Chapter Eight

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Nachdem Kiri Hilfe geholt hatte, kamen Jake, Tonowari und noch andere Metkayina, um uns auseinander zu bringen. Es war nicht ganz einfach, aber nach einer Weile war jeder bei seinen Eltern und bereit eine Standpauke zu erhalten. So auch wir. Jake scheucht Neteyam, Lo'ak und mich zurück zu der Hütte. Neteyam fasst sich an seine Lippe, welche aufgeplatzt ist und auch ich habe eine leichte Platzwunde an der Schläfe, als ein Schlag versehentlich mich getroffen hat.

„Was war die einzige Sache, um die ich euch gebeten hatte?", fragt Jake dann aufgebracht, als wir uns wie Soldaten in Reih und Glied vor ihm aufstellen, „Die einzige Sache?"

„Keine Schwierigkeiten machen", murmelt Lo'ak dann, während er seinen schmerzenden Arm hält.

„Keine Schwierigkeiten machen, ganz genau!", wiederholt Jake und macht sich bereit die volle Ladung an Wut rauszulassen, doch Neteyam geht dazwischen und stellt sich schützend vor seinen kleinen Bruder.

„Es war meine Schuld", sagt er und hebt dabei die Hände, um seinen Vater zu besänftigen, doch dieser lässt ihn nicht mal ausreden.

„Das denke ich nicht. Hör auf dich ständig für diesen Schwachkopf ins Feuer zu legen", meint Jake nur und sieht dabei wütend zu Lo'ak.

„Hör zu, Dad. Ao'nung hat Kiri fertig gemacht. Er hat sie einen Freak genannt", sagt Lo'ak dann, was Jake zum Schweigen bringt. Er zögert kurz, bevor er weiter spricht: „Entschuldige dich bei Ao'nung."

„Was?", fragt Lo'ak entsetzt. Ich kann ihn verstehen. Die Schuld liegt definitiv nicht voll bei ihm.

„Er ist der Sohn des Anführers. Verstehst du das nicht?", antwortet Jake und sieht kurz nach hinten, um zu sehen, was draußen vor sich geht, „Es ist mir egal, wie du es machst. Geh einfach und schliss Frieden. Los jetzt!"

Lo'ak lässt ein Seufzen von sich, ehe er mit gesenktem Kopf an seinem Vater vorbei geht und die Hütte verlässt. Jake wendet seinen Blick wieder zu Neteyam und mir. Ich habe das Gefühl, dass ich einen Stein verschluckt habe, so schwer ist mein Magen.

„Gut, was hattet ihr beide damit zu tun?", fragt Jake dann und sieht zwischen uns hin und her, während er auf eine Antwort wartet. Ich überlege kurz etwas zu sagen, doch Neteyam kommt mir zuvor.

„Y/N hatte nichts damit zu tun. Sie hat nur versucht zu helfen", sagt er sofort und macht wieder einen Schritt auf seinen Vater zu. Dieser lässt ein Seufzen von sich, scheint seinem Sohn dieses Mal aber zu glauben.

„Oh man", murmelt er überzeugt und dreht sich dann zu mir, wobei sein Blick sanfter wird, „Die Jungs haben dich ziemlich hart erwischt. Geht es dir gut?"

Ich nicke nur schnell als Antwort auf seinen fragenden Blick. Mir ist diese Situation mehr als nur unangenehm.

„Okay, das ist die Hauptsache", sagt Jake, was mir noch unangenehmer ist. Ich will ihnen keine unnötigen Probleme machen, da es sicherlich schon hart genug ist, mich überhaupt mit dabei zu haben.

„Das war mutig von dir. Danke, dass du versucht hast auf die beiden Dickköpfe aufzupassen."

Ich nicke nur und bringe ein leises „Kein Problem" heraus, da ich nicht weiß, was ich sonst antworten soll.

„Nagut, du kannst gehen", sagt Jake dann noch und ich gehe an ihm vorbei, um die Hütte zu verlassen. Neteyam will mir folgen, wird jedoch von seinem Vater nochmal aufgehalten. Ich gehe um die Hütte herum, damit sie nicht denken, dass ich lausche, höre aber trotzdem zu, da ich wissen will, wie es Neteyam darin ergeht, nachdem er für uns alle eingestanden ist.

„Wie sehen die anderen Jungs aus?", fragt Jake dann mit seiner strengen Stimme und Neteyam schluckt nur.

„Schlimmer", murmelt er und ich kann die Wände bereits zittern hören. Jake schweigt kurz, weshalb seine plötzliche Antwort mich überrascht.

First Love -- Neteyam x Y/N Female (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt