Chapter Thirteen

223 9 3
                                    

Am nächsten Morgen, erwache ich durch ein Geräusch, welches sich in unmittelbarer Nähe befinden muss. Erschrocken öffne ich die Augen und richte mich auf. Ich sehe mich in dem Zelt um und entdecke Lo'ak, der das Geräusch verursacht hat, indem er einen Haufen Gegenstände umgeworfen hat. Die Sonne ist noch sehr schwach und ich wundere mich, warum er so früh morgens schon auf den Beinen ist.

    „Lo'ak?", frage ich, woraufhin dieser zusammen zuckt und sich erschrocken umdreht.

    „Y/N?", bringt er geschockt heraus, als er seine Worte wieder sortieren kann, „Warum erschreckst du mich denn so?"

    „Das sollte ich dich eher fragen. Was machst du hier so früh am Morgen?", beantworte ich seine Frage mit einer Gegenfrage. Lo'ak kratzt sich verlegen am Hinterkopf und bringt ein paar stotternde Laute heraus.

    „Ich...wollte nur auf Toilette", murmelt er, doch ich lege den Kopf schief und ziehe eine Augenbraue hoch. Ich weiß, dass er lügt und ich weiß auch, warum.

    „Du willst zu Payakan oder?", konfrontiere ich ihn und als er merkt, dass er mich nicht mehr weiter täuschen kann, versucht er auf meine Güte anzuspielen.

    „Bitte sag es niemandem", fleht er und ich seufze. Ich will ihm ja glauben, aber die Metkayina kennen die Tulkune und Payakan besser als wir. Es wäre zu gefährlich ihn jetzt gehen zu lassen. Ich sehe in die Augen meines Freundes, welcher nervös auf und ab tippelt. Andererseits weiß ich genau, dass Lo'ak ein gutes Bauchgefühl hat, was solche Sachen angeht. Ich schaue auf den Boden und überlege. Es ist eine schwierige Entscheidung. Ich kenne Payakan nicht, aber ich kenne Lo'ak. Und ich vertraue ihm.

   „Ich könnte dich eh nicht davon abhalten, nicht wahr?", frage ich, woraufhin Lo'ak mit den Schultern zuckt, was ich als definitiv als ,Nein' deute. Ich seufze. Ich will ihm die Freundschaft mit Payakan nicht verwehren, aber es wäre unverantwortlich ihn gehen zu lassen, nachdem alle uns vor ihm gewarnt haben.

    „Lo'ak, ich würde dich wirklich gerne gehen lassen, aber wenn etwas passiert, liegt die Schuld auf mir, verstehst du?", versuche ich ihm zu erklären und er nickt langsam, „Tut mir leid."

    „Nein, nein, ich kann das verstehen, aber danke, dass du mir glaubst", antwortet Lo'ak ein wenig traurig und setzt sich wieder auf sein Bett. Ein wenig angespannt lege ich mich ebenfalls wieder hin und schlafe schnell wieder ein.

Die Wärme des Tages kitzelt mich wach, als ich meine Augen erneut öffne. Dieses Mal steht die Sonne schon höher und das Leben im Dorf geht langsam los. Müdigkeit nagt an mir und ich schließe die Augen wieder, werde aber wieder aus dem Halbschlaf gerissen, als eine Hand an mir rüttelt. Mit zusammengekniffenen Augen blinzel ich gegen das helle Licht und sehe die Silhouette von Tuk.

    „Y/N! Steh auf", ruft sie freudig, woraufhin ich ein Grummeln von mir lasse und mich ein wenig weg drehe.

    „Tuk, lass mich schlafen", murmel ich, doch Tuk bleibt hartnäckig.

    „Och, bitte! Mir ist langweilig", fleht sie weiter und ich öffne die Augen.

    „Willst du nicht was mit Kiri machen?"

    „Die schläft noch."

    „Das tue ich auch."

    „Nein, du redest doch."

Ich lasse ein Seufzen von mir: „Was ist mit Neteyam?"

    „Schläft auch."

    „Lo'ak?"

    „Der ist weg."

    „Deine Eltern?", will ich weiter sprechen, unterbreche mich jedoch selbst, als ich ihre Worte in meinem Kopf wieder hole, „Was hast du gerade gesagt?"

First Love -- Neteyam x Y/N Female (German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt