Dom? Ricci?

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Das Leben lief weiter und blieb nicht mehr stehen.

Es war jetzt schon fast 7 Monate her, dass Jess aus meinem Leben verschwunden war. Von Jetzt auf nachher und seit genau diesen 7 Monaten fühlte ich mich unvollständig. Ich, Domenic Torretto, war leblos geworden. Äußerlich musste ich weiter machen, jeden Tag, jede Stunde ich selbst sein.

Aber innerlich sah es ziemlich trüb aus. Ich hatte keine Lust mehr auf Autos, auf irgendwelche Kriminalitäten, auf meine Familie.. Ich war nur noch ein Schatten meiner Selbst.

Wie jeden Tag kam ich nachmittags nach Hause. Brian und Mia saßen vor dem Haus auf der Wiese, Brian sah abgemagert aus und selbst Vince war ruhig geworden. Ich seufzte und lief auf die beiden zu. „Hey Dom" lächelte meine Schwester mich an, sie sah einfach nur traurig aus, klar ich war seit 3 Tagen mal wieder hier.

Ich war die ganze Zeit unterwegs gewesen, zusammen mit Leandro, ein weit über 40 Jähriger Mann, der alles und jeden kannte, und auf dessen Suchfähigkeiten ich sehr große Erwartungen setzte. Leider hatte es bis jetzt noch überhaupt nicht geklappt und innerlich wurde ich von mal zu mal wütender

wieder 2 Monate später:

In Rio

„Aua aua aua aua aua aua AUAAAAA" lachend lag Ricci unter mir. Ich verbrügelte ihn die ganze Zeit schon mit einer Jeans von ihm die ich auf dem Boden in meiner Wohnung gefunden hatte. Er hatte beim letzten mal mal wieder seine Sachen bei mir rumliegen lassen und diesmal hatte es mir gereicht und ich hatte sie mit auf Arbeit genommen und ihn dann einfach von hinten geschlagen. Jetzt lag er lachend da und versuchte meine Schläge abzuhalten.

„Es tut mir leid, aua es tut mir doch AUUUUUUU" zack. Voll auf den Brustkorb. Seine augen Funkelten mich schelmisch an, dann wurde ich auf einmal an den Haaren gepackt und in den Hals gebissen. Erschrocken keuchte ich auf, jetzt war es vorbei mit meiner Obermacht. Das wussten wir beide. Wieder grinste er mich an „naaa?"

„Aufgehört mit bumsen und zugehört" Masimilian kam reingestürmt und knallte eine Karte auf die Motorhaube eines Bauwagens. Ich schaute drauf, ein Bauplan „ was wird das?"

Masimilian grinste mich an „ Wir haben nen Auftrag,  Hernan Reyes." ich glaube Ricardo und ich schauten den jungen Mann mit den gleichen riesengroßen Augen an : „Wie bitte?"

Reyes war der Oberboss in Rio und ganz Umgebung, egal was passierte, egal was gemacht oder geplant wurde, überall hatte Hernan Reyes die Augen darüber. Wer sich gegen ihn richtete.....man wollte es garnicht wissen was passierte. Er kontrollierte alles." Wer ist bitte schön so dumm? Wer will sich gegen Reyes stellen?" wollte mein Techtelmechtel Freund wissen.

Sein Gegenüber schaute uns an und zuckte mit den Schultern „ sind nicht von hier, eine Gruppe mit mehreren Leuten, an mich wurde nur die Bitte um Ortskundige und Profiverstärkung weiter gegeben. Und ich mein, es werden keine Namen genannt und wenn für jeden von uns mal locker....10 mille dabei rausspringen wäre es einer überlegung wert oder?"

„Ich mach mit" die Tür wurde zugeknallt und vor uns stand Fee. Ich musste lachen „ ich auch, wenn ich dafür endlich eine Folterkammer für Ricardo kaufen kann, nehm ich dankend an" die junge Frau grinste mich nur an, sie wusste welch seltsame Beziehung wir beide führten.

Ricci zuckte mit den Schultern „ ja von mir aus. Aber nur damit ihr keinen Blödsinn macht,  mir ist das Geld ziemlich egal" Damit zog er mich an sich ran und strich mir über den Arsch.

Masimilian nickte und zückte das Handy. Nach einem kurzen Gespräch meinte er nur noch „  Sie sind morgen abend da."

Später am Abend saßen Fee, Cielo ( der auch mitmachen würde morgen) Ricci und ich bei mir vor dem Haus auf einem der vorderen Dächer in den Favelas und beobachteten bei einem Bier den Sonnenuntergang. Ich saß zwischen Ricardos Beinen, an seinen Brustkorb gelehnt und fühlte mich wohl, ich hatte mich schnell eingelebt und fühlte mich auch richtig Zuhause.

„Guck mal Cielo, da hinten die Wolke sieht aus wie du" kicherte ich und zeigte auf das weiche bauschige Flusel am Himmel.

Der angesprochene drehte den Kopf hin und her und strahlte mich an „ ein Apfel?" Ich schüttelte den Kopf „nö, Pavianarsch"

Eh ich mich versah, hatte ich einen Schal ins Gesicht geklatscht bekommen. Fee schüttelte nur mit dem Kopf „sag mal wer hat dich so erzogen? Würde mich echt mal intressieren"

Ricci setzte sich grade auf und sah mich von der Seite an „ja wir kennen uns doch jetzt schon lang genug, du hast noch garnichts erzählt von dem Leben vor uns. Los, erzääähle"

Ich seufzte „ne lieber nich" Ich wusste das diese Frage irgendwann kommen würde aber ausgerechnet jetzt?

„Ach komm schooon, du kennst auch unsere geschichten" warf Cielo ein.

Ich ergab mich meinem Schicksal und erzählte „naja da gibt es nicht so sonderlich viel zu erzählen, meine Eltern sind ziemlich  zeitig gestorben, Autounfall und dann sind mein Bruder und ich allein da gestanden. Er hat Polizist gelernt und ich war in der Entgegengesetzten Szene tätig, bisschen klauen und so. Dann hat Brian, also mein Bruder neue Freunde kennengelernt und hat umgesattelt auf meine Seite. Habe dann...nunja eine kurze 'Bekanntschaft' mit seinem Besten Freund gehabt. Dummerweise ging ein Überfall mit ein paar Freunden schief und ich bin ins Koma gefallen, lag dann auch zwei Monate gefangen in mir selbst. Als ich dann wieder wach geworden bin...nun da hatte ich das Bedürfnis neu anfangen zu müssen...tja und jetzt bin ich hier" Ich hatte keine Lust auf mehr Vergangenheits gerede, wollte mich nicht an IHN erinnern, wollte einfach die ganze Zeit vergessen und hier bleiben. In der Gegenwart.

„So leute ich geh jetzt schlafen, bin müde und morgen langer tag und so" ich erhob mich und umarmte cielo und Fee fest, mein ehemaliger Chef grinste mich an „vergiss den armen Ricci nicht, der brauch heut noch eine Nummer"

Ich funkelte den gemeinten an und grinste „dann soll er sich eine ziehen" damit rannte ich ins Haus und schlug die Tür lachend zu. Keine 5 sekunden später stand Ricardo dennoch vor mir, scheiße....das Fenster.

Er knurrte mich an, zog sich das Shirt aus und kam auf mich zu „ komm du mir nur ins Bett" Ich lachte, rannte um den Tisch  herum und ins Badezimmer, da knallte ich die Tür zu und zog mich aus, ein paar Minuten später lag ich in der warmen Badewanne und genoss das Wasser um mich herrum. Ich war ...einfach nur glücklich.

„Augen auf" ertöhnte eine raue Stimme. Ich schrack hoch „Dom?" Vor mir stand Ricardo und grinste mich an „Wer ist Dom? Ich wollte dich nur wecken du bist eingedöst und das Wasser wird kalt" Ich fuhr mir über das Gesicht mit der Nassen Hand. Wie konnte ich nur gedacht haben das....nein.

Zwei starke Arme schlangen sich um meinen Körper und hoben mich aus dem Wasser. Ich wurde ins bett getragen und abgetrocknet. Ich genoss das Gefühl so behandelt so werden. Ob ich verliebt war? Keine ahnung aber ich glaube nicht, ich war Ricardo einfach nur dankbar das es ihn gab und das er so war wie er eben war. Denn genau das  brauchte ich. Aber war das alles was ich wollte? Was mir eine sogenannte „beziehung" geben konnte? Das war nicht alles, das spürte ich....ich war nicht ich selbst.....ich war nicht Jessi..

Höher als Hoffnung, tiefer als VergangenheitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt