Warrior Cats ~ Lauf des Schicksals

Kapitel 2

"Ich wiederhole es nicht erneut! Töte sie, Finsterpfote!", brüllte Todesfinsternis mordlustig. Finsterpfote, Schüler des HöhlenClan und Sohn des Anführers Todesfinsternis, stand in der Untergrundarena des Clans. Die Krieger umringten ihn und die Älteste Molchschande.
Das Gewissen des Schülers hielt ihn davon ab, die Kätzin zu töten. Für den HöhlenClan bedeutete eine Älteste eine Last, die beseitigt werden musste. Die Beute reichte nicht für nichtsnützige Katzen aus. Todesfinsternis entschied, sein Sohn solle sie töten, um zu beweisen, wie loyal er dem Gesetz der Höhle gegenüber stand.

Viele Narben bedeckten den erst vor ein paar Tagen ernannte Schüler. Sein Körper schmerzte eigentlich so stark, dass er sich am liebsten gar nicht bewegt hätte.
Finsterpfote musste bereits sein gesamtes Leben die Folter seines Vaters aushalten. Der Anführer tötete seine Gefährtin, kurz nachdem er keine Milch mehr brauchte.
Felsenschnitt, seine Mutter, versuchte mit ihm zu fliehen, nachdem Todesfinsternis seine anderen Kinder bei tödlichen Prüfungen sterben ließ. Nur Finsterpfote überlebte diese Praktiken.
Vor seinen Augen biss sein Vater seiner Mutter in die Kehle und verteilte ihr Blut auf dem Pelz seines Sohnes.
Danach sperrte Todesfinsternis ihn in seinen Bau ein und behandelte ihn wie ein Monster, um seinen Hass zu schüren.
Bevor Felsenschnitt starb, besaß er einen anderen Namen, bis der Anführer ihn umnannte, weil der Name zu weichlich sei. Wie der Schüler früher hieß, erinnerte sich der Kater nicht.
Molchschande oder Molchauge, wie ihr eigentlicher Name lautete, behandelte Finsterpfote als einzige relativ freundlich. Nun wurden beide dafür bestraft.
Der junge Schüler spürte Krallen überall an seinem Körper. Die Krieger würden ihn so lange quälen, bis er den Todesbiss ansetzen würde.

Wenn sie wenigstens an einen besseren Ort nach dem Ableben käme, wäre es einfacher für ihn, Molchschande zu töten. Das Wissen, sie in den Wald der Finsternis zu schicken, widerte ihn an.
Todesfinsternis trainierte Finsterpfote immer im Wald der Finsternis. In der Welt der Lebenden konnte der Schüler den Worten seines Mentors widerstehen, aber im Reich der Toten gelang jedes Wort in sein Gedächtnis. Dort fühlten sich die Pläne seines Vaters richtig an.
Alles, was er tat, sei nur für sein Bestes. Das harte Training, um ihn darauf vorzubereiten, Anführer des HöhlenClans und des Waldes der Finsternis zu werden. Todesfinsternis hatte es irgendwie geschafft, die Eingesperrten zu seinen Dienern zu machen. Er beherrschte den Wald der Finsternis vollständig.

Wenn Finsterpfote nun Molchschande töten würde, wäre sie umsomehr ein Lakai seines Vaters. Andersrum müsste die Älteste nicht mehr hungern.
Im Blick der alten Kätzin sah der Schüler Entschlossenheit. Sie forderte ihn dazu auf, dem ein Ende zu bereiten. In Würde zu sterben und nicht durch willenlose Lakaien. Finsterpfote schloss die Augen und biss ihr in die Kehle, um einen schnellen Tod zu ermöglichen. Gerade als der Kater seine Zähne aus dem Hals nehmen wollten, verhinderten Steinherz und Wolfkralle sein Maul zu öffnen und sich zu bewegen. Das gesamte Blut der Ältesten floss in sein Maul. Gegen alle Reflexe weigerte sich der Schüler, zu schlucken.

"Na los, trinke, wenn du willst, dass es aufhört", flüsterte Todesfinsternis ihm ins Ohr. Mit einer seiner Pfoten rieb der Anführer an der Kehle seines Sohnes und löste damit einen Schlugreflex aus. Das Blut der Kätzin floss ungehindert in den Magen des jungen Katers.
Es löste gerade zu eine Gier nach Blut aus. Als Finsterpfote seine Augen öffnete, standen die zwei Krieger nicht mehr bei ihm, sondern er saugte das Blut selbst in sein Maul.
Der Schüler befreite sich schnell aus der Kehle, um aus der Arena flüchten können, doch vorher biss ihm jemand in den Schwanz und zog ihn mit sich.

Als Finsterpfote seinen Kopf umdrehte, hielt Todesfinsternis seinen Schwanz fest. Sein Sohn versuchte sich zu befreien, doch der Anführer biss einfach noch stärker zu. Selbst wenn es ihm gelang, den schwarzen Kater mit den Krallen zu erwischen, zuckte dieser kaum.
"Lass mich los!", knurrte Finsterpfote wütend, erhielt jedoch keine Reaktion. Sein Vater zog ihn einfach weiter durchs Höhlenlager.