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Ein paar Tage nach dem mein Vater wieder zurückgekehrt war beschlossen wir gemeinsam Essen zu gehen. Er war auch ein großer Fan vom Grill und somit entschieden wir uns dorthin zu gehen, wobei es in Mystic Falls nicht viel andere Auswahl gab. Elena erzählte mir in der Schule, dass sie und Stefan gemeinsam mit Caroline und Matt dort ein Doppeldate haben würden und da ich von Natur aus ein wahnsinnig neugieriger Mensch war, freute es mich insgeheim ein wenig, etwas von den beiden Paaren beobachten zu können.
Ich war froh, dass Elena es schaffte aus dem Haus zu gehen. Vor zwei Tagen hatte sie mit der Hilfe von Jenna, welche sich auf die Suche nach Elenas leiblicher Mutter gemacht hatte, etwas mehr über sie herausgefunden. Elena hatte Trudie Peters, eine enge Freundin von Isobel, besucht um mehr über ihre Mutter herauszufinden, doch diese hatte sie aus dem Haus gejagt. Stefan hatte jedoch herausgefunden, dass Isobel nicht nur Elenas leibliche Mutter war, sondern auch die Exfrau von Alaric. Es hatte mich fast nicht überrascht als Alaric uns erzählte, dass Damon sie damals getötet hatte. Um seinen Rachedurst zu stillen, versuchte er daraufhin Damon zu pfählen, welcher ihn jedoch tötete. Nachdem Damon uns erklärt hatte, dass er Isobel auf ihren eigenen Wunsch verwandelt und nicht getötet hatte, war Alaric aus seinem Todesschlaf erwacht. Dadurch erfuhren wir von dem Ring, der einen vor übernatürlichen Toden schützen sollte. Elena hatten die letzten Tage emotional viel zu schaffen gemacht, daher war ich umso mehr erleichtert, dass sie wenigstens versuchte sich abzulenken. Vermutlich wollte sie einfach mal wieder etwas Normalität in ihr Leben bringen.

„Du bist sehr nachdenklich zur Zeit.", riss mich die Stimme meines Vaters aus den Gedanken. Ich blickte von der Speisekarte nach oben und blickte ihn seine neugierigen Augen. Es war nicht gerade einfach zu erklären, warum ich so nachdenklich war in letzter Zeit war. Bisher konnte ich mich mit Ausreden wie Schulstress und Freundesdrama gut herauszureden, aber ich vermutete stark, dass er mir das ganze nicht vollkommen abnahm. Er hinterfragte mich zwar nicht, aber ich sah es ihm an. Natürlich wollte ich ihn nicht anlügen oder etwas vorenthalten, aber ich gleichzeitig wollte ihn aus der ganzen Sache heraushalten, zu seinem Schutz und da ich wahrscheinlich sonst schneller wieder von hier weg wäre als ich „Vampir" sagen konnte. Aber ich konnte es wenigstens mit Halbwahrheiten versuchen. „Ich hab dir doch von Elena erzählt. Sie hat inzwischen etwas mehr über ihre leibliche Mutter herausgefunden, allerdings war es nicht ganz das was sie sich erhofft hat." Verständnisvoll nickte er. „Muss schwer für sie sein. Als das mit ihren Eltern passiert ist, war ich gerade hier. Hat alle ziemlich mitgenommen." Er seufzte tief und fuhr sich mit einer Hand über die Stirn. „Dann noch herauszufinden, dass man adoptiert ist und die leibliche Mutter anscheinend nicht das ist was man sich wünscht, nun ja, hört sich schwierig an." Er lächelte mich sanft an. „Ich finde es schön das du für deine Freundin da bist, aber pass bitte auf das es dich nicht zu sehr runter zieht." Ich erwiderte sein lächeln. „Mach dir keine Sorgen, Dad. Aber ich für sie mache ich es gerne. Sie war auch für mich da, als ich mich allein gefühlt habe." Sein lächeln schwand von den Lippen und ein Ausdruck von Schuld trat auf sein Gesicht. „Wenn ich könnte wäre ich gerne öfters hier." „Mach dir mal darüber keine Sorgen.", beruhigte ich ihn. „Wärst du öfters hier, würden wir die Zeit wahrscheinlich nicht mehr so genießen wie jetzt. Außerdem.", ich setzte ein freches grinsen auf. „Hat es schon etwas, wenn man in meinem Alter das Haus fast immer für sich hat." Neckisch stieß er mir gegen den Arm, woraufhin ich einen Schmollmund machte. „Das mit dem Auto ist eine Sache, aber sollte bei einer Hausparty mein Haus in Flammen aufgehen, arbeitest du das ganze Geld wieder rein!" Ich hob meine Hand und legte sie an meine Stirn, um eine salutierende Bewegung nachzuahmen. „Jawohl, Sir." Genau in diesem Moment wurde die Tür des Grills geöffnet und Elena trat, gefolgt von Stefan, ein. Ich hob eine Hand und winkte beiden zu. Stefan sah mich als erster, tippte Elena auf die Schulter und deutete mit einem murmeln und gehobenen Finger in meine Richtung. Als Elena mich sah begann sie zu lächeln und eilig durchquerten meine Freunde den Raum. „Hey Christina, ich hab schon ganz vergessen, dass du heute auch hier bist.", sagte Elena und drehte sich anschließend zu meinem Vater. „Hallo, ich bin Elena. Schön Sie kennenzulernen Mr. Baker." Er nahm ihre entgegengestreckte Hand an und drückte sie sanft. „Ich kannte dich immer nur flüchtig, aber ich habe inzwischen bereits einiges über dich gehört.", grüßte sie mein Dad. Stefan wiederholte Elenas Geste und stellte sich ebenfalls bei meinem Vater vor, welcher für einen Moment stockte. „Salvatore? Bist du mit Zach verwandt?" Stefan nickte und aus dem Augenwinkel warfen meine Freundin und ich uns einen kurzen Blick zu. Außer uns wusste schließlich niemand, dass Zach nicht mehr am leben war, die meisten gingen davon aus, dass er die Stadt verlassen hatte. „Zach ist mein Onkel.", erklärte Stefan mit einem lächeln, dass nichts falsches herausblicken lies. „Er ist ein guter Kerl. Wie geht es ihm?", hackte mein Dad nach. „Oh, er hat schon vor ein paar Wochen die Stadt verlassen, wollte eine längere Reise unternehmen. Aber es scheint ihm ganz gut zu gehen, Sir." Zufrieden nickte mein Vater. „Sehr gut, er war für dieses Kleinstadt leben sowieso nicht gemacht. Ach und ihr könnt mich Liam nennen. Kein Grund für diese Förmlichkeiten."

Bloodstream // Katherine PierceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt