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„Und damit unser kleines Treffen ein Geheimnis bleibt...", sie beugte sich wieder nahe zu mir und Blickte wie bereits zuvor tief in meine Augen. „Du wirst keinem von unserem treffen erzählen, sowie nichts von dem sagen was wir gesprochen haben. Das gilt für das Gespräch jetzt und alle zukünftigen. Ich möchte nicht das jemand weiß das ich am leben bin und meine Pläne ruiniert."

Die Worte waren tief in mein Gedächtnis eingebrannt und ließen es nicht zu, dass ich irgendwas von Katherine erwähnte. Seit Wochen hatte mir diese Manipulation ein schlechtes Gewissen bereitet, obwohl ich selbstverständlich nichts dafür konnte. Auch nur bei dem versuch etwas über unsere Gespräche oder über unsere Treffen zu erzählen, spürte ich wie es mir schwer viel zu atmen. Doch Damon schien wohl der Auffassung zu sein, dass er mir irgendetwas entlocken konnte, indem er mir tausende von Fragen stellte.
Nachdem Elena erst einmal bei Bonnie geblieben war, hatten die beiden Brüder mich zu sich in ihr Anwesen gebracht, wo ich nun auf der Couch im Wohnzimmer saß und nur verzweifelter wurde. „Bei jeder Manipulation gibt es ein Schlupfloch! Du musst doch irgendwas erzählen können!" Nach Annas Aussage hatte es erstmal einige Zeit gedauert, bis Stefan und Damon herausgefunden hatte, dass ich wohl manipuliert worden war. Erst als ich kaum atmend versuchte irgendwelche Worte zum Thema Katherine herauszupressen, schien wohl beiden klar zu werden was los war. Stefan, natürlich der vernünftigere von beiden, betrachtete mich mit einem mittleidigen Blick, doch Damon war noch immer so in seiner Verzweiflung gefangen, dass er mich kaum ansah, sondern hauptsächlich herumbrüllte und hin und her Schritt. „Damon, wenn ich könnte würde ich dir am liebsten alles sagen, aber ich kann nicht!", betonte ich nun schon zum hundertsten mal und langsam war ich wirklich genervt. Auch wenn ich immer noch Schuldgefühle hatte, ich konnte leider nicht mehr tun als immer wieder zu erwähnen, dass ich nichts erzählen konnte. Stefan hatte ein Bein auf sein Knie gelegt, eine nachdenkliche Pose eingenommen und blickte über meinen Kopf hinweg ins Leere. Plötzlich leuchteten seine Augen auf, ihm schien etwas eingefallen zu sein und rasch lehnte er sich nach vorne zu mir. „Weißt du wer dich manipuliert hat?" Ich nickte. Es war eine Frage, die nicht direkt verriet, dass Katherine mich manipuliert hatte, weshalb ich wohl darauf antworten konnte. Stefan runzelte die Stirn und auch Damon hörte nun endlich damit auf hin und her zu laufen. Interessiert lehnte er sich über die Couch und stützte dabei eine Ellenbogen auf der Lehne ab. „Hast du die Person nach der Manipulation erneut gesehen?", fragte Damon nun. Erneut nickte ich. Vielleicht gab es doch eine Möglichkeit, dass die beiden darauf kamen, dass es Katherine war. Doch irgendwie hatte ich sehr gemischte Gefühle bei dem ganzen. Auf der einen Seite wollte ich meinen Freunden von ihr erzählen, vor allem Stefan und Damon, die beide ihre Geschichte mit ihr hatten und es verdient hatten, dass man ihnen davon erzählt. Auf der anderen Seite und das verwirrte mich sehr, wollte ich Katherine nicht verraten. Ja sie hatte mich einige male gerettet und vielleicht schuldete ich ihr deswegen etwas, doch ich durfte nicht vergessen, dass sie wohl offensichtlich noch einen Plan hatte, worum auch immer sich dieser drehte. Vertrauen war eine schwierige Sache wenn es um Katherine ging und doch fühlte ich mich inzwischen zu ihr wenigstens so verbunden, dass ich sogar ein schlechtes Gewissen hatte bei dem Gedanken sie zu verraten.

