First Love -- Neteyam x Y/N Female (German)

Chapter Three

Ich versuche mich unauffällig zu verhalten, um die fremden Männer nicht darauf aufmerksam zu machen, dass unsere Rettung ganz in der Nähe ist. Den Anderen geht es gleich. Die Sekunden vergehen und kommen mir vor wie Stunden. Die Regentropfen prasseln langsam und in einem sicheren Abstand auf uns ein. Langsam aber sicher steigt meine Angst, dass wir es hier nicht heraus schaffen, doch ich versuche mir diesen Gedanken aus dem Kopf zu schlagen. Neytiri ist ganz in der Nähe und sie ist sicher nicht alleine. Plötzlich höre ich ein Flüstern. Ich sehe mich um und sehe, dass es Kiri ist, die mit geschlossenen Augen zu Eywa bettet. Der Mann, der sie und Spider gleichzeitig festhält, befielt ihr jedoch zu schweigen. Ich kann die Verzweiflung von allen Anderen spüren und schließe die Augen, um mich von hier weg zu wünschen, auch wenn ich weiß, dass das nicht geht. Jedoch öffne ich meine Augen schnell wieder, als ich einen Aufschrei höre. Ich sehe mich um und mein Blick fällt auf Kiri und Spider, die...frei sind? Ja, sie sind wirklich frei, werden jedoch von einem Anderen wieder zu Boden geschubst. Neben ihnen liegt die Leiche eines Mannes, dem ein Pfeil im Kopf steckt. Neytiri's Pfeil. Oh Eywa. Die Rettung ist so nah. Doch dann geht alles ganz schnell. Die Fremden eröffnen das Feuer und schießen wie wild in die Bäume. Hinter mir höre ich noch einen Aufschrei. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass Lo'ak dem einen Kerl in den Arm gebissen hat. Ich tue es ihm gleich und kann mich so befreien. Auch Tuk ist kurz darauf frei und wir machen uns alle auf, um zu verschwinden. Jedoch komme ich nicht weit, da jemand seinen Arm um mich legt und mich nach hinten zieht. Ich sehe meinen Freunden nach, die jedoch bereits im Unterholz verschwinden. Vermutlich haben sie nicht bemerkt, dass ich nicht mitgekommen bin.

Ehe ich mich versehe, werde ich hinter einen Baum gezogen und Stille tritt ein. Keine Pfeile fliegen mehr, keine Schüsse. Nur das Atmen von mir und dem fremden Mann hinten mir.

„Sind Sie das, Mrs. Sully?", höre ich dann plötzlich den Anführer fragen und mein Herz macht einen Satz. Ich bin so nah vor dem Entkommen, jetzt darf nichts mehr schief gehen.

„Ich habe Ihre Visitenkarte erkannt."

Stille. Einige der Avatare bewegen sich, ich kann jedoch nicht erkennen, was sie vor haben.

„Kommen Sie raus, Mrs. Sully. Wir beide haben noch einiges zu klären."

„Dämon!", Neytiri's Stimme schallt durch die Nacht und ich zucke kurz zusammen, „Ich werde dich so oft töten, wie ich es muss."

Es herrscht eine kurze Stille und meine Ohren zucken in alle Richtungen. Ich höre plötzlich ein Knacken hinter mir und als ich mich umdrehen will, spüre ich, wie der Griff und meine Hände plötzlich nachlässt und der Mann mit einem schmerzvollen Stöhnen langsam in sich zusammen bricht. Eine andere Hand packt mich und als ich mich gerade wehren will, sehe ich der Person ins Gesicht. Neteyam? Ich kann nicht länger darüber nachdenken, als er mich wieder auf die Beine holt und ein blutiges Messer aus dem Rücken des am Boden liegendes Mannes zieht. Neteyam zögert nicht lange und zieht mich in ein Gebüsch, dann wirft er mir einen überprüfenden Blick zu.

„Bist du okay?", fragt er schnell und ich nicke nur, da ich es selbst nicht so genau weiß.

„Du und der Korporal waren ziemlich beschäftigt, nicht wahr? Ihr habt euch ja einen ganzen Wurf an Mischlingen angelegt."

Ich kann Neytiri's Wut bei seinen Aussagen förmlich spüren. Ein Knacken ertönt vor uns und einer Fremden schleicht dort mit seiner Waffe herum. Er zielt auf einen der Bäume. Nach ein paar Sekunden weißt ich auch warum. Neytiri hält sich dort hinter versteckt. Neteyam erkennt das ebenfalls und handelt sofort. Er zieht seinen Bogen und schießt dem Mann in den Rücken. Dadurch haben wir jedoch die Aufmerksamkeit auf uns gezogen und ehe ich mich versehe, wird der Lauf einer Waffe auf uns gerichtet. Ich reiße die Augen auf und habe mich schon tot am Boden liegen, doch urplötzlich prallt mir ein großes Gewicht in die Seite. Ich finde mich neben Neteyam auf dem Boden wieder und neben uns noch eine weitere Person, die sich direkt wieder aufrappelt.