X VI

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Ich dachte es würde ein schöner entspannter Tag werden, aber Nein!
Shane hatte andere Pläne und scheinbar war er sauer auf mich.

Nachdem er seinen Freunden abgesagt hatte, waren wir wieder in den Wald gefahren und hatten weiter meine Fähigkeiten geübt und das jetzt schon den ganzen Tag.
Ich hatte ihn schön häufiger gefragt wann wir wieder zurück fahren würden oder ob wir was anderes noch machen und jedes Mal kamen die gleichen zwei antworten.
„Ja später." und „Mal schauen."

Seufzend konzentriert ich mich auf meine Krallen, es dauerte kurz, doch dann waren sie wieder weg.
Ich konnte es.
Aber Shane sah es anders.

Er hatte sich auf einen Baumstamm gesetzt und tippte was in sein Handy oder laß das Buch was er sich mitgebracht hatte.
Wie gemein.
Ich würde auch lieber lesen als das hier zu machen.

„Shane. Wann sind wir den fertig."
„Ja später."
Hä? Wie kann er darauf mit Ja später antworten?
Jetzt reicht es.

„Shane. Was ist los? Ich habe keine Lust mehr und außerdem bekomme ich es schon echt gut hin. Warum können wir nicht mal eine Pause machen?"
Damit hatte ich seine Aufmerksamkeit. Shane stand auf und trat auf mich zu.
„Was los ist? Ich... du...arrhg! Egal. Du willst wieder zurück OKAY fahren wir wieder zurück."

Was war das?
Ein Emotions Ausbruch?
„Shane stop. Sag mir doch was los ist.
Geht es... geht es um den Biss? Ich werde das bestimmt nicht nochmal machen."
Ein schnauben verließ ihn bevor er sich von mir abwandte „Nein wirst du nicht, ... weil es nicht nochmal passieren wird. Das... das was passiert ist war ein Fehler."

Was?
Emotionen. So viele Emotionen brachen über mich hinein und ich wusste einfach nicht wie ich mit ihnen umgehen sollte, welche ich zuerst spüren sollte oder welche rational und welche übertrieben oder falsch waren.
Ein Knurren verließ meine Lunge und aus Frust holte ich aus und schlug in den nächst besten Baum, der laut knackte und und mit einem lauten Knallen zu Boden ging.

„Gut. Dann wäre das ja geklärt." ich wartete gar nicht auf eine Reaktion von ihm und lief einfach auf sein Auto zu was zum Glück nicht vom Baum getroffen wurde.
Shane folgte mir, das wusste ich weil er das Auto öffnete und ich einsteigen konnte.

Schweigend fuhren wir wieder zurück zu ihm nach Hause.
Dort angekommen betraten wir schweigend das Haus und zogen uns wieder Jacke und Schuhe aus.
Ein herrlicher Duft lag in der Luft und ließ mich kurz zeitig meine verwirrenden Emotionen die ich mit dem Mantra zu unterdrücken versuchte zu vergessen.

Welche drei Dinge bleiben nicht lange verborgen?
Die Sonne
Der Mond
Die Wahrheit.

Gerade als ich den ersten Schritt auf die Küche zu trat tauchte Sabine schon auf und grinste mich breit an.
„Da seid ihr ja! Das Essen ist gleich fertig und ich habe super Nachrichten. Kommt."
Wir folgten ihrer Aufforderung und nahmen am gedeckten Tisch Platz.

Nachdem auch die anderen da waren und wir jeder was auf den Teller hatten fing Sabine wieder an.
„Paige. Die Polizei hat angerufen. Sie konnten alle Festnehmen und jeder wird jetzt vors Gericht geladen. Du sollst auch eine Aussage machen und die Papiere dazu und alles weitere schicken sie dir nach Hause. Ach und wegen zu Hause, deine Eltern haben Angerufen. Sie freuen sich das es dir gut geht und kommen dich morgen schon abholen."
Sie jubelte leise, was mir ein Lächeln auf den Lippen zauberte.

Alles läuft wieder gut. Wieder normal.
„Warte, heißt das wir sehen dich nicht mehr?" brach Cory die Freude seiner Mutter und blickte mich traurig an.
Sabine strich ihm über die Haare und lächelte ihn aufmunternd an.

„Paige wohnt,so wie ich das verstanden habe, mehr als fünf Stunden fahrt weg. Sie kann uns gerne jeder Zeit besuchen, aber auf Dauer..." sie schüttelte traurig den Kopf.
„Aber dann ist sie wieder bei ihrer Familie und kann ihr Leben leben. Hier hat sie nichts was sie hält."

Kurz zuckte mein Blick zu Shane, doch schnell wandte ich mich wieder ab.
Nein. Hier habe ich nichts was mich hält.
Außer...

Das Essen verlief noch recht normal, wir unterhielten uns über meine Zukunft und das ich sie alle auf jeden Fall besuchen kommen werde.
Nach dem Essen sagte ich jedem Gute Nacht und legte mich in mein Bett. Nein das Krankenzimmer Bett.

Meine Gedanken kreisten durchgehen durcheinander über alles was passiert ist und fanden einfach keine Ruhe.
Erst gegen halb zwei morgens fand ich endlich meine Ruhe und konnte schlafen, jedoch nicht ohne erneut einen Alptraum zu haben.

The Bite of Life Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt