IV

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Shane

Ich stellte den Wagen ab. Kaum das er aus war sprang Isaac schon aus dem Auto und knallte die Tür zu. Cory unser jüngerer Brüder warf mir einen viel sagenden Blick zu, bevor auch wir ausstiegen.

„Isaac! Knall nie wieder so meine Auto Tür!"
Rief ich ihm zu, erhielt jedoch nur einen stinkefinger. Diese kleine ungezogene!!!
Cory verdrehte die Augen und holte seine Tasche heraus.
Während ich Isaac hinter her lief.
Keine Ahnung warum, aber bei ihm haben unsere Eltern mit der Erziehung versagt. Ich bin super geraten und Cory ebenso, aber Isaac? Mein Gott ich bringe ihn noch um wenn er so weiter macht!

Er hatte gerade die Tür aufgeschlossen als ich bei ihm an kam und bevor ich ihn aufhalten oder ansprechen konnte knallte er erneut die Tür zu.
Ein wütendes Knurren entkam mir.
Schnell schloss ich die Tür auf und trat hinein.

Isaac hatte gerade seine Schuhe ausgezogen und wollte weiter gehen, doch ich hielt ihn auf.
„Wag es ja nicht noch einen Schritt zu gehen!"
Ein Knurren kam als Antwort.
„Was willst du den?" nun hat er sich doch wütend zu mir umgedreht und starrte mich mit gelb leuchtenden Augen an.

„Ich will wissen was passiert ist." trotz das er mich so aufregte schaffte ich es das meine Stimme immer noch ruhig klang. Als Alpha darf man nicht die Kontrolle verlieren, so wie Isaac mich gerade anfunkelt, sowas kann ich nicht bringen.

„Du willst wissen was passiert ist? Ernsthaft jetzt? Hat dir die Lehrerin nicht schon genug erzählt?"
Ich schnaubte genervt aus „Doch das hat sie, aber ich will es aus deiner Sicht hören."
Isaac verdrehte nur wieder die Augen, was mich zur Weißglut treibt.

„Lass das! Ich will ein guter Bruder, ein guter Alpha sein! Aber du! Du musst immer Probleme machen!" schnauzte ich ihn nun an. Ich weiß jetzt schon das das nicht gut endet.
„Keiner hat dich darum gebeten der Alpha zu werden! Ich will dich nicht als meinen Alpha!"

Plötzlich fing er an zu Knurren. Die Haare auf seinen Armen wurden länger und sträubten sich. Er war kurz vor der Verwandlung.
Das genügt jetzt!
Ich trat einen Schritt auf ihn zu, ließ meine Augen aufleuchten und knurrte ihn wütend an „Es reicht!"

Isaac wendete den Blick ab und auf der Stelle hörte er auf sich zu verwandeln. Doch im gleichen Moment schnappte jemand nach Luft und ein Geräusch kam von rechts.
Überrascht sahen wir beide in Richtung Krankenzimmer.

Sie war wach.

Mit grün leuchtenden Augen sah sie erst zu Isaac und dann zu mir. Ohne es kontrollieren zu können leuchteten meine Augen ebenso auf.
Plötzlich trat Isaac ein paar Schritte vor und in das Zimmer rein.
Das Mädchen sprang auf und knurrte ihn an.

Ihre Zähne waren lang und sie fletschte sie richtig. Ebenso hatte sie die Krallen ausgefahren und knurrte weiter.
„Was ist.. sie ist wach!" Mom und Dad standen nun hinter mir und sahen sie ebenso überrascht an.
Das heißt sie hatte die Verwandlung überlebt.

„Hallo." sie reagierte mit einem angriffslustigen Knurren auf Isaac.
Fuck!
Ich muss das unter Kontrolle bekommen.

Isaac reagierte nicht auf ihrer Warnung und trat dennoch einen Schritt näher, was sie nur noch wütender zu machen scheint.
Schnell trat auch ich einen Schritt vor und hob beruhigend eine Hand „Hey!"
Ihr Blick zuckte zu mir, doch das Knurren nahm nicht ab.

Immer wieder zuckte der Blick des Mädchens von mir zu Isaac.
„Isaac. Bleib jetzt da stehen." versuchte ich ihn auf zuhalten, doch wie er nun mal war mit seinen sturen neunzehn wollte er nicht hören.
Erneut trat er einen Schritt vor, doch das schien zu viel für das Mädchen zu sein.

Mit einem lauten Knurren sprang sie vom Bett und wollte auf ihn los gehen. Im letzten Moment sprang ich noch da zwischen.
Unsere Blicke verfingen sich erneut in einander.
Meine Sinne reagierten einfach auf sie und meine Augen fingen an rot zu glühen.

Sie weigerte sich meinen Blick auszuweichen, weshalb ich ein bedrohliches Knurren hinterher setzte.
Tief zog ich die Luft ein. Ich muss mich beruhigen. Ich muss die Kontrolle behalten.
„Es reicht." sprach ich mit Alpha Stimme aus.
Ich wollte gerade nach ihr greifen, doch als ich nur ihre Körperwärme spürte sprang sie von uns weg und wieder aufs Bett.

Plötzlich schrie sie auf und krabbelte über das Bett und hockte sich zitternd in die Ecke.
Scheinbar hatte sie nun die Kontrolle wieder.
Ihre Augen waren nun braun. Ihre Zähne normal und die fletschte sie auch nicht mehr und auch ihre Hände die sie nun schützend um ihre Knie schlang waren wieder normal und ohne lange klauen.

Ich konnte deutlich ihre Unruhe spüren.
Das alles war ihr zu viel.
Sie hatte Angst und wollte trotzdem stark sein. Sie verstand noch was hier vor ging. Wer könnte es ihr verdenken auf uns los zu gehen?

„Alle raus."
„Aber..."
„Raus Isaac!" knurrte ich kurz auf.
Isaac gab ein schnaufen von sich und verließ schlussendlich dann doch das Zimmer genau so wie alle anderen. Irgendwer schloss noch die Tür und ließ uns alleine.
Kurz blieb ich noch an Ort und stelle bevor ich um das Bett herum ging und mich darauf nieder ließ.

Sie trug immer noch die Verbände die meine Mutter ihr verpasst hatte und war immer noch schmutzig. Jedoch hat sie nun keine Blauen Flecken mehr oder gar eine Schuss Wunde.

„Hallo. Mein Name ist Shane. Das eben war meine Familie. Ich kann mir vorstellen das das alles jetzt echt viel für dich ist, aber wir wollen dir nichts tun. Versprochen." verlegen kratze ich mir den Nacken. Ich habe sowas noch nie gemacht. Klar habe ich schon zwei mal jemanden gebissen und damit erfolgreich verwandelt, jedoch waren es beide meine Freunde und nicht jemand komplett fremdes.

„Du, also du bist nicht unsere Gefangene oder sowas. Mein kleiner Bruder Isaac hat dich verletzt im Wald gefunden und dich mit genommen. Wir wollen dir nur helfen. Also... wie wäre es damit, du gehst duschen, machst dich frisch. Ich hole dir ein paar neue Klamotten und wenn du dich traust darfst du gerne zu uns raus kommen und mit uns Abendessen. Meine Mutter kocht großartig. Wenn... wenn nicht ist auch gut. Lass dir Zeit und wenn etwas ist sag Bescheid."
Sie saß immer noch genau so in der Ecke und bewegte sich kein bisschen. Da einzige was mir zeigte das sie lebte war ihr schneller Herzschlag.

Kurz zögerte ich noch, doch dann verließ ich das Zimmer, befahl keinen hineinzugehen und suchte ihr ein paar Klamotten raus.
Eine graue Hose von Cory, weiße Socken von Cory, Unterwäsche in mehreren Größen die Mom ihr besorgt hatte, einen Pulli von mir sowie ein T-Shirt und noch eine Boxershorts, fals sie hier schläft und was zum schlafen braucht. Sie muss ja nicht wissen das es meine ist.

The Bite of Life Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt