Kapitel 11

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*Wednesday*

Durch das Bier fühlte ich mich plötzlich total anders....nicht unbedingt schlecht, aber auch nicht sonderlich gut. Zudem merkte ich wie meine Hemmschwelle sank und ich Dinge tat, die ich im nüchternen Zustand womöglich nicht getan hätte.

Als Xavier mir als meine Pflichtaufgabe befahl, Enid zu küssen, war ich zuerst echt geschockt.
Bevor sie jedoch irgendwas dagegen sagen konnte, beugte ich mich zu ihr rüber und verlor mich für wenige Sekunden in ihren Augen. Der Drang sie küssen wollen wuchs immer schneller, weshalb ich, durch das schließen meiner Augen, den Augenkontakt unterbrach und vorsichtig meine Lippen auf ihre legte.
Das Gefühl, welches sich durch meinen ganzen Körper bewegte, war unbeschreiblich. Etwas was ich zuvor noch nie gefühlt hatte! War das etwa Liebe?

Am liebsten hätte ich meine Lippen für den Rest des Abends auf ihren gelassen, aber das ging natürlich nicht. Als Bianca sich dann plötzlich räusperte, löste wir uns voneinander und ich setzte mich zurück auf meinen Platz. Ich wollte keine Emotionen zeigen, aber durch diesen Kuss, war ich so glücklich, dass für den Rest des Abends ein leichtes Lächeln auf meinen Lippen lag.
Der restliche Abend ging erstaunlich schnell rum und gegen 1 Uhr waren dann alle bereit fürs Bett. Also liefen wir alle zu den Schlafräumen und verabschiedeten uns dort im Flur. Von dort gingen Enid und ich alleine weiter.
Kurz vor der Treppe, nahm sie dann meine Hand und sofort war diese angenehme Wärme wieder da und ich fühlte mich direkt ein Stück wohler. Im Zimmer angekommen, ließ sie meine Hand dann los und schloss mich in eine Umarmung. Es kam etwas unerwartet, aber sie so nah zu fühlen, machte mich mehr als glücklich.

,,Wednesday?"

nuschelte sie dann und wollte sich aus der Umarmung lösen, doch ich drückte sie zurück in meinen Arm.

,,Du hast mir echt gefehlt!"

gab ich dann zu und atmete ihren vertrauten blumigen Duft ein.

,,Du mir auch Wens!"

Ich musste nun noch mehr Lächeln und das Gefühl, welches mich umgab, musste einfach Liebe sein!

,,Willst du mit bei mir schlafen?"

fragte sie dann plötzlich und schaute mir in die Augen. Ich nickte nur und nachdem ich mich dann umgezogen hatte, legte ich mich mit in Enids Bett. Ich zögerte zuerst, aber zog sie dann in meinen Arm. Durch die, mir sonst fehlende Körperwärme, entspannte sich mein Körper sehr schnell und ich schlief direkt ein.

*Bianca*

Im Zimmer angekommen, legte ich mich zufrieden ins Bett. Der Kuss der Beiden machte mich unfassbar glücklich und ich wünschte mir für Beide, dass sie zusammen kommen würden.

~Am nächsten Morgen~

Am nächsten Tag hatten wir Englisch in der ersten Stunde und ich fühlte mich absolut nicht fit für den Unterricht. Bis zum Ende war der Unterricht auch nicht sonderlich spannend, doch kurz vor Schluss klopfte es an der Tür und unser Deutschlehrer kam mit einer Kleinen rothaarigen rein. Sie trug eine schwarze Cap, Kopfhörer um den Hals und ihre Miene war genauso kühl wie die von Wednesday.

,,Entschuldigung für die Unterbrechung, aber das ist Lucy. Sie ist neu hier hergezogen und kommt deshalb Mitten im Schuljahr. Lucy, setz dich zu Wednesday  sie ist ebenfalls noch nicht allzulange hier."

Er deutete auf den freien Platz neben Wednesday und Lucy setzte sich. Als sie dann ihren Schreibkram rausgeholt hatte, fiel mir direkt der Regenbogen Sticker auf ihrer Mappe auf und die Blicke, die sich Wens rüber warf, machten sofort deutlich, dass sie an Frauen interessiert war.
Ebenfalls fiel mir Enids geschockter Blick auf, als sie den Sticker und die Blicke ebenfalls bemerkt hatte.

Als der Unterricht dann vorbei war, liefen Lucy und Wens gemeinsam raus, was mich schon etwas wunderte, da Wens es eher bevorzugte alleine zu sein. Ich packte meine Sachen ein und lief zu Enid rüber, die geradewegs den Klassenraum verlassen wollte, ich sie aber am Arm festhielt.

,,Warte Mal."

,,Was ist?"

,,Alles okay?"

,,Was soll schon sein?"

,,Naja, Lucy und Wednesday..."

,,Ach Quatsch. Wens zeigt ihr die Schule, ist doch nett."

,,Du kannst deine Gefühle und Emotionen echt schwer verstecken!"

Sie seufzte und schaute zu Boden.

,,Es ist nicht schlimm eifersüchtig zu sein! Ist schon irgendwie süß, findest du nicht?"

,,Total Süß!"

sagte Xavier dann plötzlich, der auf einmal hinter uns stand und das Gespräch belauscht hatte.

,,Kennt Jemand diese Lucy?"

,,Nein, aber sie ist heiß."

,,Halt die Klappe Xavier."

Ich drehte mich um, schubst ihn von der Tischkante, auf die er sich draufgesetzt hatte, und widmete mich wieder Enid zu, die verunsichert an sich runter blickte.

,,Meinst du Wens findet sie hübscher als mich?"

,,Nein, auf keinen Fall!"

Ich streichte ihr behutsam über den Oberarm und warf Xavier einen bösen Blick zu.

,,Hör nicht auf Xavier."

Sie nickte und verließ dann den Klasseraum.
Eins war klar. Wer auch immer diese Lucy war, es würde noch viel Ärger mit ihr geben!

Wednesday x EnidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt