Kapitel 2

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*Bianca*

Nachdem ich bei Weems im Krankenhaus war, lief ich zurück zur Nevermore Academy. Über ihren Zustand konnten mir dir Ärzte immer noch nicht mehr sagen und das bereitete mir echte Sorgen. Was war wenn sie gar nicht mehr aufwachen würde? Nein, Stop. Ich durfte an sowas nicht denken!

Passend zur Stimmung fing es auf dem Weg auch noch an zu regnen. Die sonst schon trübe Gegend wirkte plötzlich noch düsterer und ich begann mit schnelleren Schritten über die Wiese zu laufen, da der Weg von dort zur Nevermore kürzer war.

Ich überlegte kurz, lief dann aber doch zuerst zu Wednesday, bevor ich zurück in meinen Schlafflügel ging. Sie und Enid teilten sich das einzige Zimmer im Dachgeschoss. Unten im Hof traf ich auf eine, wie immer gut gelaunte, Enid.

,,Ist Wednesday in eurem Zimmer?"

,,Klar, wo auch sonst."

,,Super, ich muss noch was mit ihr besprechen. Und wo geht es für dich hin?"

,,Nachtspaziergang mit Ajax."

,,Aha, dann viel Spaß."

,,Danke."

Glücklich hüpfte sie davon und ich musste schmunzeln. Sie war echt die Freude in Person. Allerdings wollte ich es auch nicht erleben, wenn ihr mal Jemand das Herz brechen sollte. Mich wunderte es um ehrlich zu sein eh etwas, dass sie weiter für Ajax schwärmte. Das Gefühl, dass sie Wednesday mochte, hatte ich von Anfang an und die innige Umarmung letzte Nacht, ließ mich in dem Glauben, dass auch Wednesday etwas fühlte.

Mit langsamen Schritten ging ich dann die Treppe hoch und klopfte zaghaft an der Tür. Kurz darauf folgte ein trockenes:

,,Herein."

und ich öffnete die Tür. Vorsichtig steckte ich meinen Kopf ins Zimmer und sah
Wednesday am Schreibtisch an ihrer Schreibmaschine sitzen.

,,Was gibt's"

Ich trat noch einen Schritt ins Zimmer, räusperte mich und fing an ihr meine Idee zu erzählen:

,,Nun, da Weems Zustand immer noch unklar ist, steht die Zukunft dieser Schule in den Sternen. Ich hoffe sehr, dass wir die Zeit überstehen, aber das schaffen wir nur, wenn wir alle an einem Strang ziehen!"

,,Und was willst du jetzt von mir?"

,,Seit dem Abgang der letzten Abschlussklasse sind wir die Ältesten und haben somit, meiner Meinung nach, auch mit die meiste Verantwortung. Yoko, Divina, Xavier und ich haben uns überlegt den Lehrern etwas unter die Arme zu greifen und uns mit um die Schule und die damit Zusammenhängende Organisation zu kümmern."

,,Aha, und warum erzählst du mir das?"

,,Naja, du bist schlau und dadurch, dass viele vor dir Angst haben, hast du die nötige Autorität."

,,ok."

,,Emotionslos wie immer..."

,,Gefühle sind was für Schwächlinge."

,,Wie du meinst. Was sagst du? Bist du dabei?"

,,Ich überleg's mir."

,,Okay. Du kannst Enid auch gerne fragen, wenn sie von ihrem Date wieder da ist."

Darauf sagte Wednesday dann nichts mehr und fing wieder an sich ihrer Schreibmaschine zu widmen. An ihrer Körperhaltung merkte ich jedoch, dass irgendwas nicht stimmte. Lag ich mit meiner Vermutung, dass sie Gefühle für Enid hatte, doch richtig?

,,Enid also?"

Bei ihrem Namen verkrampfte sich ihre Haltung noch mehr und sie hörte auf zu schreiben.

,,Was?"

,,Schwächling."

sagte ich nur schmunzelnd und an ihrem Seufzer wusste ich, dass sie die Anspielung verstanden hatte.

,,Nein."

,,Achja?"

Ich hatte wohl voll ins Schwarze getroffen. Da ich aber nicht anders konnte, stichelte ich weiter:

,,Dir macht es also nichts aus, dass sie gerade mit Ajax alleine ist? Sie sich vermutlich küssen oder sogar....."

,,HALT DEN MUND!"

Unterbrach sie mich dann und schlug auf den Tisch.

Wednesday x EnidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt