Naoki spürte, wie die Kälte, die ihre Glieder gefangennahm, endlich nachließ. Sie blinzelte ganz leicht und bemerkte, dass es um sie herum dunkel war.
Auf ihr lag eine Decke und sie befand sich in einem Raum, in dem man die Vorhänge zugezogen hatte. Nur ein Feuer im Kamin brachte etwas Licht.
Langsam setzte sie sich auf und stöhnte leise.
Um sie herum bewegte sich etwas, was Naoki zuerst Angst machte, bis sie Shao bemerkte. „Wie geht es dir?", fragte er, als ihm bewusst wurde, dass sie wach wurde.
Zudem hob der schwarze Drachen, der neben ihr gelegen hatte, den Kopf und stieß seinen Kopf vorsichtig gegen Naokis Arm.
„Ja ... Ich denke schon", murmelte Naoki, die sich vorsichtig an den Kopf griff. Dort spürte sie heftige Schmerzen, die dafür sorgten, dass sie ihre Augen zukniff. „Was ist passiert?", fragte sie verwirrt, wie sie hierhergekommen war.
„Das weiß ich nicht. Ich habe euch am Boden gefunden", bemerkte Shao, der erhofft hatte, von Naoki Informationen zu bekommen.
Naoki runzelte den Kopf, bevor sie die Augen aufriss. „Wie geht es Seolan und Reolan?", fragte sie und wollte aufspringen, doch ihre Beine reagierten nicht.
Panisch schob sie die Decke zurück und starrte auf ihre Beine. Diese sahen seltsam aus. Als wären sie mit Drachenschuppen überzogen.
„Beide sind noch ohnmächtig", erwiderte Shao, der sie davon abhielt, nach ihren Beinen zu greifen.
Naoki atmete tief ein und versuchte sich auf ihre Beine zu konzentrieren. Diese waren noch immer kalt und fühlten sich taub an, doch das war nicht das, was ihre Aufmerksamkeit bekam. Sie dachte immer wieder an Reolan. Hatte sie geträumt, dass er sie geküsst hatte?
„Ich muss ihnen helfen", murmelte sie und blickte Shao flehend an.
Dieser seufzte leise. „Gut, ich bringe dich zu ihnen", sagte er nicht ganz so begeistert, doch er konnte ihr einfach nichts abschlagen.
Er schlang seine Arme um Naoki und hob diese vorsichtig hoch. Zum Glück musste Shao sie nicht weit tragen, denn Seolan und Reolan lagen in ihrer Nähe.
Naoki hörte den Atem, als sie sich vor sie setzte und ihre Hände nach Reolans Gesicht ausstreckte. Als sie es berührte, spürte sie die kalte Haut. Er fühlte sich an, als wäre er tot, wenn er nicht atmen würde.
Langsam drehte sich Naoki und Seolan, der auf der anderen Seite lag. Ihn berührte sie an der Schulter und kontrollierte, ob sein Körper noch infiziert war. Das war er nicht, was sie erleichtert seufze ließ. Zumindest er war außer Gefahr.
Unschlüssig blickte Naoki zwischen Reolan und Seolan hin und her, bevor sie sich als erstes dem Drachenkönig widmete. Sie wollte, dass er erwachte und ihr erklärte, was hier los war. Er hatte seine Magie mit ihr geteilt und so dafür gesorgt, dass sie Seolan hatte retten können. Jetzt wollte sie ihn retten.
Gerade, als sie ihre Magie in ihn leiten wollte, zuckte er mit den Augen. Trotzdem schickte Naoki einen Teil ihrer Magie zu ihm, was sofort für eine leichte Besserung seiner Wärme sorgte.
Als Reolan die Augen aufschlug, drehte er sofort seinen Blick zu Naoki und lächelte. „Du lebst", flüsterte er, hob die Hand und nahm ihre.
Tränen tragen Naoki in die Augen, bevor sie ihr Gesicht auf seine Brust legte und weinte. Ihre Hand drückte seine.
Sie konnte es gar nicht glauben. Alle drei hatten überlebt. In Zukunft mussten sie definitiv vorsichtiger sein. Wer wusste schon, was noch alles auf sie zukommen würde.
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Die Drachen von Askan
FantasyNaoki muss aus ihrer alten Heimat fliehen und durch ein Portal landet sie auf einem Kontinent, den bisher noch nie jemand ihrer Gegend betreten hat. Askan. Dort steht sie dem Drachen Seolan gegenüber, der sie töten will, es sich dann doch anders übe...