„Kennen wir die Person?" Ich öffnete meinen Mund und versuchte zu antworten, doch kein Laut kam heraus. Anscheinend war dies ein Hinweis zu fiel für die Manipulation. Damon stöhnte enttäuscht und lies den Kopf verzweifelt nach vorne hängen. „Na toll. Weiter werden wir wohl nicht kommen. Keine Ahnung wer sie manipuliert hat und nachdem Anna abgezischt ist, werden wir wohl nichts erfahren." Erneut richtete sich Damon auf und griff mal wieder nach seinem geliebten Bourbon. Seufzend stand ich auf und wollte zu ihm gehen, doch mit einer ausgestreckten Hand bedeutete Damon mir, dass ich ihm nicht zu nahe kommen sollte. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare, blieb jedoch stehen. „Damon, ich würde dir wirklich etwas erzählen, wenn es gehen würde. Mir macht das auch keinen Spaß!" Stille trat ein. Eine Stille in welcher Damon intensiv in das Feuer starrte und Stefan weiterhin in Gedanken verloren zu sein schien. Nach ein paar Minuten, in welchen Damon wohl weiterhin nicht antworten wollte, seufzte ich laut auf und lies mich erneut aufs Sofa fallen, das Gesicht in den Händen verborgen. Erst als ich einen kleinen, kalten Stups an meiner Hand spürte, blickte ich wieder auf und zu meiner Überraschung hielt Damon ein gefülltes Bourbon Glas vor mein Gesicht. Ich wusste was er damit meinte. Er wusste genau, dass ich nichts dafür konnte, war jedoch dennoch sauer auf mich und das war sein Friedensangebot. Erleichtert nahm ich das Glas an und stieß mit ihm an. Gerade als ich das Glas an meine Lippen hob, sprang Stefan plötzlich auf. So schnell das ich fast alles über mich geschüttet hätte. „Hey, nicht verschütten, dass ist neben Blut mein Lebenselixier!" Ich hatte keine Chance zu antworten, denn Stefan sprudelte plötzlich los. „Damon, ich weiß wer sie manipuliert hat!" Die Augen des älteren Bruders weiteten sich und er starrte seinen kleinen Bruder gespannt an. „Es war Katherine.", erklärte Stefan und starrte sofort zu mir, wohl in der Hoffnung, dass ich seine Aussage bestätigen könnte. Ich konnte nicht einmal blinzeln um seine Aussage zu bestätigen, doch das musste ich auch gar nicht. Damon schien jedoch nicht ganz überzeugt zu sein. „Katherine? Aber wieso Katherine? Sie hätte sich uns doch genauso gut zeigen können?" Stefan schüttelte wild den Kopf. „Anna hat gesagt, sie wusste genau dass sie nicht in der Gruft ist. Sie muss sie also irgendwann danach erneut gesehen haben, sie meinte ja, dass Katherine noch lebt. Außerdem", er warf mir einen erneuten Blick zu und hob einen Finger, als wäre im erneut ein Licht aufgegangen sein. „Als ich mit dir telefoniert habe, weil ich dir davon erzählen wollte, warum Elena und ich gestritten haben, da hast du gesagt, dass du verstehst warum Elena so wütend geworden ist, als sie das Bild von Katherine gefunden hatte." Damons Augen wanderten wild zwischen Stefan und mir umher, ich konnte genau erkennen, wie er die Informationen verarbeitete. „Aber warum?", fragte er ungläubig. Stefan hob beide Arme und zuckte schwungvoll mit den Schultern. „Warum macht Katherine irgendwas? Damon sie hat sich für uns beide nie interessiert! Sonst wäre sie bis jetzt bereits aufgetaucht. Sie will nicht gefunden werden und aus irgendeinem Grund, hat sie Christina manipuliert. Ich wette mit dir, dass es sie war." Damon drehte sich sofort zu mir und nahm mich sanft an den Schultern. Tief blickte er mir in die Augen. „War es Katherine? Weißt du wo sie ist?" Ich wollte ihm so gerne antworten. „Ich... sie.." Ich schloss meine Augen, zu überwältigt von Damons intensiven Blick und seufzte. Doch Damon schüttelte mich sanft und meine Augen schossen wieder auf. „Du wolltest mir gerade etwas von ihr erzählen! Ich glaube, Stefan, du hast recht.", schloss Damon und drehte sich zu ihm. „Womit hat er recht?", erklang eine Stimme aus dem Flur und Elena betrat kurz darauf das Wohnzimmer.

Bloodstream // Katherine PierceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt