Kapitel 3

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Seolan landete in einem riesigen Hof, der von Gebäuden flankiert war. Sie alle waren massiv in ihrer Bauweise und Naoki konnte überall Drachen erkennen. Manche sehr klein, andere sehr groß. Sie schienen auf den Gebäuden zu leben.

Allerdings erblickte Naoki auch den ein oder anderen Menschen, der sie skeptisch beugte.

Langsam rutschte sie von Seolans Rücken und fragte sich, warum man sie so anstarrte? Dabei fiel ihr auf, dass sie nur Männer entdecken konnte.

„Seolan", wurde der Drache von einem breitschultrigen Mann mit unnatürlich violetten Haaren angesprochen. „Warum bringst du einen Menschen mit?", fragte er nicht begeistert über Naokis Anwesenheit. Er betrachtete sie eingängig und verzog das Maul.

Obwohl Seolan in ihrem Rudel einen hohen Posten hatte, so musste er sich doch vor ihrem Anführer Reolan verantworten.

Er war, ähnlich wie Seolan, ebenfalls ein König. Nur eben nicht über das Reich Askan, sondern über die Drachen selbst. Damit hatte er das meisten zu sagen und die Macht über die Drachen. Trotzdem war Reolan kein unangenehmer Zeitgenosse und sprach sich viel mit Seolan, seinem jüngeren Bruder, ab. Was nichts daran änderte, dass er nicht begeistert davon war, dass dieser einfach ein Menschenmädchen hierherbrachte.

Die junge Frau hatte ein Strahlen um sich, das ihn nervös machte. Er hatte so etwas schon einmal gesehen, doch ihm war auch bewusst, dass er zu viel in die Sache hineininterpretierte. Das konnte unmöglich Arelia sein.

„Sie ist die Anomalie, die wir gespürt haben", sagte Seolan unumwunden, während er mit seinem Schwanz die verwirrte Naoki in die Richtung des Mannes schob.

Dieser schnaubte. Das war ein zu großer Zufall. Er hatte nicht geglaubt, dass Menschen ein derartiges Strahlen überhaupt besitzen konnten. „Als ob. Die Seher müssen sich geirrt haben", winkte er ab, denn er wollte nicht, dass ausgerechnet eine Frau, die aussah wie seine Mutter, dieses Schicksal erlitt.

Naoki erkannte, dass er sie aus den Augenwinkeln mit seinen intensiven, violetten Augen genau betrachtete, was sie leicht schaudern ließ. Auf sie wirkte er verärgert.

„Dann wird es deine Aufgabe sein, zu ihnen zu fliegen und die Sache richtig zu stellen. Bis dahin wird sie unser Gast sein", erklärte Seolan recht nüchtern. Für ihn war unbestritten, dass sie die richtige war.

Naoki wandte sich zu ihm um, erblickte aber lediglich einen blonden, nackten Mann.

Sie blinzelte, lief rot an und drehte ihren Blick wieder weg, während sie eine Entschuldigung murmelte.

Seolan trat auf Naoki zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter, was diese zucken ließ. Sie versuchte, ihn nicht anzusehen, schaffte es aber nicht und schielte kurz nach hinten. Er war tatsächlich noch immer nackt!

Sie ließ verstohlen einen Blick über seinen Oberkörper wandern und fuhr gedanklich die wohldefinierten Muskeln seiner Brust nahm.

Ihr rann ein Schauer über den Rücken. So gut gebaute Männer hatte sie bei sich nur zu Gesicht bekommen, wenn sie den Wachmännern heimlich beim Üben zugesehen hatte. Ihre Mutter hatte Wert darauf gelegt, sie von allen fernzuhalten, was unsittlich war. Das hatte jedoch nur Naokis Neugier gesteigert und dafür gesorgt, dass sie ihre ersten Erfahrungen in sexueller Hinsicht aus den Freudenhäusern der Stadt bezogen hatte.

Schnell wandte sie ihren Blick wieder zu Reolan, der nicht minder heiß aussah, aber zumindest angekleidet war. Sie sollte sich darauf fokussieren, das sie hier an einem fremden Ort war und nicht sagen konnte, ob die Männer hier ihr gut gesinnt waren.

„Ich heiße Naoki", stellte sie sich schließlich mit einem Knicks vor, weil sie nicht wusste, was dieses Blickduell der beiden zu bedeuten hatte. Es war ihr einfach nur unangenehm.

Die Drachen von AskanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt