Kapitel 15

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Draco

Paar Tage später im Raum der Wünsche

Das mit dem Verschwindekabinet läuft besser als gedacht, ich habe es in wenigen Tagen geschafft, Objekte von hier aus zu Borgin und Burkes zu bringen, aber mit echten Lebewesen wird es etwas Schwieriger. Vielleicht schaffe ich ja, dass dieser Teil des Plans gelingt und für Dumbledore habe ich mir auch etwas Einfallen lassen, ich werde ihm eine Verzauberte Halskette schicken, aber da brauche ich noch jemanden, der es ihm gibt und dann wäre er Tod.

Bei dem Gedanken muss ich nochmal tief durchatmen, ruhig bleiben Draco, alles wird gut, nein wird es nicht. Schon allein bei dem Gedanken daran, jemanden umzubringen, will ich heulen und wenn ich mich Dumbledore anvertraue, vielleicht hilft er mir mich zu verstecken, aber was würde es bringen, der dunkle Lord findet mich dann, tötet Granger und dann mich.

Nein das darf nicht passieren, Granger muss leben, da gibt es keine Widerrede, ihr Leben ist Wichtiger, als mein Eigenes, ach Draco warum bist du wieder so in Gedanken, vielleicht weil ich die Einzige Person bin, die sich für meine Gedanken interessiert. All die anderen Zauberer um mich herum, sind nur oberflächlich mit mir befreundet oder der Größte Teil mag mich halt nicht, woran ich selber Schuld bin.

Ich hebe meinen Löffel mit dem leckeren Porride, den ich mir geholt habe, als ich so auf das Porridge runterblicke, bemerke ich kein Hungergefühl mehr und senke wieder den Löffel. Sowas passiert mir in letzter Zeit häufiger, oft esse ich auch nur, damit es den Anschein nach erweckt, als wäre mit mir alles in Ordnung, aber oft kotze ich das Essen bei meinen Panikattacken wieder aus. Neben mir sitzt Crabbe, der seine 3 Portion schon isst und ich atme tief durch.

Meinen Elbogen mache ich leicht gegen den von Crabbe, der hört schlagartig auf zu Essen, dreht  sein Kopf in meine Richtung , ich nicke zu meinem Essen, er nickt mir nur zu, nimmt sich die Schale und dem Löffeln und fängt an meine Portion zu Essen.

"Was ist mit dir los Draco, du sitzt jetzt oft stillschweigend rum, scheinst nichtmal was zu Essen und andere schikanieren wir auch nicht mehr", holt mich Blaise aus meinen Gedanken, er sitzt gegenüber von mir und guckt mich besorgt an. Genervt verdrehe ich die Augen, merken manche Menschen nicht, wenn man einfach nur seine Ruhe haben möchte und einfach nicht Reden möchte. Die Tür geht auf und Weasleebee kommt rein, er sieht ängstlich aus, was man von weitem beobachten kann, bestimmt wegen seinem Quidditch Problem.

"Weasley du Loser, du brauchst gar nicht erst zum Casting gehen", brüllt Blaise zu ihm hin, dann dreht sich Blaise wieder zu uns um, er zieht seine Augenbrauen voller Erwartung hoch und guckt mich an. Genervt zucke ich nur mit den Schultern, was bringt es mir Weasley wegen seiner Quidditchbewerbung zu Ärgern, gar nichts. Mein Blick wandert zu dem Gryfindortisch, meine Augen suchen nach Granger die sich amüsiert mit Potter unterhält, ich grinse leicht, sie sieht glücklich aus und das macht mich innerlich glücklich. Sie sieht auch wieder echt gut aus.

Ohne ein Wort stehe ich auf und verlasse den Tisch, als ich aus der Tür rausgehe, laufe ich den Gang entlang, soll ich mir heute einen Tag Ruhe nehmen, nein die Zeit habe ich nicht.

"Draco", ruft jemand hinter mir, ich atme tief durch und drehe mich Genervt um, Blaise kommt auf mich zu und bleibt vor mir stehen. Oh man erwartet er jetzt eine Antwort von mir.

"Was ist mir dir los, wo ist der Coole Draco hin, der der den blöden Gryfindors lustige Sprüche drückt, der andere fertigmacht, die unter ihm stehen, der die Potter Stinkt Aktion geleitet hat, der

"Es freut mich, dass du diesen Draco vermisst, aber wenn du ihn suchst, vielleicht findest du ja irgendeinen anderen, der mit dir Leute mobbt. Ich möchte einfach nur meine Ruhe und alleinsein", antworte ich ihn mit einem ruhigen Tonfall, dann drehe ich mich um und lasse Blaise da stehen. Ich bemerke schon, dass leichte Zittern an meiner Hand, ruhig bleiben Draco, alles ist gut, ich versuche tief durchzuatmen, aber irgendwie schaffe ich es nicht. Nein wie atmet man nochmal, ich muss hier schnell weg, ich renne schneller bis ich einen Raum finde, ich mache schnell dir Tür auf, gucke mich um zum Glück ist keiner hier drin. Schnell gehe ich rein, mache die Tür hinter mir zu, ich halte mich mit der rechten Hand am Regal fest, damit ich stehen kann und versuche tief durchzuatmen, aber ich kann es nicht.

"Nein, ich kann nicht mehr", murmel ich vor mir hin, ich fahre mir mit meinen Händen durchs Gesicht, weil sich in meinem Gesicht bildet und unter meinen Achseln, ich kann nicht atmen, ich kann es nicht, dass Hemd muss ausgezogen werden, ich ersticke. Schnell ziehe ich mein Schwarzes Sacko aus und Knöpfe mein Hemd auf. Als es endlich offen ist, ziehe ich es schnell aus und werfe es in die Ecke. Ich halte mich wieder am Regal fest, weil ich nicht mehr stehen kann. Was ist bloß mit mir los? Plötzlich breche ich im Stand zusammen und lande auf dem Boden.

"Keiner kann mir helfen, ich bin Draco Malfoy und bin allein auf der Welt. Granger muss leben", murmel ich vor mich hin, meine Arme und Beine schmerzen von dem Sturz, aber der eigentliche Schmerz befindet sich in meinem Herzen, es fühlt sich an, als wäre jeder Atemzug mein Letzter, ich will nicht aufstehen. Ich lege mich auf die Seite und nehme meine Beine vor meinem Körper, umschlinge meine Arme und Beine. Irgendwie müssen diese inneren Schmerzen doch aufhören, aber sie tun es nicht.

"Ich kann nicht mehr", schluchze ich vor mir hin und fange an zu Weinen, plötzlich höre ich ein Rückeln an der Tür, nein bitte nicht jetzt, ich will doch einfach nur meine Ruhe, keiner darf mich so sehen. Manchmal frage ich mich, seitwann ich so viel Weine, aber vielleicht ist es einfach der ganze Schmerz von all den Jahren. Plötzlich geht die Tür auf, mein Blick wandert hoch, ihren Duft würde ich von überall wiedererkennen und als ich ihr Gesicht sehe, bestätigt sich meine Theorie, schnell gucke ich wieder auf den Boden und klammere meine Beine vor meiner Brust.

"Draco, was ist passiert", sagt sie besorgt und kommt auf mich zu, kniet sich zu mir runter, ich höre noch irgendwas aus ihrem Mund, aber ich merke, wie es wieder anfängt.

"Nein lass mich in Ruhe, ich will das nicht", Schreie ich nur und schlage ihre Hände weg, werde ich langsam verrückt, mein Atem wird wieder schwieriger und ich versuche gleichmäßig zu atmen, aber kriege es nicht hin.

Bad Love or Real LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt