Alice in Borderland

29~Genug gestarrt

Schritt für Schritt trete ich näher an mein zugewiesenes Auto und je näher ich mich zu ihm bewege umso näher komme ich dem Beach, umso weniger Frei war ich.
Seufzend öffne ich die Fahrertür und setze mich hinter das Lederüberzogene Lenkrad. Ich warte kurz bevor ich den Motor starte, atmete nocheinmal tief die kühle Nachtluft ein und lasse meinen Kopf gegen das Nackenkissen fallen, ehe ich meine dünnen Finger um den Schlüssel lege und den Motor starte.

Mit heruntergelassenen Fenstern fahre ich schnell über die leeren Straßen, angenehm ist das Gefühl was mich überkommt je schneller ich fahre.
Es war wie ein Glücksgefühl und so trete ich noch mehr auf das Gas, in meinem Bauch erscheinen sofort lauter Schmetterlinge und glücklich jauchze ich auf.

Viel zu schnell war die schönen Fahrt vorbei und nur noch einige Meter ist das Beach entfernt, ich holte nochmals alles aus der Kiste was sie zu bieten hatte und machte anschließend eine gekonnte Bremsung direkt vor dem Eingangsbogen, Niragi stand lässig davor und wartete dort mit seinem Gewehr geschultert. Schnell springe ich aus dem Auto und ein breites Lächeln verzierte mein Gesicht als ich ihm den Schlüssel überreiche.

,,Also ich muss schon sagen, deine Fahrkünste sind nicht gerade übel."

Ich schnallzte mit meiner Zunge und machte einen kleinen Knicks vor ihm.

,,Dankeschön mein Herr."

Niragi schüttelte nur seinen Kopf und ich ließ ihn dort stehen und begab mich zurück in das Beach.

Das bekannte Treiben spielte sich vor meinen Augen ab und ich lasse meinen Blick nur kurz über die Poolanlage schweifen. Gerade als ich die Treppe hochlaufen will sehe ich zwei Gestalten an einer Wand stehen, die das laute Treiben nur interessiert musterten. Mit einem verschmitzten Lächeln schleiche ich mich vorsichtig an sie heran. Die junge Frau mit den Dreads ist vollkommen fokussiert auf die Leute am Pool und das war meine Chance.
Ich stellte mich direkt neben sie und verschränkte meine Arme um mich dann ebenfalls lässig gegen die Wand zu lehnen.

,,Das ist ja schon fast ekelhaft wie die sich rumlecken."

Kuina nahm den Strohhalm aus ihrem Mund und sah mit einem Angewiderten Blick zu einem knutschenden Pärchen.

,,Oder, sieht ja aus als würden sie sich gegenseitig auffressen wollen."

Kuina stieß einen entsetzten Schrei aus und stolperte einige Schritte nach Vorne.

,,Himmel, bist du denn verrückt geworden Nayumi! Mich so zu erschrecken, man und Chishiya hat natürlich vorher mal wieder alles gemerkt, na super."

Bei ihrem Gesichtsausdruck musste ich einfach lachen, es war ein richtiges Lachen und ich merkte wie Kuina verstummte. Schnell hörte ich auf und sah sie nur leicht verwundert an.

,,Wow, ich hab dich bis jetzt nur einmal so lachen hören. Es steht dir wirklich, du solltest öfter lachen."

Ein roter Schimmer legte sich auf meine Wangen und ich rieb mir nervös meinen Nacken.
Meine Augen wanderten nervös am Boden entlang und bleiben dann an den braunen Augen von Chishiya hängen. Seine Augen wanderten suchend über meinen Körper und schnell legte ich meine Hand über die verbrannte Stelle am anderen Oberarm. Seine Augen wanderten zurück zu meinen und er sah mich nur mit einem undefinierbarem Blick an und es ärgerte ich mich dass ich nicht wusste was er zu bedeuten hatte. Auf seinen Lippen legte sich, wenn auch nur kurz ein kleines Lächeln und ein warmes Gefühl strömte mir bei seinem Lächeln durch den Körper.
Viel zu schnell war sein Lächeln verschwunden und noch schneller wand ich mich von ihm und blickte zu Kuina, doch sie hatte sich wieder der Menschenmenge zugewandt.
Kurz schweifte ich mit dem Gedanken mich einfach mit ihnen an die Wand zu lehnen doch ich wusste dass wäre jetzt keinesfalls die beste Idee.