Kapitel 8

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Hermine

"Was machst du da, Granger", fragt Draco mich von hinten, in seiner Stimme höre ich leichte Angst, aber wieso schließlich üben sie ja auch den Tanz, aber vielleicht denkt er ja, dass ich die Schritte nicht hinbekommen würde oder das er mich bloßstellen möchte, indem er mir falsche Schritte beibringt, aber das würde er nicht hinkriegen, da wir die Choreographie schon geübt haben. Ich runzel die Stirn, drehe mich irritiert um, in seinem Gesicht sehe ich die sonstige Kälte, aber in seinen Augen sehe ich etwas Angst, aber warum, mit meiner Rechten Hand zeige ich auf den Plattenspieler, verdrehe irritiert die Augen, drehe meinen Kopf wieder um und mache den Tonarm auf die Scheibe. Daraus kommt die klassische Musik.

Plötzlich höre ich ein lauteres Atmen, das Atmen hört sich so stockend an, ich drehe mich um, Draco sieht weiß im Gesicht aus, er zieht sich sein Sport T-shirt aus, ohne nach hinten zu gucken, steht er plötzlich vor der Wand, sein Atem ist immernoch unregelmäßig.

"Malfoy was ist los", frage ich ihn voller Sorge, Malfoy guckt mich nicht an, schnell mache ich Tonarm runter, da die Musik wahrscheinlich ein Auslöser dieser Attacke war, Malfoy kämpft weiterhin mit sich, aber er schafft es nicht, voller Angst fährt er die Wand runter.

"Draco was ist los", frage ich ihn voller Sorge, er reagiert nicht, ich laufe auf ihn zu, Knie mich zu ihm runter und lege meine Hände auf seine Oberarme.

"Bitte Vater tu mir nichts", sagt er mit einem Zittern in der Stimme, er winkelt seine Hände auf seine Knie und legt seinen Kopf auf seine Unterarme. Danach fängt er an zu Schluchzen, auch wenn ich sein Gesicht nicht sehe, weiß ich, dass er weint. Aber ich weiß jetzt nicht, was ich machen soll, wie hilft man Menschen bei einer Panikattacke. Aufjedenfall möchte ich ihn in diesem Moment nicht alleinlassen.

"Draco, Draco alles ist gut, dein Vater ist nicht hier um dir was zu tun", versuche ich ihn zu beruhigen, er guckt zu mir hoch und zum Ersten Mal, seid ich ihn kenne, sehe ich etwas Anderes in im, als diese arrogante widerliche Kakalake, sondern einen Gebrochenen kleinen Jungen, der Angst vor seinem Vater hat. Ich streiche mit meinen Fingern seine Oberarme hoch und runter. Sein Atmen ist immer noch unregelmäßig, irgendwie muss ich es hinbekommen, dass es ihm besser geht. Malfoy fängt wieder an zu Zittern, sein Atem wird wieder Unregelmäßig und er kriegt wieder Schweißausbrüche.

"Draco, atme ein und aus, ein und aus, es ist alles gut, dein Vater ist nicht hier, er wird dir nichts tun, nur ich bin hier", versuche ich ihn wieder zu beruhigen, ich lege meine linke Hand auf seine linke Brust und ich atme mit ihm ein und aus. Zum Glück macht Draco das mit und ich merke, wie seine Atmung wieder Regelmäßiger wird.

"Gut Draco immer tief ein und ausatmen, es ist keiner hier um dir wehzutun", rede mit einer ruhigen Stimme, ich sehe in seinem Blick, dass er mir dafür dankbar ist, das ich für ihn da bin und er froh ist, es nicht allein durchzumachen. Ich halte ihn meine Hände hin, er nimmt die Geste an und legte seine Hände in meine. Sein Zittern ist wieder zurückgegangen und er hat auch kaum noch Schweiß im Gesicht.

