9

250 12 1
                                    

In der Bar waren nicht viele Menschen aufzufinden und diejenigen die aufzufinden waren, schienen die Sorte von Menschen zu sein, die viel zu früh am Nachmittag zu trinken und Karten zu spielen begannen. Ich folgte Katherine durch den Raum und zu den Barhockern, auf welchen wir Platz nahmen. Ich würde so gerne nach Hause gehen und ich hoffte, dass was auch immer Katherine zu erledigen hatte, nicht allzu lange dauern würde. „Was genau machen wir hier nochmal?", fragte ich gelangweilt und stützte meinen Arm auf dem Tresen ab. „Erst mal was trinken.", ignorierte Katherine meine Frage und winkte den Barkeeper zu uns herüber. „Ich bin nicht alt genug um in einer Bar zu trinken.", raunte ich ihr leise zu. Katherine achtete gar nicht auf mich und bestellte zwei Shots für uns, was genau wusste ich nicht. Der Barkeeper kam mit den zwei Gläsern zurück und stellte sie vor ihr ab. „Ist ja nichts neues für uns oder." Sie grinste als ich ihr einen verärgerten Blick zuwarf, da sie damit den ersten Abend bei mir andeutete. Ich kippte den Shot runter und verzog das Gesicht. Eigentlich war ich nicht in Trinklaune, doch Katherine hatte bereits zwei neue Shots bestellt und keine Minute später tranken wir bereits unseren zweiten. Ich spürte wie die schmerzen langsam nachzulassen schienen und war erleichtert, als ich den dritten Shot vor mir stehen hatte. Es schien erstaunlich gut gegen meine Schmerzen zu helfen. „Hilft wohl doch.", sagte Katherine und warf mir einen amüsierten Blick zu, als ich den dritten Shot trank. „Eigentlich wollte ich heute gar nicht trinken.", erwähnte ich beiläufig und drehte das Glas zwischen meinen Fingern. „Oh, komm schon. So verklemmt bist du sonst auch nicht." Sie bestellte eine weitere Runde und ich nah mir fest vor, danach nur noch ein Bier zu trinken. Ich spürte den Alkohol bereits leicht und wollte nicht während der heimfahrt betrunken sein. Während der Barkeeper unsere Drinks vor uns abstellten, betrachtete ich wie Katherine diesen hinunter kippte. Sie war wirklich faszinierend. Egal wie ähnlich sie und Elena sich sahen, Katherine hatte eindeutig den verführerischen Effekt und ich konnte nicht anders als sie beeindruckt zu betrachten. Der Alkohol brachte mich noch mehr dazu, dass ich sie einfach betrachten musste.

„Du starrst heute noch mehr als sonst." Katherine drehte sich zu mir und betrachtete mich mit einem intensiven Blick. Ich wand schnell den Blick zu meinem Glas. „Upsi", murmelte ich und schluckte die Flüssigkeit hinunter. Als ich es abgestellt hatte, tippte ich nervös mit den Fingern gegen das Glas und betrachtete es, als wäre es das Interessanteste was ich es hier gab. Ich spürte Blicke auf mir und schaute erneut zu Katherine, die mich immer noch mit dem gleichen intensiven Blick beäugte. „Was?", fragte ich neugierig. Doch Katherine zuckte nur mit den Schulter. Nach zwei unweigerlichen weiteren Shots, fühlte sich mein Kopf leichter an und ich spürte den Alkohol nun immer mehr. Inzwischen macht es mir gar nicht mehr so viel aus, hier mit Katherine zu sein und ehrlich gesagt, genoss ich es ihr hin und wieder einen Blick zuwerfen und sie betrachten zu können. Wir tranken zwar die gleiche Menge an Shots, doch offensichtlich war ihre Alkoholgrenze viel weiter oben als meine, bestimmt ein weiterer Vorteil wenn man ein Vampir war. Doch im Gegensatz zu mir, die immer gelassener und offener wurde, schien Katherine wie bereits zuvor im Auto immer nachdenklicher zu werden. Sie starrte wieder einmal ins nichts und schien in ihre Gedanken verloren. Der Alkohol traute sich schließlich aus mir hinaus zu sprechen. „Du bist heute irgendwie nachdenklicher als sonst.", platze es aus mir heraus. „Vielleicht bist du diejenige die nicht so verklemmt sein sollte." Katherine drehte sich überrascht zu mir um und schien für einen Moment zu überlegen, was sie sagen sollte. Doch ein tippen auf ihrer Schulter lenkte sie ab. Hinter ihr stand eine wahnsinnig große, dunkelhaarige Frau. Katherine lächelte, stand auf und zog die Frau in eine enge Umarmung. Ich runzelte die Stirn, so herzlich hatte ich sie noch nie gesehen. „Wenn das nicht Katherine Pierce ist.", sagte die Frau und betrachtete Katherine für einen Moment. „Du siehst gut aus, Süße." Katherine grinste nur und zog sich aus der Umarmung heraus. „Es ist auch schön dich zu sehen, Bree." Die Frau, Bree lächelte als Antwort bevor sie sich näher zu Katherine lehnte. „Wie läufts mit deinem Doppelgänger?", raunte sie ihr zu, wohl in der Hoffnung, dass niemand sie hören konnte. „Doppelgänger? Du meinst Elena?", sprudelte es aus mir heraus. Der Alkohol schien mich wirklich mutiger zu machen, doch Katherines Blick sagte mir, dass ich nicht weiter hinterfragen sollte. Brees Aufmerksamkeit schien sich jedoch zu mir zu wenden und sie betrachtete mich für einen Moment interessiert. „Wer ist das?", fragte sie an Katherine gerichtet, doch lies ihre Auge nicht von mir ab. Unter ihrem durchdringenden Blick wurde ich leicht nervös, doch ich hielt ihm Stand. „Das ist Christina. Sie ist... sagen wir von nutzen.", erklärte Katherine. Ich runzelte die Stirn. „Danke dafür." Bree lachte und hob mir eine Hand entgegen. „Ich bin Bree. Diese Bar gehört mir." Ich schüttelte ihre Hand. „Bist du auch ein...", ich flüsterte das letzte Wort. „Vampir?" Bree lachte erneut und schüttelte ihren Kopf. „Nein, um Gottes Willen. Ich bin eine Hexe." Mir klappte die Kinnlade hinunter. Bis jetzt hatte ich es noch nicht geschafft mit Bonnie über Hexen und ihre Familiengeschichte zu sprechen, dadurch überraschte mich es noch mehr eine Hexe nun vor mir zu haben. Bevor ich beginnen konnte fragen zu stellen, mischte Katherine sich erneut ein. „Ich muss mit dir sprechen.", erklärte sie und betrachtete mich für einen Moment aus dem Augenwinkel. Katherine rutschte einen Barhocker weiter und Bree lies sich zwischen uns auf Katherines altem Platz nieder. „Du trinkst am besten nicht mehr.", fügte Katherine hinzu, als ich den Barkeeper erneut zu mir winkte. Ich warf ihr einen Schmollmund zu und bestellte mir ein Bier, woraufhin Bree lauthals lachte. „Temperamentvoll die kleine.", sagte sie an Katherine gerichtet, welche die Augen verdrehte. „Viel zu sehr, wenn du mich fragst." Bree lachte erneut und erklärte ihrem Angestellten, dass er für sie und Katherine etwas zu trinken bringen sollte.

Bloodstream // Katherine PierceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt