Kapitel 8

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Ich war das erste Mal in meinem Leben zu spät. Ich hasste mich dafür. Meine Mutter war immer noch nicht zurück von ihrer Geschäftsreise. Doch diesesmal war es länger, als die anderen Male, denn miterlweile war es schon fast eine Woche, sonst blieb sie meistens zwei Tage weg. Um das Geld musste ich mir zwar keine sorgen machen, aber um meine Mutter. Ich merkte doch, dass es ihr nicht gut ging, doch statt mit mir zu sprechen lief sie davon.

Doch jetzt wo sie nicht zu Hause war, hatte ich niemanden, der mich weckte und so war ich heute Morgen wieder eingeschlafen und zwanzig Minuten von acht erst aufgewacht. Deshalb musste ich den acht Uhr Bus nehmen und am deswegen fast ne halbe Stunde zu Spät. Die erste Stunde könnte ich also schwänzen. Ich hatte den Gedanken gerade zu Ende gedacht, da machte ich mich auch schon auf dem Weg zur Bibliothek.

Es war komplett still im Gang und ich genoss die Ruhe. Solche Momente gab es nicht oft während der Schulzeit. Ich wollte gerade um eine Ecke biegen, als ich Stimmen hörte. Scheiße, dann war ich doch nicht alleine, und wenn mich ein Lehrer sehen würde, müsste ich doch zum Unterricht. Deshalb schlich ich mich an der Wand entlang und spähte um die Ecke, doch was ich da sah, war schlimmer, als ein überdrehter Lehrer.

Elias stand mit dem Gesicht zu mir gedreht an der Wand gelehnt, vor ihm ein Typ, den ich nicht richtig erkennen konnte. Sie tauschten irgendwas aus und der Typ verschwand dann leise. Das war der Moment, in welchem Elias aufschaute und mich entdeckte. Fuck!

So schnell ich konnte drehte ich mich um und rannte um ein Leben den Gang entlang. Hektisch schaute ich nach einer Versteckmöglichkeit aus, doch der Gang bestand nur aus Spinden und noch mehr Spinden. Ich flitzte um die Ecke und sah endlich Türen, die vom Gang abgingen. Ich wurde langsamer, um zu hören, ob Elias mich verfolgte und tatsächlich hörte ich schwere Schritte, die immer näher kamen. Panisch blickte ich mich um und drückte dann die erstbeste Tür auf und bevor ich mich versah stand ich in einer vollen Klasse mit Schülern. Der Lehrer am Pult sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen missbilligend an.

„Wie kann ich Ihnen helfen, Miss...?" „Davis.", antwortete ich außer Atem. Scheiße, wie war ich nur in die Situation gelangt? „Als, was wollen Sie hier Miss Davis?" In meinem Kopf ratterte es nach einer Ausrede und ich sagte das erste was mir durch den Kopf ging. „Ähm... Ich sollte Ihnen sagen, dass... Ähm, also Sie sollen zum Direktor." Mein Kopf lief rot an und so schnell ich konnte verließ ich das Zimmer. Hinter mir hörte ich Getuschel und war umso froher, dass ich aus der Situation fliehen konnte. Ich machte mir nicht mehr die Mühe noch weiter zum Unterricht zu gehen und fuhr stattdessen mit dem Bus nach Hause, um mich in mein Bett zu werfen. Das hätte ich von Anfang an machen sollen. Der Tag war ja geradezu verdonnert gewesen, dass er schlecht werden sollte. Warum musste ich ausgerechnet heute verschlafen und warum musste Elias auch gerade heute beschließen mitten im Gang mit vermutlich Drogen zu dealen. Dieser Wichser war an allem schuld.

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In diesem Kapitel wurde definitiv zu oft geflucht. Sorry.

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Danke

PS. Hannah, ich habe gesagt, du sollst die Geschichte nicht weiterlesen!

Walking a StormWo Geschichten leben. Entdecke jetzt