"Ich habe Angst, Granger, einfach nur Angst", schluchzt er, zieht seine Hände vors Gesicht und weint los. Sein Schluchzen wird wieder etwas Lauter. Es ist echt komisch den sonst so kalten Malfoy, so weinen zu sehen und auch so offen mit seinen Gefühlen. Man sieht in ihm dadurch, dass er nie der Malfoy sein durfte, den er gerne sein wollte, sondern die Marionette seines Vaters.

"Alles wird gut Malfoy", tröste ich ihn, ich lege meine Hände auf seine Knie, er fährt sich mit seinen Händen durchs Gesicht und guckt an die Decke mit Tränen in den Augen. Danach guckt er mir in die Augen, in seiner Mimik kann ich sehen, dass es für ihn nicht gut wird.

"Was soll denn gut werden, weißt du wie es eigentlich ist, ihn als Vater zu haben, jedesmal die Enttäuschung in seinen Augen zu Sehen, wenn eine Muggelgeborene mal wieder besser war, als ich. Manchmal wünsche ich mir, er würde in Askaban sitzen, damit ich es endlich nicht mehr ertragen muss", verzweifelt er, er versucht sich seine Tränen wegzuwischen, aber er weint weiterhin, seine Wangen sind schon ganz rot vom vielen Weinen, dass zu hören, wie er sich wirklich fühlt, lässt mich zum ersten Mal Mitleid mit ihm fühlen.

"Sagt deine Mutter denn nichts dazu", frage ich ihn vorsichtig, er richtet seinen Blick wieder auf mich, mit seinen Fingern wischt er seine Tränen weg, er atmet tief durch, macht seine Hände zusammen und legt sie auf sein Nacken. Für Malfoy ist es bestimmt Schwierig darüber zu reden, vorallem vor seiner Feindin.

"Meine Mutter guter Witz, die lässt sich jedes Mal von ihm einlullen, er dreht es immer so, als wäre es eine Erziehungsmaßnahme, die er machen muss, damit ich der Mann werde, der ich werden muss. Einen Tag nachdem ich Gefoltert wurde mit dem Cruciatus Fluch, hat sie nur gesagt, dass es nicht so Schlimm wäre, da sie mein Schreien ja durch die Musik nicht richtig hören konnte und das sie denkt, dass es dadurch gar nicht so Schlimm wäre", versucht er mir zu erklären, er versucht Stark rüberzukommen, aber an seinem Gesicht kann ich sehen, dass er es nicht ist. So gebrochen haben ich ihn noch nie gesehen. Er wischt sich die Tränen weiterhin weg.

"Das tut mir so leid", sage ich ihm Mitfühlend, ich lege meine Hände vorsichtig auf seine, er guckt mich an, plötzlich wird seine Miene wieder kalt, er zieht seine Hände zurück, dann steht er auf, atmet tief durch, läuft los und macht einen Bogen um mich. Ich gucke zu ihm hoch, er hebt sein T-shirt hoch, zieht es sich wieder drüber und dreht sich zu mir um.

"Muss es nicht, ich weiß noch nicht mal, warum ich dir das alles erzähle, schließlich verbindet uns nichts, außer das wir Feinde sind und ich dir das Tanzen beibringen muss, weil ich keine Wahl habe. Behalte das was ich dir erzählt habe für dich Granger. Wir werden nie wieder darüber reden, die Tanzstunden werde ich dir weiterhin geben, aber ohne Musik", sagt er mir wieder mit dieser kalten Malfoy Stimme, ich nicke ihm zu, dann dreht er sich unbekümmert um und geht aus dem Raum raus. Wie schafft er es von der einen auf der anderen Sekunde seine Emotionen abzustellen? Dieser Typ ist so irritierend.

Ich muss mir etwas wegen der Musik einfallen lassen, schließlich muss er die Musik ja auch auf den Weihnachtsball hören, aber höchstwahrscheinlich hat er nur Angst vor Klassischer Musik und da kommt mir schon eine gute Idee, um das Musikproblem aus der Welt zu Schaffen.

Bad Love or Real LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt