

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Elias

Ich wartete, bis der Typ abgezogen war. Lerry, oder wie der hieß, der ohne Eier. Man, ich meine wer sah, dass es seiner Freundin beschissen ging und kannte sogar den Grund dafür, ohne etwas dagegen zu unternehmen? Ich lugte hinter dem Bücherregal hervor und sah, dass sie alleine da saß. Doch anders, als vorhin, war ihr Körper in sich zusammen gesunken. Ihre Augen waren geschlossen und Tränen liefen ihr über die Wangen. Alles in allem, sie sah scheiße aus. Kurz zögerte ich, denn das was ich vorhatte wurde ihr noch mehr Angst einjagen.

Nein, ich hatte keine Angst von ihrem Pisserfreund und noch weniger hatte ich Angst vor ihr, aber es wurde mir ein wenig mulmig, wegen ihr. Der Gedanke brachte mich wieder zu Sinnen, was dachte ich hier, dass war ein Mädchen, dass ich nicht kannt, also kein Grund mir Sorgen um ihr zu machen.

Entschlossen hob ich meinen Kopf und trat einen Schritt aus meiner Deckung. Sie hörte mich, wischte ihre Tränen weg und öffnete ihre Augen. Doch statt Angst sah ich nichts in ihnen. Das machte mir ein wenig Angst. War sie ein Monster? Sollte ich vielleicht so schnell wie möglich wegrennen? Ich rief mir jedoch meine Mission wieder in Errinerung. Ich setzte also eine drohende Miene auf und setzte mich gelassen an ihren Tisch.

„Du hast also Angst vor mir.", spielte ich auf das an, was ich vorhin belauscht hatte. Humorlos lachte sie auf. „Du denkst ernsthaft, dass ich vor dir Angst hätte? Du bist ja noch blöder, als ich angenommen hatte." Ich verdrehte meine Augen. „Ich habs doch gerade gehört." Ihre Augen weiteten sich. „Junge, du bist also auch ein Stalker. Das ist gruselig."

„Hey, sollte ich dich etwa vor deinem Schwanzlutscherfreund bedrohen?" „Du wolltest mich bedrohen?", empört lachte sie auf. „Ja das war der Plan." Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare. „Das sollte alles eigentlich ganz anders laufen." „Du bist so... arghh... du bist so unglaublich..." „Ich weiß unglaublich..." „Sag jetzt nichts." Müde rieb sie sich das Gesicht. „Man das wird so Wattpadmäßig." „Hä, Wattpad ist doch gut, oder. Aber warte mal, heißt das dann, dass wir zusammen kommen werden?" Fragend sah ich sie an, dass würde mich echt interessieren.

„Ahhh Elias... Halt doch einfach deine Klappe." Mit diesen Worten stand sie auf und verließ fluchtartig den Raum. Schulterzuckend sah ich ihr hinterher. Was hatte sie? Ich hatte sie nicht mal bedroht und trotzdem tat sie so, als wäre ich jemand, den man nicht ertragen konnte. Da sollte jemand mal die Mädchen verstehen.

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