Warrior Cats ~ Lauf des Schicksals

Kapitel 8

Die Morgensonne blendete Finsterpfote. Endlich durfte er den Heilerbau verlassen. Wäre er noch länger eingesperrt gewesen, hätte er einen Kollaps bekommen. Die Heiler waren übertrieben vorsichtig. Die Behandlung im FlammenClan unterschied sich Welten von den Methoden des HöhlenClan. So ein Mittelweg wäre perfekt.

Ein hartes Ding landete plötzlich unangenehm in seinem Gesicht. Zwei Schüler stürmten zu ihm und versuchten, das Ding zu erhaschen.

"Ich habe ihn! Flammenpfote, ab in die Mitte!", triumphierte der Kater. "Mist!", fluchte Flammenpfote, während Finsterpfote verdutzt blickte.
Die Schüler standen im Kreis und Flammenpfote positionierte sich in der Mitte des Kreises.

"Finsterpfote, spiele doch mit!", rief Feuerpfote dem Zweigeteilten zu. Verwirrt starrte Todesfinsternis Sohn die Mitglieder an: "Was ist das?"

Überrascht starrten alle Schüler zurück. "Du weißt nicht, was Pflaume ist?", fragte Tulpenpfote.

"Im HöhlenClan spielt man nicht", antwortete Finsterpfote zögerlich.

"Na dann, haben wir ja viel aufzuholen!", miaute der Älteste unter ihnen und schob von hinten Finsterpfote in die Mitte. Spielerisch lauerten die Teilnehmer und fixierten das Ding, was vorher in seinem Gesicht landete. Unwissend schaute der Schüler seine Gegenüber an.
"Ich erkläre dir schnell die Regeln: Wir werfen uns gegenseitig den Ball hin und her. Der, der in der Mitte steht, muss versuchen, den Ball zu fangen. Wenn der in der Mitte den Ball fängt, muss der Werfer in die Mitte und es beginnt erneut. In der Theorie ziemlich einfach. Man darf den Ball mit den Pfoten, dem Schwanz und mit dem Maul werfen oder schießen. Den Rest lernst du beim Spielen", erklärte Sonnenpfote eilig.

"Bevor wir beginnen, sollten wir uns vielleicht noch vorstellen", schlug der Älteste, ein roter Kater mit schwarz, oranger Schnauze vor. Erleichtert blinzelte Finsterpfote ihn an.

"Mein Name ist Pumapfote, die rot, weiß gestreifte Kätzin neben dir ist meine Schwester Nadelpfote. Die rote Kätzin mit blauen Streifen neben Flammenpfote ist Briesenpfote, Tulpenpfote kennst du bereits und der rot, gelbe Kater neben ihr ist Sommerpfote", stellte der älteste Schüler vor.

Schnell prägte sich Finsterpfote die Namen ein, denn nur wenige Momente später warf Feuerpfote bereits den Ball.

Knapp streifte der Ball an seinem Kopf vorbei und landete in Lichtpfotes Maul. Schnell sprang Finsterpfote zur Kätzin, erreichte sie aber zu spät. Der Ball flog noch während des Springens zu Pumapfote, der ihn gleich weiter zu Nadelpfote schoss. Der Zweigeteilte versuchte ein System hinter der Reihenfolge zu finden, doch jede Theorie endete immer wieder sofort.

Als sich Todesfinsternis Sohn mit den Beinen breiter aufstellte, um besser reagieren zu können, trat Briesenpfote ihm den Ball zwischen die Pfote. Er rollte unter seinem Bauch zu Feuerpfote, der hoch in die Luft sprang, um über Finsterpfote zu werfen, doch Finsterpfote hatte es vorhergesehen und sprang ebenfalls hoch.
Die Augen des roten Katers richteten sich auf Tulpenpfote und er setzte an, um den Ball zu stoßen. In seinen Augen funkelte aber etwas, das den Zweigeteilten verwirrte.
Anstatt zu handeln, landete er wieder auf den Boden und warf ihn entspannt zu seinem Bruder, während Finsterpfote unangenehm aufkam.
Frustriert wartete der dunkle Kater auf einen Fehler seiner Spielkameraden.

Trotz seiner ständigen Fehlschläge hatte er richtig Spaß. Noch nie fühlte er sich so. Für die anderen schien es das Normalste des Lebens zu sein, aber trotzdem hatte jeder Lust, weiterzumachen. Die Hüter beobachteten das Spielen der Schüler amüsiert. Niemand schien es zu stören, dass die jungen Katzen ihre Zeit so vertrieben. Einige Königinnen hielten ihre Jungen davon ab, ihr Spiel zu stören.

Selbst Sternenhüter beobachtete sie entspannt, während er die Sonne auf seinem Pelz genoss.

Als Tulpenpfote beim Stoßen ausrutschte, nutzte Finsterpfote die Chance und schnappte den Ball, indem er hochsprang und ihn mit dem Schwanz aufhielt. Jubelnd wandte sich der Kater zur gelbpfotigen Kätzin: "Du bist dran!"